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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aber das zählt doch nicht, oder? Das ersetzt kein anständiges Essen. Und Hunger habe ich auch immer noch. Ein Schokoriegel ist doch kein richtiges Essen, oder?«
    »Wo denken Sie hin.«
    »Was sollen wir kochen? Pasta? Haben Sie Fisch im Haus? Wir könnten Fisch kochen? Oder uns ein Steak braten. Ich bin immer noch Fleischfresser. Gibt ja viele, die kein Fleisch mehr essen. Ich schon, ich esse alles.«
    »Auch Erdnussbutter?«
    »Klar. Eine meiner Lieblingsspeisen. Erdnussbutter ist ein Grundnahrungsmittel, nicht?«
    »Stimmt.« Ich selbst esse viel Erdnussbutter, die braucht man nicht zu kochen, man macht nur das Streichmesser schmutzig. Und: Auf Erdnussbutter ist Verlass. Sie schmeckt immer gleich. Im Gegensatz zu Fisch, da kann man sich ganz schön verhauen.
    Ich schmierte uns ein Sandwich mit Erdnussbutter und eins mit Butter und Gurke. Und weil ich einen Gast hatte, gab’s obendrein noch eine Schicht Kartoffelchips.
    »Sehr kreativ«, sagte Kloughn anerkennend. »So bekommt das Ganze Konsistenz. Und Sie kriegen keine fettigen Finger, weil Sie die Chips nicht extra servieren. Das muss ich mir merken. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Rezepten.«
    Also gut, ich würde einen neuerlichen Anlauf wagen, Bender endlich dingfest zu machen. Sobald ich ein neues Paar Handschellen hatte, würde ich ihm noch mal aufs Dach steigen.
    Ich rief Lula an.
    »Na?«, sagte ich zu ihr. »Was liegt an heute Abend?«
    »Ich überlege gerade, was ich anziehen soll, schließlich ist Samstag. Und ich bin ja kein graues Mäuschen, die keinen Kerl abkriegt. Ich wäre schon längst aus dem Haus, kann mich nur nicht zwischen zwei verschiedenen Kleidern entscheiden.«
    »Hast du noch Handschellen?«
    »Klar habe ich Handschellen. Man weiß ja nie, wann man sie mal brauchen kann.«
    »Könnte ich sie mir mal ausleihen? Es ist nur für ein paar Stunden. Ich muss Bender festnehmen.«
    »Heute Abend? Brauchst du Hilfe? Ich könnte meine Verabredung verschieben. Dann brauchte ich mich nicht für ein Outfit zu entscheiden. Du musst sowieso hier vorbeikommen, um die Handschellen zu holen. Da kann ich auch gleich mitkommen.«
    »Du hast überhaupt keine Verabredung, stimmt’s?«
    »Wenn ich wollte.«
    »Ich hole dich in einer halben Stunde ab.«
    Lula saß auf dem Beifahrersitz, Kloughn auf dem Rücksitz. Wir standen vor Benders Wohnung und überlegten uns, wie wir am besten vorgehen wollten.
    »Du behältst den Hintereingang im Auge«, sagte ich zu Lula. »Albert und ich gehen vorne rein.«
    »Der Plan gefällt mir nicht«, widersprach Lula. »Ich will vorne reingehen, und ich will auch die Handschellen anlegen.«
    »Ich finde, Stephanie sollte die Handschellen anlegen«, sagte Kloughn. »Sie ist schließlich die Kopfgeldjägerin.«
    »Hm«, brummte Lula. »Und ich? Zähle ich vielleicht nicht? Außerdem sind das meine Handschellen. Eigentlich müsste ich die anlegen. Entweder lege ich sie an, oder ihr kriegt sie nicht.«
    »Gut!«, sagte ich zu Lula. »Gehst du eben vorne rein und legst die Handschellen an. Achte nur darauf, dass du sie Bender anlegst, und keinem anderen.«
    »Und ich? Was ist mit mir?«, wollte Kloughn wissen. »Wo bleibe ich? Übernehme ich den Hintereingang? Was soll ich da hinten? Soll ich die Tür stürmen?«
    »Nein! Sie werden die Tür nicht stürmen! Sie bleiben hübsch da stehen und warten. Sie passen auf, dass Bender nicht durch den Hintereingang entwischt. Das ist Ihre Aufgabe. Wenn die Tür aufgeht und Bender läuft aus dem Haus, dann halten Sie ihn auf.«
    »Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen. An mir kommt der Kerl nicht vorbei. Da bin ich knallhart. Ich sehe schon aus wie ein harter Kerl, aber in Wirklichkeit bin ich noch viel härter. Ich bin voll die Härte.«
    »Ja, ja«, sagten Lula und ich im Chor.
    Kloughn ging zur Rückseite des Hauses, Lula und ich marschierten zum Vordereingang. Ich hämmerte gegen die Tür, und Lula und ich postierten uns rechts und links. Wir vernahmen das ratschende Geräusch einer Flinte, die durchgeladen wurde. Lula und ich sahen uns kurz an,
Oh, Scheiße!,
dann ballerte Bender ein tellergroßes Loch in die Tür.
    Lula und ich nahmen die Beine in die Hand. Mit einem Kopfsprung tauchten wir ins Auto ab, ein zweiter Schuss folgte, ich kroch hinters Steuerrad und raste mit durchdrehenden Reifen los. Ich fegte um die Ecke, hopste über die Bordsteinkante und kam wenige Zentimeter vor Kloughn zum Stehen. Lula packte ihn am Hemdkragen, zerrte ihn ins Auto, und erneut

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