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Heiß

Heiß

Titel: Heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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führte von Strömborg aus und legte den Fahrzeugschein des Bentleys auf Klapproths Tisch. Dann entfaltete er ein Fax und strich es glatt. »Hier ist die Rechnung, die Kommissar Calis sogar noch unterschrieben hat. Seltsam ist, dass darauf gleich zweimal Frühstück aufgeführt ist.«
    Der Blondschopf reichte den Beleg an den Kriminaloberrat weiter.
    »Meine Anwälte bereiten bereits eine Dienstaufsichtsbeschwerde und eine Klage gegen Herrn Calis vor. Ich bin gelinde gesagt sehr erstaunt, dass Sie solche Individuen bei ihrer Tätigkeit auch noch unterstützen. Das ist ein unverzeihliches Vorgehen gegen unbescholtene Bürger und Steuerzahler.«
    Klapproth hob abwehrend die Hände. »Ich habe das mit dem Kollegen Calis bereits besprochen und die härteste Vorgehensweise angekündigt. Sein Vorgesetzter in Berlin sieht die Sachlage nicht anders. Es tut mir leid, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist. Calis hat Ihren Wagen heute Vormittag im Hof des Polizeipräsidiums abgestellt. Er hat nicht einen Kratzer, davon habe ich mich persönlich überzeugt.«
    Der Kriminaloberrat beugte sich vor und zog den Fahrzeugschein zu sich. »Da ist allerdings eine juristische Person als Besitzer eingetragen, ein Trust auf den Cayman Islands mit einer Niederlassung in Frankfurt, soweit ich informiert bin. Sie sind mir nicht böse, Herr von Strömborg, aber welche Funktion haben Sie in dem Trust?«
    »Ich sehe wirklich nicht, wieso das hier zur Diskussion steht«, entgegnete Blondschopf gereizt.
    »Nun, das erkläre ich Ihnen gerne.« Klapproth lächelte entschuldigend. »Wenn ich Ihnen den Wagen aushändigen soll, dann müssen Sie mir schon nachweisen, dass es sich dabei um Ihr Fahrzeug handelt, beziehungsweise Sie berechtigt sind, über das Fahrzeug zu verfügen.« Er zuckte mit den Schultern. »Sonst könnte ja jeder kommen, den Bentley mitnehmen und in seine Garage stellen.«
    »Aber ich bitte Sie, Herr Kriminaloberrat, das ist doch lächerlich. Ich habe diesen Wagen persönlich ausgesucht, bestellt und für den Trust gekauft«, beeilte sich von Strömborg zu versichern. »Das ist alles belegbar, vom Kaufvertrag bis zu der Überweisung der Kaufsumme. Seither bin ich ihn als Einziger gefahren. Besser gesagt, er wurde von mir und meinem Chauffeur gefahren. Alle Benzinrechnungen liegen ebenfalls vor, bezahlt mit meiner Kreditkarte.«
    Klapproth lächelte gönnerhaft. »Dann können wir ja vielleicht eine Ausnahme machen«, sagte er und legte die Finger zusammen. »Ich bin überzeugt, dass Ihr Chauffeur bezeugen kann, dass nur Sie mit dem Bentley gefahren sind oder gefahren wurden und wann Sie jeweils damit unterwegs waren?«
    »Aber selbstverständlich«, bestätigte von Strömborg eifrig. »Wir führen ein lückenloses Fahrtenbuch, schon wegen der Kontrollgremien des Trusts.«
    »Wie schön, wie schön«, ertönte da eine Stimme von der Bürotür her. »Ich liebe ja sorgfältige und gewissenhafte Menschen, sie sind so selten geworden in unserer hektischen und oberflächlichen Zeit. Finden Sie nicht auch, von Strömborg?«
    Blondschopf fuhr in seinem Sessel herum. »Calis! Was machen Sie hier? Ich dachte, Sie befinden sich bereits auf dem Weg nach Berlin? Haben Sie noch nicht genug Unfug angestellt?« Er sah Klapproth vorwurfsvoll an. »Sagten Sie nicht …«
    Der Kriminaloberrat lächelte nicht mehr. Er lehnte sich vor und fixierte von Strömborg. »Ich sagte, dass ich das mit dem Kollegen Calis bereits besprochen und die härteste Vorgehensweise angekündigt habe. Gegen Sie nämlich, Herr von Strömborg. Sein Vorgesetzter in Berlin sieht die Sachlage nicht anders. Ganz im Gegenteil. Kriminaloberrat Lindner hat Kommissar Calis aus Berlin geschickt, um einen Mord aufzuklären. Das hat Kollege Calis bisher etwas unkonventionell, aber vorbildlich gemacht. Und wir hier in Frankfurt, wir haben einen dreifachen Mord auf dem Tisch. Seltsam nur, dass in beiden Fällen die Spur der Beweise direkt zu Ihnen führt, Herr von Strömborg!«
    Blondschopf war blass geworden. Sein Blick huschte von Klapproth zu Calis und wieder zurück. »Das ist doch Nonsens, Sie reimen sich da was zusammen!«
    »Ich sagte weiterhin, dass Kollege Calis Ihren Wagen heute Vormittag im Hof des Polizeipräsidiums abgestellt hat«, fuhr Klapproth unbeeindruckt fort. »Ohne jeden Kratzer, davon habe ich mich persönlich überzeugt. Aber seltsamerweise mit Spuren von Sprengstoff im Kofferraum. Genauer gesagt von Semtex, das mit Ihrem Wagen transportiert wurde. Und wie Sie

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