Heisse Fantasie
behauptet er, aber ich warte immer noch auf die Bestätigung der Architektenkammer." Sie sah ihre Freundin an. "Ich muss ihn dazu bringen, dass er mehr Geld von mir verlangt, wenn ich weitere Dienste von ihm bekommen will."
"Was hast du ihm denn bislang über dein Vermögen erzählt?"
"Nichts." Cait lehnte sich in das Sofa. "Nur dass ich von den Zinsen eines Treuhändervermögens lebe." Ungeduld war schon immer ihre größte Schwäche gewesen, und sie fragte sich, ob sie nicht etwas zu dringlich einen Beweis für Jordans Karriere haben wollte. Wenn er heute Abend nicht das Geld erwähnt hätte, wäre sie vielleicht davon überzeugt worden, dass er tatsächlich nur für seinen Bruder einsprang und sich wirklich eine Existenz als Architekt aufbauen wollte. Aber dazu brauchte er auch Geld, und zwar eine ganze Menge.
Lächelnd sah Cait Jennifer an. "Das ist es! Du bist ein wahres Genie!"
Fragend erwiderte Jennifer den Blick. "Was habe ich denn gesagt?"
Cait stellte den Eiskrembehälter auf den Tisch und schlug die Beine übereinander. "Genau so kann ich Jordan dazu bringen, mehr Geld von mir zu verlangen."
"Wie denn?"
"Wenn er sieht, wie vermögend ich bin, wird er den letzten Zweifel verlieren und so gierig werden, dass ihm keine andere Wahl bleibt, als mich um mehr Geld zu bitten." Im Moment fiel es ihr allerdings schwer, sich Jordan als Menschen vorzustellen, der sich kaltblütig das Geld einsamer Frauen aneignete.
Jennifer kratzte den letzten Rest Eis aus der Packung. "Nur weil er dich für reich hält, braucht er dich ja nicht um mehr Geld zu bitten. Hast du nicht gesagt, die Agentur verkauft Sex gegen Geld? Sieh dich doch um." Jennifer machte eine ausholende Geste. "Das hier ist nicht gerade eine Bruchbude, und dein so teuer bezahlter Verehrer hat dich immer noch nicht ins Bett gezerrt."
"Und wenn er das nur nicht gemacht hat, weil er nicht genau weiß, ob ich tatsächlich viel Geld besitze?" Sie wurde immer aufgeregter und war überzeugt davon, den richtigen Ansatzpunkt gefunden zu haben, um "Fantasy for Hire" auffliegen zu lassen.
"Ein kleines Problem bleibt aber noch bestehen: Du hast kein Vermögen."
"Das stimmt", erwiderte Cait, immer noch zuversichtlich lächelnd. "Aber mein blitzgescheiter Bruder hat einen sehr leistungsstarken Computer, und zum Glück kann meine Freundin perfekt mit solchen Geräten umgehen."
Jennifer wirkte immer misstrauischer. "Ich kann dir nicht folgen." Sie stellte die leere Packung weg.
Cait packte Jennifers Hand und zog ihre Freundin vom Sessel hoch. "Tja, meine liebe Computerexpertin ...", sie schob die zögernde Jennifer über den Flur in Brians Büro, "du wirst jetzt das Treuhandvermögen von Cait Sullivan erfinden und mir ein hübsches Portfolio aus Aktien, Firmenbeteiligungen und dergleichen zusammenstellen - mit entsprechenden
Kontoauszügen." Aus einer Schublade holte sie mehrere Ordner mit Unterlagen über Brians Finanzen und bekam sofort wieder ein schlechtes Gewissen. Beim Blick in den ersten Ordner musste sie schlucken. Brian hatte tatsächlich ein richtiges Vermögen angehäuft. Jetzt begriff Cait auch, wieso ihr Bruder darauf bestanden hatte, die Party ihrer Eltern zu bezahlen, auch wenn er selbst nicht daran teilnehmen konnte.
"Er wird gar nicht anders können." Cait schloss die Schublade. "Wenn wir hiermit fertig sind, wird Jordan McBride beim Gedanken an das Vermögen das Wasser im Mund zusammenlaufen."
Drei Stunden später zog Cait das letzte gefälschte Dokument aus dem Farbdrucker. Dank Jennifers Talent hatten sie ein Finanzpaket zusammengestellt, bei dem jeder, der sich in diesen Dingen auskannte, glänzende Augen bekommen musste.
Jennifer streckte die Arme über den Kopf und sah auf die Wanduhr. "Bist du sicher, dass das, was wir tun, nicht illegal ist?"
Lachend klopfte Cait auf einen der gefälschten Bankauszüge.
"Nur wenn ich versuchen würde, dieses ganze Geld, das mir nicht gehört, auszugeben oder zu benutzen. Aber das Orange der Gefängniskleidung würde sich mit meiner Haarfarbe beißen, findest du nicht?"
"Allmählich glaube ich, dass Weiß dir besser steht." Jennifer packte alles zusammen.
Bei den Gedanken, die ihr sofort durch den Kopf schössen, schüttelte Cait den Kopf. "Wie zum Beispiel ein Brautkleid?"
Jennifer reichte ihr die Unterlagen und stand auf. "Nein, ich dachte eher an eine Zwangsjacke."
Ohne darauf einzugehen schob Cait ihre Freundin zur Tür.
Verrückt bin ich nicht, dachte sie, auch wenn ich bei weißer Kleidung
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