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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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geraten.«
    Damit hatte ich Morellis Aufmerksamkeit erregt. »Eddie Abruzzi?«
    Ich erzählte ihm von Evelyn und Annie und der Verbindung zu Abruzzi.
    »Wenn ich dir rate, dich von dem Mann fern zu halten, hörst du ja doch nicht auf mich«, sagte Morelli.
    »Ich versuche ja, mich von Abruzzi fern zu halten.«
    Morelli packte mich am Hemdkragen, zog mich an sich und küsste mich. Seine Zunge berührte meine Zunge, und ich spürte ein Flammenmeer durch meinen Magen brausen, das weiter abwärts zog. Morelli ließ mich los und wandte sich zum Gehen.
    »He!«, sagte ich. »Was hatte das denn zu bedeuten?«
    »Anfall von akutem Wahnsinn. Du machst mich verrückt.«
    Er stakste durchs Treppenhaus und verschwand im Aufzug.
    Ich duschte und zog mir ein frisches Paar Jeans und ein T-Shirt an. Diesmal tünchte ich mir sogar noch Make-up ins Gesicht und schmierte mir Gel ins Haar. Ich sah aus wie ein gesprengter Heuschober.
    Anschließend ging ich in die Küche und glotzte eine Zeit lang in den Kühlschrank, aber nichts nahm Gestalt an: kein Kuchen. Kein Sandwich. Kein Makkaroni-mit-Käse-Gericht erstand wundersamerweise vor mir. Aus dem Kühlfach holte ich eine Tüte Schokoladenkekse und aß einen. Eigentlich musste man die Rohlinge vorher aufbacken, aber das erschien mir ein unnötiger Aufwand zu sein.
    Ich hatte mich mit Annies bester Freundin unterhalten, aber gebracht hatte mir das nichts. Also, fragte ich mich, was würdest du tun, wenn du deine Tochter vor deinem Vater beschützen wolltest? Wo würde ich hingehen?
    Viel Geld hätte ich nicht, ich wäre also auf eine gute Freundin oder eine Familienangehörige angewiesen. Ich müsste weit fahren, weil sonst jemand mein Auto erkennen würde, und ich dürfte auch nicht das Risiko eingehen, durch einen blöden Zufall Soder oder einem seiner Kumpel über den Weg zu laufen. Das schränkte die Suche natürlicherweise auf die gesamte Welt ein, ausgenommen Burg.
    Gerade ging ich im Kopf die Länder dieser Welt durch, da schellte es. Ich erwartete keinen Besuch, und eben erst hatte ich eine ganze Natternbrut in meine Wohnung gelassen, ich war also nicht sonderlich erpicht darauf, an die Tür zu gehen. Ich sah durch den Spion und verzog das Gesicht. Es war Albert Kloughn. Aber siehe da, er hatte einen Pizzakarton in der Hand. Hallöchen!
    Ich machte die Tür auf und schaute nach links und rechts in den Hausflur. Nur vier Schlangen waren in dem Beutel gewesen, aber es konnte nicht schaden, nach abtrünnigen Reptilien Ausschau zu halten.
    »Hoffentlich störe ich nicht«, sagte Kloughn und reckte den Hals, um an mir vorbei in die Wohnung sehen zu können. »Sie haben nicht zufällig Gäste oder so? Ich wusste nicht, ob Sie allein wohnen oder nicht.«
    »Was gibt’s?«
    »Ich habe noch mal über den Fall Soder nachgedacht, und mir sind da ein paar Ideen gekommen. Ich dachte, wir könnten ein kleines Brainstorming veranstalten.«
    Ich sah auf den Karton, den er in der Hand hielt.
    »Ich habe Pizza mitgebracht«, sagte er. »Vielleicht haben Sie ja noch nicht gegessen. Mögen Sie Pizza? Wenn nicht, könnte ich uns etwas anderes besorgen. Was Mexikanisches oder Chinesisches oder was Thailändisches …«
    Lieber Gott, das soll doch wohl keine Anmache sein. »Ich bin sozusagen verlobt.«
    Er nickte heftig mit dem Kopf, wie die Hunde mit den Wackelköpfen, die manche Leute hinten auf der Hutablage in ihrem Auto stehen haben. »Klar. Verstehe ich. Habe ich mir gedacht. Ich bin eigentlich auch verlobt. Ich habe eine Freundin.«
    »Wirklich?«
    Er holte tief Luft. »Nein. Das habe ich nur so dahergesagt.«
    Ich nahm ihm den Pizzakarton ab und zog ihn in die Wohnung. Ich holte uns Papierservietten und ein paar Dosen Bier, dann setzten wir uns an den kleinen Esstisch und aßen die mitgebrachte Pizza.
    »Was für Ideen zu dem Fall Evelyn Soder sind Ihnen denn nun gekommen?«
    »Also, ich glaube, dass sie bei einer Freundin ist. Das heißt, vorher musste sie sich bei der Person melden und ihr mitteilen, dass sie kommt. Vermutlich hat sie das übers Telefon gemacht. Mit anderen Worten, wir brauchen nur ihre Telefonrechnung einzusehen.«
    »Und dann?«
    »Mehr nicht.«
    »Gut, dass Sie Pizza mitgebracht haben.«
    »Eigentlich ist es Tomatenkuchen. In Burg heißt das Zeug Tomatenkuchen.«
    »Nur manchmal. Kennen Sie jemanden bei der Telefongesellschaft? Jemand in der Abrechnungsabteilung.«
    »Ich dachte, die Kontakte hätten Sie. Deswegen sind wir doch so ein Spitzenteam. Ich habe die Ideen, und

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