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Heiß

Heiß

Titel: Heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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Geheimdiensthimmel nicht bereits in London zum Absturz gebracht zu haben. Er hätte Morgan doch einfach erschießen sollen, damals, an jenem Tag im Juli 1935 in London.
    Jetzt war es zu spät.
    Nun war Morgan in Afrika, die Welt im Umbruch, und der Wettlauf um das Geheimnis von Lawrence hatte endgültig begonnen.

Polizeipräsidium, Adickesallee 70 , Frankfurt am Main/Deutschland
    Das Telefonat mit Frank Lindner hatte etwas länger gedauert als geplant.
    Thomas Calis war im langen Gang der Polizeidirektion auf und ab gewandert, während er seinem Chef erklären musste, warum er den Bentley sichergestellt hatte und was dabei herausgekommen war.
    »Damit hast du dich wieder mal nicht gerade beliebt gemacht in der Provinz«, hatte Lindner geseufzt. »Klapproth war auf hundertachtzig. Wie geht es ihm jetzt?«
    »Hundertfünfzig und sinkend«, hatte Calis geantwortet. »Frau Oberkommissarin Trapp ist am Herzinfarkt vorbeigeschrappt und wartet nun brav in sicherer Entfernung, bis ich das Telefonat beende. Hier wäre allen wohl leichter ums Herz, wenn ich endlich die Kurve nordwärts kratzte.«
    »Und? Was planst du?«
    »Kommt darauf an, wie schnell du mich brauchst«, hatte Calis diplomatisch festgestellt, während er in einem der Innenhöfe Kollegen beobachtete, die sich zum Dienst als Zivilstreifen vorbereiteten. »Ich habe mit Blondschopf noch immer eine Rechnung offen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er bei dem Mord an Tronheim seine Hand im Spiel hatte. Aber hinter ihm steht noch jemand, das geht aus E-Mails hervor, die wir gefunden haben. Ich möchte also sein Geständnis, weil keiner der drei Mörder noch am Leben ist und aussagen könnte. In seinem Wagen wurde der Sprengstoff transportiert, mit dem die drei ehemaligen Legionäre hier in Frankfurt ins Jenseits gebombt wurden. Wer genau die Ladung angebracht hat, wissen wir noch nicht, aber letztendlich ist das ein Problem der Frankfurter Kollegen. Aber die wichtigste Frage, die nach wie vor offen ist, lautet: Was haben Kreutzer und seine beiden Freunde aus dem Siemenswerk entwendet? Und wer sind die Hintermänner von von Strömborg? Wem hat unser schwedischer Parvenü und Zwischenhändler das, was die drei Legionäre bei Siemens geklaut hatten, weitergegeben?«
    Lindner hatte aufmerksam zugehört und Calis schließlich grünes Licht gegeben, noch ein paar Tage in Frankfurt dranzuhängen. »Unter der Voraussetzung, dass du dich nicht völlig zum roten Tuch für die Kollegen da unten machst. Ich hätte den Fall gerne geklärt, ohne Wenn und Aber. Der Innensenator hat dir übrigens eine Einladung für eine seiner nächsten Soireen geschickt, was auch immer das bedeutet. Der längere Einsatz in Frankfurt wäre eine elegante Möglichkeit, sich aus der Affäre zu ziehen. Außer du legst gesteigerten Wert darauf …«
    Daraufhin hatte Calis das Gespräch mit einem »Sag bitte für mich ab!« ziemlich abrupt beendet.
    »Es tut mir leid.« Martina Trapp hatte am anderen Ende des Ganges gewartet, bis Calis fertig telefoniert hatte. Nun trat sie neben ihn, offensichtlich von schlechtem Gewissen geplagt. »Ich dachte, du wärst auf deine Medienwirksamkeit aus. Calis immer in den Schlagzeilen und so. Ich hätte mehr Vertrauen zu dir und deinen Methoden haben sollen.«
    »Ja, Tina, hättest du«, sagte Calis grinsend und sah, wie sie zusammenzuckte. »Ach was, mach dir nichts draus. Es hätte auch ins Auge gehen können. Jetzt brauchen wir noch die Resultate der DNA -Analyse, und dann schnappen wir uns Blondschopf. Mal schauen, welche Geschichte er uns auftischt.«
    »Er wird sicher schon auf der Suche nach dir und seinem Bentley sein«, mutmaßte Trapp. »Spätestens nachdem er die Rechnung der Villa Kennedy mit deinem Namen und deiner Unterschrift bekommen hat, sollte er zum Angriff blasen. Komisch, dass wir bisher noch nichts von ihm gehört haben.«
    »Das bringt mich auf eine Idee«, sagte Calis. »Komm mit!« Und schon zog er sie hinter sich her den Gang hinunter.
     
     
    Kriminaloberrat Klapproth sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen und müsste sie jetzt auch noch hinunterschlucken. Vor ihm im Besucherstuhl saß ein eleganter, aber äußerst aufgebrachter von Strömborg, der immer wieder über die messerscharfe Bügelfalte seiner Anzughose strich.
    »Es besteht gar kein Zweifel, dass dieser Berliner Kriminalbeamte gestern Abend meinen Wagen gestohlen hat, damit in ein Fünf-Sterne-Hotel gefahren ist und auf meine Rechnung da übernachtet hat«,

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