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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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brauchte! Brown kam zurück auf die Insel, wohl um sein Geld abzuholen. Dreizehn Tage reichten für die Verhandlungen. Der Mann saß so gut wie in der Falle. Ein Anruf bei Carl, und der Verhaftung stand nichts mehr im Wege.
    „Und dann fliegen wir zusammen nach London“, fügte Liza noch hinzu.
    Nicht, wenn es sich verhindern ließ, dachte Nick sofort. Liza behauptete, erst kurze Zeit für Brown zu arbeiten. Es war ein Leichtes, das nachzuprüfen. Sollte es der Wahrheit entsprechen, war es tatsächlich denkbar, dass sie nichts mit der Sache zu tun hatte. Allerdings … Er kniff abschätzend die Augen zusammen. Eine Frau konnte schön und unschuldig aussehen und trotzdem eine Kriminelle sein. Dennoch würde er darauf achten, sie aus der Schusslinie zu halten, wenn Henry Brown festgenommen wurde.
    Zumindest würde man Liza vernehmen wollen, und das konnte er nicht zulassen. Seltsam, aber nachdem er sie nun wiedergetroffen hatte, war er nicht bereit, sie so schnell wieder aus den Augen zu verlieren. Als Mann, der genügend Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hatte, wusste er dieses Gefühl zu bestimmen: Es war Lust, pure unverfälschte Lust. Schon damals war sie ihm unter die Haut gegangen und hatte dort gesessen, wie eine Art Splitter, der sich nicht entfernen ließ. Jetzt allerdings gedachte er sich an diesem wunderbaren Körper zu laben und den Splitter ein für alle Mal herauszuziehen.
    „Dein Chef kann sich glücklich schätzen, dich als seine Assistentin zu haben“, sagte er mit einem sinnlichen Lächeln. Der gute Brown wusste nur noch nicht, dass seine Glückssträhne rapide ihrem Ende zueilte.
    „Danke“, erwiderte Liza trocken, doch das Komplimentließ sie erröten. Und etwas in seinem Blick ließ ihren Puls schneller gehen. Sie war dankbar, als Greta den nächsten Gang auftrug.
    Nick hatte nicht übertrieben, das Essen war köstlich. Und so redeten sie während des Mahls über Gott und die Welt. Liza fand heraus, dass Nick keineswegs der „verwöhnte reiche Junge“ war, für den sie ihn gehalten hatte, sondern für seinen Erfolg hart arbeitete, und sie gewann den Eindruck, dass er mit Charme, Intelligenz und sicherem Instinkt immer als Gewinner aus einer Sache hervorging, selbst als er ihr mit trockenem Humor von einigen Fehlschlägen erzählte.
    „In gewisser Hinsicht haben wir sogar etwas gemein“, sagte sie, während sie sich genießerisch den letzten Bissen des Soufflés in den Mund schob. „Du hast Kunst studiert und es nie weitergeführt, ich habe Geschichte studiert und lande doch in der Welt der Finanzen.“
    „Das Studium als solches ist eine wertvolle Erfahrung“, hielt Nick dagegen. „Und doch, ich setze das Gelernte jeden Tag ein, indem ich Schönheit zu erkennen und zu schätzen weiß, sei es bei einer Frau oder in einer Landschaft. Hast du eigentlich jemals daran gedacht, etwas anderes zu machen? Du bist jung, du kannst jederzeit einen anderen Beruf wählen.“ Sollte Liza doch eine Komplizin bei dem Diamantenraub sein, so konnte sie bestimmt wieder auf den richtigen Weg geleitet werden, wenn sie sich von den Verlockungen der Finanzwelt fernhielt. „Du könntest dir etwas suchen, das du wirklich machen willst. Dafür ist es nie zu spät, Liza. Vielleicht kann ich dir sogar helfen.“
    „Sicher, du könntest recht haben.“ Sie lächelte. „Aber zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Ich komme schon zurecht.“ Sie seufzte zufrieden. „Das Essen war großartig. Greta ist eine wunderbare Köchin.“
    „Das Kompliment kannst du ihr gleich selbst machen.“Warum verärgerte ihn ihre unbeeindruckte Art so sehr? Ahnte sie denn nicht, in welcher Gefahr sie schwebte? Brüsk schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. „Greta wird uns den Kaffee im Salon servieren.“
    Im Grunde ärgerte er sich über sich selbst. Sein kühler Verstand schien ihn im Stich gelassen zu haben. Die Hälfte der Familienfeier in Spanien hatte er bereits verpasst – seine Mutter würde ihm nie vergeben, wenn er nicht bald auftauchte –, und noch immer war ihm keine Lösung eingefallen, wie er Liza mit aufs Festland lotsen konnte, um sie aus der Gefahrenzone herauszuhalten. Außer natürlich, sie direkt zu fragen. Nur würde das sicherlich nicht gut ankommen, nachdem sie sich gerade erst „zufällig“ getroffen hatten.
    Liza folgte Nick in den Salon, verwirrt über den plötzlichen Stimmungswechsel. Sie setzte sich auf eines der tiefen Sofas. Das Tablett mit dem Kaffee stand bereits auf dem Tisch, Greta

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