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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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der strahlend blaue Himmel über Alissas dunkle Vorahnungen lustig.
    „Mr. Parisi! Dario Parisi!“
    Alissa schrumpfte unter den lauten Ausrufen förmlich in sich zusammen. Neben ihr fluchte Dario in seiner Muttersprache, während eine Meute von Paparazzi auf sie zustürmte. Geschickt schirmte er seine frisch gebackene Ehefrau mit einer breiten Schulter ab, während Alissa unter seinem wilden, anklagenden Blick haltlos zu zittern begann.
    „Darum hast du dieses verdammte Kleid angezogen, oder?“, zischte er ihr zu. „Um dein Spiel mit den Medien zu treiben! Genieße es, so lange du kannst, Signora Parisi , denn deine Tage im Rampenlicht sind gezählt!“
    „Mr. Parisi!“, erhob sich eine Stimme über alle anderen. „Wollen Sie kein Statement über ihre heimliche Heirat mit einem Aussie-Girl abgeben?“ Die letzten Worte gingen fast in dem aggressiven Klicken der Kameras unter.
    „Kein Kommentar!“, gab Dario knapp zurück und hielt Alissa fest gegen seine Schulter gepresst, während sie die Treppe hinunterliefen.
    „Nach dir“, befahl er, als sie bei der wartenden Limousine ankamen. In der dunklen Stimme lag keine Spur von Wärme. Alissa stockte, als sie in dem uniformierten Chauffeur, der ihr die Tür aufhielt, den Mann wiedererkannte, der ihr in den letzten Wochen bereits häufiger aufgefallen war. Offenbar hatte Dario sie beschatten lassen.
    „Nein danke, ich bin mit meinem eigenen Wagen hier“, erklärte sie spontan. Ihren alten roten Kombi hatte sie einen Block weiter geparkt.
    „Wir werden trotzdem zusammen fahren.“
    Wenn sie kein weiteres Aufsehen erregen wollte, musste sie sich ihm wohl fügen. Mit zusammengepressten Lippen kletterte Alissa steif auf den Rücksitz des Luxusschlittens und starrte demonstrativ durch die dunkel getönten Seitenscheiben, die sie vor den neugierigen Blicken der Paparazzi schützten. Als Dario sich neben sie setzte, nahm sie erneut seinen aufregend warmen, maskulinen Duft wahr. Wie konnte ein so unerbittlich harter Mann nur so wundervoll und verführerisch riechen?
    Vorsichtig wagte sie einen kleinen Seitenblick. Sein schwarzes Haar war sorgfältig frisiert, der Kragen seines Hemds weißer als weiß, der dunkle Designeranzug saß perfekt und wies nicht das kleinste Fältchen auf. Und das markante Gesicht mit dem grimmigen Ausdruck wirkte wie das einer finsteren römischen Gottheit.
    Als sich ihre Blicke begegneten, lag in den dunklen Augen ein Ausdruck von Missbilligung, Verachtung oder etwas noch Stärkerem. Hass?
    Alissa wandte sich rasch ab und presste unwillkürlich eine Hand auf ihr wild klopfendes Herz. Was wollte dieser Mann denn noch von ihr? Er hatte doch bekommen, was sein Herz begehrte. Im Grunde genommen brauchten sie nur in Ruhe die Zeit bis zur Scheidung abzuwarten …
    „Ich habe die Presse nicht informiert“, verkündete sie ruhig.
    „Erspar mir bitte weitere Demonstrationen deiner angeblichen Unschuld und Naivität!“, forderte er gereizt. „Es interessiert mich nicht.“
    „Nicht einmal, wenn es die Wahrheit ist?“ Sein Blick schien sich förmlich in ihren zu bohren, doch Alissa hielt ihm tapfer, wenn auch zitternd, stand.
    „Nicht einmal dann …“
    Das klang endgültig und vernichtend. Doch ganz unversehens blitzte in seinen Augen ein Funke auf, der nichts mit Wut oder Kälte zu tun hatte und Alissa bis ins Mark traf. Ihr Mund wurde trocken, und das seltsame Ziehen in ihrem Unterleib war ebenso verräterisch wie eindeutig.
    Lieber Himmel! Wie konnte sie nur in dieser Art an einen Mann denken, der ihr ärgster Feind war? Auf keinen Fall durfte sie sich die fatale Schwäche anmerken lassen, sonst würde … ihr Ehemann sie gnadenlos ausnutzen!

5. KAPITEL
    Die untergehende Sonne schien das Mittelmeer in flüssige Seide zu verwandeln. Wie eine Sinfonie aus Indigoblau und Pink, durchsetzt von orangeroten und goldenen Strahlen, glitzerten Himmel und Wasser.
    Die farbenprächtige Küstenszenerie mit den zerklüfteten Felsen, die teilweise bis ins Meer ragten, und den pittoresken antiken Städten und Dörfern, die an ihren Hängen zu kleben schienen, beeindruckte Alissa zutiefst. Trotzdem überlief sie ein Schauer, während sie sich immer tiefer in die weichen Ledersitze der Limousine drückte.
    Sizilien! Die Insel, die einen harten, grausamen Mann hervorgebracht hatte: ihren Großvater. Der einzige Platz auf der Welt, den sie nie hatte aufsuchen wollen. Das Fleckchen Erde, wo auch Dario Parisi auf die Welt gekommen war …
    Trotz des

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