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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Einsatz. Anscheinend belegten wir hier nur den zweiten Platz im Einbrecherwettlauf.
    »Bleib hier«, sagte Ranger. Er trat ins Wohnzimmer und schaute sich rasch um. Mit gezogener Pistole ging er durch die übrigen Räume des Hauses, kehrte zum Wohnzimmer zurück und winkte mich herein.
    Ich machte die Tür zu und schloss ab. »Keiner da?«
    »Nein. Alle Schubladen sind herausgezogen, und auf dem Küchentresen liegt lauter Papierkram. Entweder hat schon vor uns jemand das Haus durchsucht, oder Dotty ist überstürzt aufgebrochen.«
    »Ich war noch mal hier, nachdem Dotty schon weg war. Ich habe das Haus nicht betreten, aber ich habe durch die Fenster geguckt, und da kam mir alles sauber und ordentlich vor. Glaubst du, dass jemand eingebrochen ist?« Im Grunde wusste ich bereits, dass es sich hier nicht um einen Einbruch handelte, aber man durfte ja noch hoffen.
    »Ich glaube nicht. Das gängige Motiv für einen Einbruch scheidet hier aus. Im Kinderzimmer steht ein Computer, und im Zimmer der Mutter ist ein Schmuckkästchen mit einem Diamantring drin. Der Fernseher steht auch noch da. Ich tippe mal, dass wir nicht die Einzigen sind, die auf der Suche nach Evelyn und Annie sind.«
    »Vielleicht war es Jeanne Ellen. Sie hatte hier eine Wanze eingebaut. Kann sein, dass sie vor ihrem Abflug nach Puerto Rico noch mal vorbeigekommen ist und sich die Wanze geholt hat.«
    »So schlampig arbeitet Jeanne Ellen nicht. Erstens würde sie die Haustür nicht offen stehen lassen, und zweitens würde sie keine Spuren hinterlassen, die auf Einbruch hindeuten.«
    Unwillkürlich stieg meine Stimme um eine Oktave. »Vielleicht hatte sie einen schlechten Tag. Mann, Scheiße, hat die Frau denn nie einen schlechten Tag?«
    Ranger sah mich schmunzelnd an.
    »Na gut, ich gebe zu, ich habe es nur satt, immer die perfekte Jeanne Ellen vorgeführt zu bekommen«, sagte ich.
    »Jeanne Ellen ist nicht perfekt. Sie ist einfach nur sehr gut«, sagte Ranger. Er schlang einen Arm um meine Schulter und küsste mich unterhalb des Ohrs. »Vielleicht findet sich ja ein Gebiet, wo deine Fähigkeiten die von Jeanne Ellen übersteigen.«
    Ich sah ihn misstrauisch an. »Hast du da an etwas Bestimmtes gedacht?«
    »Das möchte ich jetzt lieber nicht vertiefen.« Er zog ein Paar Einweghandschuhe aus der Tasche. »Wir sollten jetzt lieber das Haus gründlich durchsuchen. Dotty hat nicht viel mitgenommen. Die meisten Klamotten sind noch da.« Er ging ins Kinderzimmer, schaltete den Computer ein und öffnete Dateien, die verdächtig aussahen. »Das hilft uns auch nicht weiter«, stellte er schließlich fest und schaltete den Computer wieder aus.
    Ihr Telefon verfügte über keine Teilnehmeridentifizierung, und auf ihrem Anrufbeantworter war keine Nachricht. Auf dem Küchentresen verstreut lagen Rechnungen und Einkaufslisten. Wir kramten ein bisschen herum, aber dachten uns schon, dass es vergeblich sein würde. Wenn etwas Aufschlussreiches dabei gewesen wäre, hätte der Eindringling es sicher mitgenommen.
    »Was jetzt?«, fragte ich.
    »Jetzt nehmen wir uns Evelyns Bude vor.«
    Oh, oh. »Da gibt es ein Problem. Abruzzi hat jemanden abgestellt, der das Haus überwacht. Jedes Mal, wenn ich mich da blicken lasse, tanzt zehn Minuten später Abruzzi an.«
    »Was geht das Abruzzi an, ob du dich in Evelyns Haus aufhältst oder nicht?«
    »Das letzte Mal, als ich ihm begegnet bin, sagte er, er wüsste, dass ich nur wegen des Geldes mitmachen würde, ich wüsste also, welches Risiko ich einginge. Und ich wüsste auch, was er gerne wiederfinden würde. Ich glaube, Abruzzi ist hinter irgendetwas her, und Evelyn hängt da mit drin. Vermutlich glaubt er, das, wonach er sucht, ist irgendwo im Haus versteckt, und deswegen will er nicht, dass ich dort rumschnüffle.«
    »Hast du eine Idee, was das sein könnte, wonach er sucht?«
    »Nein. Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich bin durch alle Räume gegangen und konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Gut, nach Geheimverstecken habe ich mich natürlich nicht umgesehen. Ich habe nur nach etwas gesucht, das mich zu Evelyn führen könnte.«
    Ranger machte die Haustür hinter sich zu und achtete darauf, dass sie verschlossen war.
    Als wir bei Evelyn ankamen, stand die Sonne schon tief am Himmel. Vor dem Haus verlangsamte Ranger das Tempo.
    »Kennst du die Anwohner?«
    »Fast alle. Manche gut, manche weniger gut. Gut kenne ich zum Beispiel Dottys Nachbarin. Zwei Häuser weiter wohnt Linda Clark. In dem Eckhaus wohnen die Rojacks und

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