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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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startete ich durch.
    »Was ist passiert?«, fragte Kloughn. »Warum fahren wir weg? War er nicht zu Hause?«
    »Wir haben es uns anders überlegt«, sagte Lula. »Wenn wir wirklich gewollt hätten, hätten wir ihn uns heute Abend geschnappt, aber wir haben es uns anders überlegt.«
    »Er hat auf uns geschossen, deswegen haben wir es uns anders überlegt«, sagte ich zu Kloughn.
    »Das ist doch verboten«, sagte Kloughn. »Haben Sie das Feuer erwidert?«
    »Ich habe noch überlegt«, sagte Lula, »aber da muss man immer so viele Formulare ausfüllen, wenn man auf jemanden geschossen hat. Dazu habe ich heute Abend keine Lust und keine Zeit.«
    »Wenigstens durften Sie die Handschellen halten«, sagte Kloughn.
    Lula sah sich ihre Hände an. Die Handschellen waren weg. »Oh«, sagte sie. »Bei der ganzen Aufregung muss ich die Handschellen fallen gelassen haben. Nicht, dass ich Angst hatte, ich war nur furchtbar aufgeregt.«
    Unterwegs hielt ich vor Soders Kneipe an. »Dauert nur eine Minute«, sagte ich zu meinen Mitfahrern. »Ich muss mal ein paar Takte mit Steven Soder reden.«
    »Ist mir recht«, sagte Lula. »Ich könnte was zu trinken vertragen.« Sie sah nach hinten zu Kloughn. »Was ist mit Ihnen, Clownsnase?«
    »Klar, ich könnte auch was zu trinken vertragen. Ist schließlich Samstag heute, oder? Samstagabend muss der Mensch mal ausgehen und was trinken.«
    »Ich hätte mich auch mit jemandem verabreden können«, sagte Lula.
    »Ich auch«, sagte Kloughn. »Es gibt viele Frauen, die mit mir ausgehen würden. Nur hatte ich heute keine Lust dazu. Manchmal muss man sich auch einen Abend zurückziehen von dem ganzen Trubel um einen herum.«
    »Als ich das letzte Mal in dieser Bar war, hat man mich praktisch hinausgeworfen«, sagte Lula. »Glaubt ihr, die sind hier nachtragend?«
    Soder erkannte mich gleich, als ich hereinkam. »Sieh an, sieh an, da kommt ja unser Pechvögelchen«, sagte er. »Und ihre beiden Jungen.«
    »Die ganze Bagage.«
    »Haben Sie meine Kleine schon gefunden?« Es war eine höhnische Bemerkung, keine Frage.
    Ich zuckte die Achseln: Vielleicht, vielleicht auch nicht.
    »Flieg, Vogel, flieg«, sang Soder.
    »Ein bisschen menschlicher Anstand stünde Ihnen ganz gut«, sagte ich. »Sie sollten etwas höflicher zu mir sein. So wie Sie heute Morgen zu Dotty auch etwas höflicher hätten sein können.«
    Bei diesen Worten stutzte er. »Woher wissen Sie das mit Dotty?«
    Wieder zuckte ich mit den Achseln.
    »Hören Sie auf, ständig mit den Achseln zu zucken«, blaffte er mich an. »Meine Exfrau, die mit dem Spatzenhirn, ist eine Kindesentführerin. Und wenn Sie irgendwelche Informationen haben, sollten Sie mir das sagen.«
    Von mir aus sollte er weiter in der Unsicherheit schweben, wie weit meine Kenntnisse reichten. Vielleicht nicht klug gedacht, aber auf jeden Fall eine Genugtuung.
    »Ich habe es mir anders überlegt. Ich will doch nichts trinken«, sagte ich zu Lula und Kloughn.
    »Ist mir recht«, sagte Lula. »Die Atmosphäre in dieser Bar gefällt mir sowieso nicht.«
    Soder musterte Kloughn. »Kenne ich Sie nicht von irgendwo her, Sie Wichser! Genau, jetzt fällt es mir wieder ein. Sie sind doch der bescheuerte Anwalt, der Evelyn vertreten hat.«
    Kloughn strahlte. »Sie erinnern sich an mich? Hätte ich nicht gedacht, dass sich jemand an mich erinnert. Was sagt man dazu.«
    »Wegen Ihnen kann Evelyn jetzt über das Kind bestimmen«, sagte Soder. »Immer wieder haben Sie diese Kneipe erwähnt. Sie haben mein Kind einer drogensüchtigen Irren zugesprochen, Sie inkompetenter Scheißer.«
    »Auf mich machte sie nicht den Eindruck einer Drogensüchtigen«, sagte Kloughn. »Sie wirkte nur ein bisschen … zerstreut.«
    »Ich zerstreue gleich meinen Fuß in Ihren Hintern, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte Soder und kam auf unser Ende des langen Eichentresens zu.
    Lula stieß mit der Hand in ihren weiten Umhängebeutel aus Leder. »Irgendwo habe ich doch einen Schlagstock. Und eine Pistole habe ich auch mitgebracht.«
    Ich drehte mich um zu Kloughn und schob ihn Richtung Ausgang. »Los«, brüllte ich ihm ins Ohr. »Laufen Sie zum Wagen!«
    Lula kramte noch immer in ihrer Tasche. »Ich weiß genau, dass ich eine Pistole mitgebracht habe.«
    »Vergiss es!«, sagte ich zu ihr. »Machen wir, dass wir wegkommen!«
    »Von wegen«, sagte Lula. »Der Typ hat es verdient. Und wenn ich meine Pistole fände, würde ich ihm auch eine verpassen.«
    Soder kam jetzt hinter dem Tresen hervor und ging auf

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