Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Parkplatz gerade gemächlich die Straße ab, in der Sebring sein Büro hatte, als das Handy klingelte.
    »Der Mann ist die reinste Nervensäge«, beschwerte sich Valerie. »Du hast mir nicht gesagt, dass er eine Nervensäge ist.«
    »Von wem redest du?«
    »Albert Kloughn. Ständig rückt er einem auf die Pelle. Manchmal spüre ich förmlich seinen Atem in meinem Nacken.«
    »Er ist einfach nur unsicher. Stell ihn dir als Schoßhündchen vor, das hilft.«
    »Als Golden Retriever.«
    »Eher als Riesenhamster.«
    »Ich hatte gehofft, er würde mir einen Heiratsantrag machen«, sagte Valerie. »Und ein Stück größer habe ich ihn mir auch vorgestellt.«
    »Valerie, du sollst den Mann nicht heiraten. Du sollst für ihn arbeiten. Wo ist er jetzt gerade?«
    »Nebenan. Mit dem Waschpulverspender stimmt irgendwas nicht.«
    »Kloughn ist eigentlich ganz nett, wirklich. Er kann einem schon mal auf die Nerven gehen, das schon, aber er würde dich nie vor die Tür setzen, wenn du mal Hühnersuppe verschüttest. Im Gegenteil, er würde dir obendrein noch ein Mittagessen spendieren. Also, überleg’s dir.«
    »Die Schuhe hätte ich auch nicht anziehen sollen«, sagte Valerie. »Ich bin ganz unpassend gekleidet.«
    Ich legte auf und fand einen Parkplatz direkt gegenüber von Sebrings Büro. In die Parkuhr warf ich eine Vierteldollarmünze und passte auf, dass die Uhr auch umsprang. Den letzten Strafzettel hatte ich noch nicht gezahlt, da wollte ich mir nicht schon wieder einen neuen einhandeln.
    Sebrings Sekretärin wies mich nach oben und geleitete mich in sein Büro. Sebring erwartete mich bereits, ebenso Jeanne Ellen Burrows.
    Ich reichte Sebring die Hand. »Angenehm«, sagte ich etwas förmlich. Jeanne Ellen nickte ich kurz zu. Sie erwiderte meinen Gruß mit einem Lächeln.
    »Sie sind wohl arbeitslos geworden«, sagte ich zu ihr.
    »Ja. Ich fliege in ein paar Stunden nach Puerto Rico, um für Les einen NVGler abzuholen. Vorher wollte ich Ihnen aber noch mitteilen, was ich über Soder weiß. Schwer zu sagen, ob was dran ist, jedenfalls hat Soder behauptet, Annie sei in Gefahr. Er hat das nicht weiter ausgeführt, aber er war der Meinung, Evelyn sei nicht in der Lage, Annie zu beschützen. Mir ist es nicht gelungen, Annie zu finden, aber ich habe herausgefunden, dass Dotty mich zu ihr führen kann, sie ist das schwächste Glied in der Kette. Deswegen habe ich Dotty überwacht.«
    »Und der Hintereingang? Der war unbewacht.«
    »Ich hatte eine Wanze installiert«, sagte Jeanne Ellen. »Ich wusste, dass Sie da waren.«
    »Sie haben das Haus abgehört, und trotzdem haben Sie Evelyn nicht gefunden.«
    »Wo sich Evelyn aufhält, wurde nie erwähnt. Bevor ich dazu kam, Dotty auf ihrem Weg zu Evelyn zu verfolgen, hatten Sie mich verpfiffen.«
    »Und was ist mit Soder? Die Szene in der Buchhandlung und in Dottys Haus?«
    »Soder war ein Trottel. Er hat gedacht, er könnte Dotty unter Druck setzen, damit sie Annies Aufenthaltsort verrät.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles?«
    Jeanne Ellen zuckte die Schultern. »Aus Kollegialität.«
    Ich sah an ihr vorbei, hinüber zu Sebring. »Haben Sie noch weiter Interesse an dem Fall?«
    »Sofern Soder nicht wieder von den Toten aufersteht.«
    »Was meinen Sie? Glauben Sie, dass Annie in Gefahr schwebt?«
    »Immerhin hat jemand ihren Vater ermordet«, stellte Sebring klar. »Das ist kein gutes Zeichen. Es sei denn, Annies Mutter hat jemanden dafür engagiert. Dann würde sich alles in Wohlgefallen auflösen.«
    »Weiß einer von Ihnen, wie Eddie Abruzzi in dieses Puzzle hineinpasst?«
    »Ihm hat Soders Bar gehört«, sagte Jeanne Ellen. »Und Soder hatte Angst vor ihm. Sollte Annie tatsächlich in Gefahr sein, dann könnte die Bedrohung von Abruzzi ausgehen. Das ist nur so ein Gefühl von mir, konkrete Anhaltspunkte habe ich dafür nicht.«
    »Sie haben Soder auf Ihrem Sofa sitzend vorgefunden«, sagte Sebring zu mir. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Was wollen Sie hören? Dass mein Sofa jetzt von Totenläusen befallen ist?«
    Sebring lachte, und seine strahlenden Zähne blendeten mich fast. »Totenläuse kann man nicht auswaschen«, sagte er.
    »Haben die sich erst mal in einem Sofa eingenistet, sind sie nicht wieder wegzukriegen.«
    Mit dieser aufheiternden Bemerkung verließ ich das Büro. Ich stieg in mein Auto und nahm mir einen Moment Zeit, um die Informationen zu verdauen. Was konnte ich damit schon anfangen? Viel jedenfalls nicht. Es verstärkte meine Furcht, dass Evelyn und Annie vor

Weitere Kostenlose Bücher