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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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durchzusetzen?“
    Nicht nur Dario, auch Alissa selbst wirkte überrascht. So viel Zivilcourage hätte sie sich gar nicht zugetraut.
    „War das jetzt ein Ja ?“, hakte Dario vorsichtshalber noch einmal nach.
    „Wie könnte es anders sein, nachdem du mich so freundlich gefragt hast“, erwiderte sie sanft, doch ihr Sarkasmus prallte offensichtlich an ihm ab.
    „Gut, dann folge mir jetzt auch wie eine brave sizilianische Ehefrau. Das wird die Dinge für dich wesentlich leichter machen.“
    Den Mund schon zum Protest geöffnet, klappte Alissa ihn gleich wieder zu. Wenn sie irgendetwas ganz bestimmt nicht sein würde, dann eine brave sizilianische Ehefrau. Wegen der neugierigen Blicke der anderen ließ sie es aber trotzdem lächelnd zu, dass Dario sie demonstrativ an sich zog.
    „Also los, mia moglie “, forderte er sie mit einem ebenso strahlenden Lächeln auf. „Ich will dich mit meinem Haushalt bekannt machen.“
    Da gab es einen Majordomus, eine Haushälterin, diverse Gärtner, Sekretäre, Sicherheitsleute, Zimmer-und Küchenmädchen und weitere Angestellte. Namen und Gesichter zogen an Alissa vorbei wie ein stetiger Zug, während Dario ihr jeden einzeln vorstellte und sie höflich und mit eingefrorenem Lächeln unverständliche Glückwünsche entgegennahm.
    Er musste seinem Personal fürstliche Gehälter zahlen, das war die einzige Erklärung für so viel demonstrative Ergebenheit.
    „Und das ist Signora Bruzzone .“ Seine Stimme wurde ganz weich, der Griff um ihren Arm allerdings ungleich fester. „Caterina, das ist meine Frau, Alissa.“
    Insgeheim fragte Alissa sich, ob noch jemand außer ihr die unmerkliche Pause vor dem Wort Frau mitbekommen hatte. Doch die alte Dame vor ihr schien nichts dergleichen bemerkt zu haben. Mit einer flinken und ausgesprochen energischen Bewegung befreite sie Alissa aus Darios Klammergriff, zog sie zu sich herunter und küsste sie auf beide Wangen.
    In ihren schwarzen Augen stand ein Lächeln. Sie musste einmal sehr schön gewesen sein, mit feinen, edlen Gesichtszügen und einer unnachahmlichen Grazie, die in ihren Bewegungen immer noch erkennbar war. Obwohl Alissa selbst kleiner als der Durchschnitt ihrer Geschlechtsgenossinnen war, fühlte sie sich neben Signora Bruzzone schrecklich plump und schlecht angezogen. Die Kombination aus einer schwarzen Hose zur weißen Seidenbluse unter einem camelhaarfarbenen Blazer war ihr zu Beginn der Reise durchaus passend erschienen, wirkte aber inzwischen ziemlich zerknautscht.
    „Alissa, willkommen im neuen Zuhause!“ Das Englisch war klar, mit einem reizenden Akzent, und die Ansprache herzlich und aufrichtig.
    Drauf wusste Alissa keine Antwort, besonders weil Darios sengender Blick ununterbrochen auf ihr ruhte. „Danke, Signora Bruzzone …“
    „Nenn mich doch bitte Caterina“, bat die alte Dame. „Kein Grund für Formalitäten. Ich leite schon seit vielen Jahren Darios Haushalt und hoffe, wir werden rasch gute Freundinnen. Du wirst hier bestimmt glücklich sein, dafür wird Dario schon sorgen.“
    Angestrengt bemühte Alissa sich, das hysterische Kichern zu unterdrücken, das in ihr aufstieg.
    „So ist es, Caterina“, sprang Dario für sie ein. „Ich werde es zu meiner Hauptaufgabe machen, ihr den Himmel auf Erden zu bereiten.“
    Seltsamerweise traf diese unaufrichtige Versicherung Alissa härter als alles andere, was Dario ihr bisher vorgeworfen hatte. Rasch senkte sie den Blick, um sich nicht zu verraten, und fühlte, wie der Boden unter ihr zu schwanken begann.
    „Dann fang gleich damit an, Dario!“, forderte Caterina streng. „Siehst du denn nicht, dass die arme Kleine zu Tode erschöpft ist? Du hättest ihr den langen Flug so kurz nach der Hochzeit gar nicht zumuten dürfen. Nicht jeder verfügt über deine unerschöpfliche Energie!“
    Damit wandte sie sich wieder lächelnd Alissa zu. „Ich habe ihm schon die Leviten gelesen, weil er nicht warten und dich herbringen konnte, um die Hochzeit hier zu feiern. Dann würdest du dich jetzt nicht so fremd fühlen. Aber es ist immer dasselbe mit ihm“, brummte sie mit einem vielsagenden Blick über Alissas Schulter hinweg, „Was er haben will, nimmt er sich, und ein Nein akzeptiert er ohnehin nicht als Antwort.“
    Signora Bruzzone schnalzte missbilligend mit der Zunge und gab den wartenden Dienstboten in rasantem italienischem Stakkato diverse Anweisungen.
    „Na komm, Kind. Alles ist vorbereitet. Ich habe mich höchstpersönlich darum gekümmert … Also, nochmals

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