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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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bitteres Auflachen traf sie wie ein Dolchstoß ins zitternde Herz.
    „Und warum hast du nicht mehr aus den Chancen gemacht, die eigentlich mir zugestanden hätten, aber dir auf dem goldenen Tablett serviert wurden? Was hast du schon erreicht? Einen Job, der nur in eine Sackgasse führen kann, und dank eines fatalen Hangs zu exzessiven Partys und Drogen ein beachtliches Strafregister!“
    Mit einer blitzartigen Bewegung schlug sie seine Hand zur Seite und reckte aggressiv das Kinn vor. Dann applaudierte sie ihm mit zitternden Fingern. „Bravo, Mr. Allwissend !Du bist dir in deinem gnadenlosen Urteil über mich absolut sicher, nicht wahr? Dass ich in dieser Sache ebenso sehr ein Opfer sein könnte wie du, hältst du für völlig ausgeschlossen, oder?“
    „Ein Opfer? Du?“ Unter seinem sengenden Blick errötete Alissa wider Willen. Es war, als versuche er, in ihr Innerstes zu dringen. Während er sie von Kopf bis Fuß betrachtete, fühlte sie sich Stück für Stück ihrer Kleider entledigt …
    Wie machte er das nur?
    Als Dario wieder ihren Mund ansah, glaubte sie, seine heißen Lippen auf ihren zu spüren. Sie hatte ihr Bestes getan, um dieses berauschende Gefühl zu vergessen, aber es war ihr nicht gelungen. Und wenn er jetzt …
    Doch er rührte sich keinen Zentimeter und schaute sie einfach nur weiter an.
    Alissa seufzte leise und wollte sich abwenden. Doch plötzlich kam Leben in ihren Begleiter. Mit beiden Händen umfasste Dario ihr Gesicht und beugte sich zu ihr, wobei ihre empfindlichen Brustspitzen in Kontakt mit seinem Oberkörper kamen. Erneut entschlüpfte ihr ein winziger Seufzer, dann zog Alissa sich abrupt zurück.
    „Wir sind vorübergehend zwar Mann und Frau, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, mich anzufassen“, schnaubte sie.
    „Das Recht hast du mir mit deinem lasziven, einladenden Blick gegeben, tesoro “, erwiderte er seidenweich. „Wenn eine Frau …“
    „Genug!“, unterbrach sie ihn vehement. „Lies es von meinen Lippen ab, Signor Parisi ! Ich-will-dich-nicht-in-meiner Nähe-haben!“
    Indem sie mit der Fingerspitze auf Darios harte Brust tippte, unterstrich sie jedes einzelne Wort. Er ließ es geschehen, rückte aber immer dichter an sie heran.
    Und plötzlich war es da! Dieses grauenhafte Gefühl aufsteigender Panik! Ihr größter Feind … die Klaustrophobie! Alles um Alissa begann zu verschwimmen, und, gefangen in dem unentrinnbaren Strudel, trieb sie auf den schwarzen, engen Tunnel zu.
    „Bitte …“, flüsterte sie mit letzter Kraft. „Bitte, ich …“
    In der nächsten Sekunde war sie frei und rang nach Luft. Durchs offene Seitenfenster strich ein kühler Hauch über ihre erhitzten Wangen. Während sie zitternd tief einatmete, spürte Alissa Darios forschenden Blick. Aber das kümmerte sie nicht. Sie war gerettet. Wenigstens für den Moment …
    Er ließ sie nicht aus den Augen und suchte ihr blasses Gesicht nach Anzeichen von Triumph oder Genugtuung ab. Aber da war nichts. War er auf sie hereingefallen? Konnte Alissa so gut schauspielern, dass sie selbst ihn überzeugte?
    Mit gerunzelten Brauen starrte Dario auf die heftig pulsierende Ader an ihrer zarten Kehle. Ihr Atem ging immer noch stoßweise und viel zu schnell, so als fürchte sie sich vor irgendetwas oder irgendjemandem.
    Etwa vor ihm? Unsinn!
    Eben noch war sie in dem gleichen, von erotischen Fantasien aufgeladenen Kokon eingesponnen gewesen wie er selbst. Das sagte ihm seine Erfahrung als gesunder, sexuell aktiver Mann von dreiunddreißig Jahren. Sie war so erregt gewesen, dass er sie auf dem Rücksitz seiner Luxuslimousine hätte verführen können.
    Doch dann war irgendetwas mit ihr passiert.
    Zunächst hatte er es für einen Trick gehalten. Für eine Art Hinhaltetaktik, um noch mehr Geld aus ihm herauszuholen. Andererseits hatte nicht sie den erotischen Moment herausgefordert, sondern er.
    Und nun bot sie ihm ein Glanzstück an Schauspielkunst, indem sie das ängstliche scheue Reh mimte. Hatte er ihr provokatives Verhalten etwa missgedeutet? Wollte sie ihn tatsächlich nicht? Kein besonders erhebender Gedanke. Aber auf keinen Fall würde er sich einer unwilligen Frau aufdrängen!
    Bisher war Dario sich seiner einschlägigen Wirkung auf Frauen immer sehr bewusst gewesen. Der plötzlich aufkommende, nagende Zweifel gefährdete seine Selbstsicherheit. Dabei hatte er Alissa nur aus Wut und Frust ein wenig herausgefordert und in die Enge getrieben – als Bestrafung für ihren andauernden

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