Heiß wie die Naechte Siziliens
bitten, wurde immer übermächtiger.
Doch Sex bedeutete noch mehr Komplikationen. Besser, er hielt ihre vorübergehende Beziehung auf einer streng geschäftlichen Basis.
Plötzlich erschien ihm die Idee, ein halbes Jahr mit Alissa unter einem Dach zu leben, längst nicht mehr so einfach. Selbst wenn sie in verschiedenen Räumen schlafen würden. Allein, sie immer in der Nähe zu wissen, bedeutete eine ständige, süße Tortur. Außerdem kehrte sich sein Plan, sie in den sechs Monaten so leiden zu sehen, wie er durch die Manganos gelitten hatte, jetzt schon gegen ihn.
Verbissen unterdrückte Dario sein Verlangen und richtete die Gedanken stattdessen auf das Nächstliegende. Durch den Hochzeitsdeal hatte er das Castello zurückbekommen, das musste ihm reichen.
Mit einem letzten Blick auf die geschlossene Tür gab er sich einen Ruck und verließ das Zimmer. Seine eiserne Entschlossenheit hatte ihn von einem mittellosen Waisenkind zu einem der reichsten und einflussreichsten Männer des Landes gemacht. Hätte er sich durch menschliche Schwächen auf seinem Weg aufhalten lassen, wäre er heute immer noch ein Nichts.
Alissa konnte warten, Caterina nicht.
Mit ihr musste er einiges klären. Sie war für ihn viel mehr als nur seine pensionierte Haushälterin – sie war die einzige Person, die ihn noch aus seiner Zeit im Waisenhaus kannte. Von Anfang an hatte sie an ihn geglaubt und ihren Job im Heim aufgegeben, um zu ihm zu ziehen, seinen Haushalt zu führen und ihn dabei zu unterstützen, das Parisi-Imperium aufzubauen.
Als er nach Australien geflogen war, hatte er Caterina gegenüber nichts von seinen Heiratsplänen verlauten lassen. Seine gegenwärtige Haushälterin musste sich verplappert haben. Nur deshalb wartete auf das frisch gebackene Ehepaar das traditionelle sizilianische Hochzeitsgemach anstatt des von Dario geforderten, separaten Apartments.
Auf Caterinas freudige Aufregung und spontane Initiative war er überhaupt nicht gefasst gewesen. Und schon gar nicht auf das kostbare alte Leinen, das sie von ihrer Großmutter geerbt hatte.
Während er die Treppe hinunterlief, fuhr Dario sich seufzend mit allen zehn Fingern durch das dichte dunkle Haar.
So lange er zurückdenken konnte, drängte Caterina ihn, sich ein nettes, anständiges Mädchen zu suchen und mit ihr eine Familie zu gründen. Darum hatte er bisher nicht das Herz gehabt, ihr zu gestehen, dass seine Ehe mit Alissa nur der Auswuchs einer uralten Familienfehde war und dazu diente, sein Geburtsrecht zurückzuerlangen.
Doch jetzt musste er ihr die Wahrheit sagen, das war er ihr schuldig. Dario straffte seine Schultern. Hartnäckig ignorierte er die kleine Stimme, die ihm zuflüsterte, dass sein wasserdichter Plan, mit dem er endlich seinen Seelenfrieden finden wollte, nicht aufging.
Als Alissa mitten in der Nacht aufwachte, lag sie zusammengerollt auf dem Sofa in Darios Schlafzimmer. Sie musste eingenickt sein, während sie auf seine Rückkehr gewartet hatte. Erschöpft von Stress und Jetlag, hatte sie irgendwann nicht länger die Augen aufhalten können.
Irgendjemand hatte ihr die Schuhe ausgezogen und eine leichte Kaschmirdecke über sie gebreitet. Vorsichtig richtete sie sich auf und linste zum Bett hinüber.
Es war leer. Als sie genauer hinsah, stellte sie fest, dass es benutzt worden war. Abrupt setzte Alissa sich auf. Wo war Dario jetzt?
Genau in diesem Moment hörte sie ein unterdrücktes Murmeln. Das Meer konnte es nicht sein, das Rollen der Wellen klang gedämpfter und gleichmäßiger. Angestrengt starrte Alissa durch die gläserne Wand ins silbergraue Mondlicht. Es war tatsächlich Dario, den sie hörte. Die dunkle, raue Stimme ließ ihre Haut prickeln.
Verflixt! Egal, wie sehr sie es sich einzureden versuchte … Das Kribbeln und die Anspannung ihrer Muskeln hatten nichts mit Angst zu tun. Sie durfte nie vergessen, dass Dario Parisi nicht nur ihr Ehemann, sondern in erster Linie ihr schlimmster Feind war!
Gar nicht so einfach, wenn er halbnackt vor ihren Augen auf dem Balkon hin und her paradierte wie ein männliches Supermodel! Mit nichts als knappen Boxershorts bekleidet. Jeder kraftvolle Schritt zeugte von mühsam gezügelter Energie, gepaart mit der Kraft und Grazie einer schönen Raubkatze.
Als er an der offenen Tür vorbeitigerte, schnappte sie ein Wort auf. Maria!
Seine Freundin? Rührte daher vielleicht seine sichtliche Ungeduld? Dass er heute Nacht an seine Ehefrau gefesselt war, obwohl er viel lieber in Marias weichen
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