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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Lüge.
    Und wie sollten sie ein gemeinsames Leben auf einer Lüge aufbauen?
    Alyssa musste erfahren, dass sie nichts verlöre, wenn sie ihn verließ. Und wenn sie bei ihm blieb, als seine Frau, dann nur, weil sie es aus freien Stücken wollte.
    Warum war er plötzlich so feige, dass er glaubte, sie nur durch Täuschung halten zu können?
    Später, wenn sie allein waren, wollte er es ihr sagen und ihr zeigen, wie sehr er sie begehrte. Wie sehr er sie brauchte. Wie sehr er sie …
    „Lucas, sieh nur!“
    Ein Ruck ging durch die Gäste. Manche erhoben sich von ihren Sitzen.
    „Dein Großvater!“
    Natürlich hatten sie Felix eingeladen, aber niemals damit gerechnet, dass er tatsächlich käme. Der alte Mann war in eine luxuriöse Reha-Klinik verlegt worden. Lucas besuchte ihn täglich, hin und wieder kam auch Alyssa mit. Lucas hatte Felix jedoch vorab gebeten, den Vertrag nicht zu erwähnen.
    „Es regt sie nur auf“, führte er als Grund an.
    „Obwohl ich ihn für ungültig erklärt habe?“
    „Ja.“ Mit fünf hatte Lucas sich zuletzt so schuldig gefühlt, als er eine absolut fantastische Geschichte über sein Kindermädchen mit Kreidestiften auf das Gemälde von Velasquez, das im großen Salon hing, geschrieben hatte.
    Umso mehr Grund, Alyssa endlich die Wahrheit zu sagen, dachte er jetzt mit wachsender Besorgnis. Sicher vergab sie ihm. Sie war glücklich. Hatte sie das nicht gerade selbst gesagt? Vor drei Wochen hätte sie ihn vielleicht nicht geheiratet, aber jetzt bestimmt.
    Und plötzlich erschien es ihm wichtiger als alles auf der Welt, dass sie aus den richtigen Gründen bei ihm blieb.
    „Lyssa“, fing er an, doch sie zog ihn schon über die Terrasse zu der Gruppe, die sich um Felix’ Rollstuhl scharrte.
    „Euer Hoheit“, grüßte sie mit einem perfekten Hofknicks.
    Felix schmunzelte. „Eine wunderbare Geste. Aber bald wirst du meine Enkelin sein. Meinst du nicht, da ist es an der Zeit, dass du mir einen Kuss gibst und mich mit meinem Namen ansprichst?“
    Alyssa küsste lächelnd seine Wange. „Wir freuen uns, dass du gekommen bist, Felix.“
    „Und ich freue mich, hier zu sein. Du wirst eine wunderschöne Prinzessin sein. Mein Lucas ist ein wahrhaft glücklicher Mann.“
    Sie griff nach Lucas’ Hand. „Ich darf mich auch glücklich schätzen. Tatsächlich bin ich sogar so glücklich, dass ich dir deinen verrückten Plan verzeihe.“
    „Ah. Der Vertrag.“
    „Ja, genau der. Und selbst diese lachhafte Zusatzklausel. Ohne sie hätte ich Lucas nie getroffen.“
    „Stimmt. Dennoch denke ich, wir beide sind froh, dass ich …“
    „Großvater!“, mischte Lucas sich eiligst ein. „Komm, ich bringe dich zum Büfett. Du musst dir die Hummer ansehen, die Biester sind enorm. Und deine Lieblingssalami …“
    „Schon gut, mi hijo. Ich weiß, du wolltest den Vertrag nicht mehr erwähnen, aber ich bin froh, dass deine bezaubernde novia selbst darauf zu sprechen kommt. Seit Wochen schon will ich ihr sagen, wie sehr es mich freut, dass sie be schlossen hat zu bleiben, obgleich ich diesen dummen Vertrag längst für ungültig erklärt habe.“
    Lucas spürte, wie Alyssa neben ihm erstarrte. „ Amada“, sagte er hastig, „komm ins Haus, da können wir reden.“
    Doch sie ignorierte ihn. „Du hast den Vertrag für nichtig erklärt?“
    „Ja, natürlich. Direkt bei deinem ersten Besuch im Krankenhaus. Lucas bat mich darum, nachdem du das Zimmer verlassen hast.“
    „Lyssa …“ Lucas’ Stimme hatte den flehenden Ton eines Mannes, dessen ganzes Leben vor seinen Augen abläuft. „Lyssa, hör mir zu.“
    „Und ich habe es gern getan“, fuhr Felix fort. „Aloysius und ich meinten es wirklich nur gut, aber es war trotzdem falsch. Also überließ ich es Lucas, die Forderungen zu begleichen und dir die Besitzurkunde für die Ranch zu überschreiben. Aber natürlich weißt du das alles, mein Kind.“ Felix strahlte. „Und zu meinem Entzücken hast du beschlossen, meinen Enkel trotzdem zu heiraten.“
    Lange stand Alyssa absolut reglos da. Dann drehte sie sich abrupt zu Lucas um, und er wusste, den Ausdruck auf ihrem Gesicht würde er nie vergessen.
    „Du hast mich belogen“, flüsterte sie entsetzt.
    „Nein. Ja. Ich meine …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte dich, das war alles, was ich denken konnte. Und dass du ohne die Klausel gehen würdest.“
    „Also hast du gelogen. Warum auch nicht? Es scheint, dass alle Leute mich nur anlügen. Meine Mutter, mein Vater … und jetzt

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