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Heiß

Heiß

Titel: Heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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und seufzte. Wahrscheinlich würden sie direkt in die große Ablage gehen, bevor irgendwer sie lesen konnte.
    Der Panoramablick auf das Vorfeld zeigte nur mehr wenig Aktivität. Hie und da rollte ein Bus über die Fahrbahnen zu einer Außenposition, Kolonnen leerer Gepäckwagen wurden an andere Plätze verschoben. Die starken gelben Leuchten ertränkten alles in einem curryfarbenen Licht.
    Der Major griff nach seinem Wasserglas und stellte fest, dass es leer war. Er strich sich mit der Hand über seine Glatze und stand auf, ging hinüber zum Kühlschrank und fand außer einer halb vollen Cola nur mehr ein paar Flaschen Sakkara-Bier.
    Die Wahl fiel ihm nicht schwer. Mit einer beschlagenen Bierflasche in der Hand machte sich Assaid auf den Rückweg zu seinem hypermodernen Schreibtisch, der auf dem Cover eines New Yorker Einrichtungsmagazins eine hervorragende Figur gemacht hätte. Auf der Monitorwand dahinter wechselten kaleidoskopartig die Ansichten aus der Ankunftshalle und den wichtigsten sicherheitsrelevanten Punkten des Flughafens. Assaid legte den Kopf in den Nacken und nahm einen tiefen Zug. Dabei fiel sein Blick auf die Monitore, und er stutzte.
    War eine der Kameras ausgefallen?
    Er umrundete seinen Schreibtisch und trat näher an den schwarzen Bildschirm. Der Ankunftsbereich der Privatjets, dachte er, nicht gerade elementar wichtig um diese Zeit. Im Geiste machte er sich eine Notiz, morgen den technischen Dienst zu verständigen. »Die sollen die Kamera kontrollieren«, murmelte er und wollte sich wieder seinem Bericht zuwenden, als er eine Bewegung auf dem Monitor ausmachte. Es war, als würden sich dunkle Schatten, verwischte Schemen durch das Schwarz bewegen. Ein elektronisches Geisterbild, eine Rückkopplung von einem anderen Schirm? Rasch überflog Assaid mit geschultem Blick die anderen Flachbildschirme.
    Nichts, was dem ähnelte – und der Schirm blieb dunkel.
    Was war hier los?
    Der Major überlegte kurz. Dann griff er zum Telefon, während er misstrauisch den Monitor nicht aus den Augen ließ.
     
     
    »Hier stimmt etwas nicht«, raunte Llewellyn und schob Salam in eine Nische bei den Toiletten. Hinter ihnen glitt die Glastür zum Flugfeld leise zischend wieder zu. Dann war es still.
    Und blieb dunkel.
    Finchs und Ambers Schritte waren ebenfalls verstummt. Im Schein der letzten verbliebenen Neonröhre am Ende des Ganges konnte Llewellyn keine Spur von den beiden entdecken. Es war, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.
    Plötzlich öffnete sich mit einem leisen Quietschen die Tür der Damentoilette hinter dem Chief Inspector. »Wo ist Finch?«, zischte eine Stimme so nah an Salams Ohr, dass der zusammenzuckte.
    Llewellyn fuhr herum. Die Silhouette einer Frau zeichnete sich im Dunkel ab. Oder war es ein schmächtiger Mann? Der Major verfluchte den Stromausfall. Er kam sich vor wie auf dem Präsentierteller.
    »Wer sind Sie? Was geht hier vor?«, flüsterte er.
    »Wo ist Finch?«, wiederholte die Stimme fordernd.
    »Hier …«, kam es leise aus der Dunkelheit. Plötzlich stand der Pilot neben Llewellyn und Salam und schnupperte. »Ich erkenne das Parfüm. Sind Sie die Tochter von Amina Mokhtar?«
    »Richtig, Sabina Mokhtar«, flüsterte der Schatten. »Folgen Sie mir und keine Fragen. Zuerst müssen wir hier so schnell wie möglich raus.«
    Sie lief los, den Gang hinunter, in Richtung des Neonlichts. Doch bereits nach fünfzig Metern blieb sie stehen, zog einen Ausweis aus der Tasche und legte ihn auf ein Kennfeld neben einer Glastür. Mit einem Klick sprang die Tür auf, und Sabina Mokhtar winkte die vier rasch durch. Dann drückte sie die Tür zu. Im nächsten Augenblick gingen im Gang hinter ihnen die Neonröhren wieder an.
    »Geben Sie mir Ihre Pässe«, raunte die junge Frau und streckte ihre Hand aus. Als sie die zweifelnden Blicke sah, schaute sie Finch an. »Mr. Finch, bitte!«
    »Gebt ihr die Pässe, los!«, forderte der die anderen auf. Als Sabina Mokhtar die Dokumente in ihrer Hand hielt, eilte sie einfach weiter, ohne auf die fragenden Blicke von Llewellyn, Salam und Amber Rains zu achten.
     
     
    Der Einsatzwagen der Flughafenpolizei hielt vor dem Eingang des Business Terminals, und die beiden Beamten sprangen aus dem Wagen. Mit großen Schritten liefen sie zur Glastür, die sich zischend öffnete. Der hell erleuchtete Gang lag vor ihnen.
    Menschenleer.
    Achselzuckend griff einer der Polizisten zum Funksprechgerät.
    »Major, hier ist alles normal. Beleuchtung funktioniert, keine

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