Heiße Diamanten (German Edition)
warten, dass Carlo das Gespräch beendete und ging.
“Keine Sorge, Boss”, sagte Carlo gerade, was für Max nicht nur der Beweis dafür war, dass Carlo nicht allein arbeitete, sondern auch, dass er die Operation nicht leitete. “Ich habe alles unter Kontrolle. Es dauert nicht mehr lange, dann haben Sie den Schmuck.”
Max legte eine Hand auf Kimberlys Schulter, um ihr stillschweigend zu sagen: Hörst du? Aber in Gedanken berührte er sie woanders – und ganz und gar nicht so unschuldig. So wichtig die eben gewonnenen Erkenntnisse auch sein mochten, Max dachte, dass er, sobald Carlo weg war, Kimberly auf den Boden ziehen und sie lieben würde, bis sie vor Lust schrie. Was natürlich überhaupt nicht machbar war. Aber das war der Gedanke, der ihn die ganze Zeit beherrschte. Nun mach schon, Carlo, und sieh zu, dass du verschwindest, bevor ich gänzlich die Kontrolle über mich verliere, dachte er.
Kimberly atmete tief durch und versuchte, sich nicht zu rühren. Die leiseste Bewegung, und sie würde den Beweis von Max’ Begierde noch intensiver spüren. Und ihn noch mehr begehren …
Sie hätte weinen können, so groß war ihr Verlangen nach ihm. Es war nicht fair! Wann endete der Auftrag endlich? Wann würde sie Max Tate ein für alle Mal vergessen können?
Der Gedanke stimmte sie traurig. Wahrscheinlich würde sie Max niemals vergessen können. Wenn drei Jahre nicht genügt hatten, wie viele mochte es dann noch erfordern? Sie hatte das beängstigende Gefühl, dass sie ihn für den Rest ihres Lebens lieben würde.
O Gott, dachte sie verzweifelt. Und wollte sich gleichzeitig noch mehr an ihn lehnen, damit er sie in die Arme schloss und sie diese seltenen Augenblick auskosten ließ, für den Fall, dass dies der letzte physische Kontakt war, den sie jemals wieder haben würden.
“Gut”, hörte sie Carlo sagen. “Dann sehen wir uns, wenn ich erledigt habe, wozu ich hergekommen bin.” Mit einem leisen Lachen legte er den Hörer auf.
Kimberly biss sich auf die Lippen, weil sie in Gedanken immer noch mehr bei Max und seinem Körper als bei Carlo war. Sie hörte ihn durchs Zimmer gehen, und dann fiel eine Tür zu.
Max und sie verhielten sich ganz still. Kimberly schloss die Augen und genoss die Nähe dieses Mannes, den sie liebte, der ihr aber nie wieder sein Herz öffnen würde, weil er glaubte, dass sie ihn verraten hatte.
Schließlich flüsterte er: “Ich glaube, die Luft ist rein.”
“Ja.” Sie schob die Schranktür auf und beendete die merkwürdige, erzwungene Intimität, die sie geteilt hatten.
Den Schrank zu verlassen fiel ihr schwerer als vermutet. Trotzdem zwang sie sich, zur Tür zu gehen, und sagte mit einer Stimme, die selbst in ihren eigenen Ohren zu heiser klang: “Ich mache mich ein bisschen frisch. Wir treffen uns dann unten.”
“Warte, Kimberly.”
Sie hielt ganz unbewusst den Atem an, als sie sich langsam umwandte.
“Ich … Es tut mir leid.”
O nein, sie konnte und wollte nicht darüber reden. “Was?”, fragte sie und schüttelte den Kopf, als verstünde sie nicht, was er meinte.
Er blinzelte. “Du weißt schon …”
Wieder schüttelte sie den Kopf. “Nein, das tue ich nicht. Was?”
Max seufzte, und diesmal war er es, der den Kopf schüttelte. “Nichts. Vergiss es.”
“Gut. In ein paar Minuten bin ich unten.”
Und dann ging sie, lief in ihr Schlafzimmer und ins Bad, wo sie sich ans Waschbecken lehnte und dachte: Wie lange ertrage ich das noch?
Ein paar Minuten später traf Kimberly Max am Fuß der Treppe. “Wo ist er?”, wisperte sie.
“Am Pool.” Max verdrehte die Augen in Carlos Richtung. “Er scheint das Ding wirklich zu lieben.”
Kimberly nickte und dachte plötzlich wieder daran, wie Max sich im Schrank an sie gepresst hatte. Ein Teil von ihr wollte sich in seine Arme werfen, ein anderer war immer noch den Tränen nahe. Sie hoffte nur, dass ihr weder das eine noch das andere anzusehen war.
“Was sagst du zu dem Anruf?”, fragte Max sie lächelnd.
Sie liebte dieses Lächeln und hatte es wohl mehr vermisst, als ihr bewusst gewesen war, denn ihr wurde auf einmal die Kehle eng. “Sehr aufschlussreich”, gelang es ihr zu erwidern.
“Carlo ist offenbar nur ein Mittelsmann”, stellte Max fest. “Und vielleicht sogar der unbedeutendste.”
“Ja, den Eindruck hatte ich auch”, stimmte sie zu.
“Das erklärt, warum man nie irgendwelchen Schmuck bei ihm gefunden hat.” Er lächelte noch immer, und Kimberly versuchte, über Max’ plötzliche
Weitere Kostenlose Bücher