Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
der Dozent für neue Runen. »Für den Strand? Natürlich nicht.«
    »Dann müssen wir eben auf unsere eigenen Ressourcen zurückgreifen«, verkündete Ridcully. »Früher oder später kommt bestimmt ein Schiff. Wichtig ist dies, meine Herren: Wir sind das Produkt einer Universitätsausbildung. Ich bin sicher, daß es primitiven Leuten überhaupt nicht schwerfällt, an einem Ort wie diesem zu überleben, und denkt nur einmal an alle jene Dinge, die wir haben und die unseren unzivilisierten Ahnen fehlten.«
    »Zum Beispiel Frau Allesweiß«, meinte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Sie wäre bestimmt nicht bereit, irgend etwas Unzivilisiertes hinzunehmen«, fügte der Oberste Hirte hinzu.
    »Kennst du dich mit Booten aus, Dekan?« fragte Ridcully. »Du hast doch einmal einen Preis beim Rudern gewonnen, als du noch schlanker warst. Bitte nimm zur Kenntnis, daß meine Frage in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen Laken steht.«
    »Nun, es ist nicht weiter schwer, ein Boot zu bauen«, erwiderte der Dekan und tauchte aus seinem Meer des Kummers auf. »Selbst primitive Leute sind dazu imstande, und wir sind schließlich zivilisiert. «
    »Dann bist du hiermit der Leiter des Bootsbaukomitees«, proklamierte Ridcully. »Der Oberste Hirte hilft dir. Die anderen sollten aufbrechen, um nach Trinkwasser und Proviant zu suchen. Holt einige Kokosnüsse von den Bäumen. Etwas in der Art.«
    »Und was machst du, Erzkanzler?« fragte der Oberste Hirte mißmutig.
    »Ich bin das Komitee für die Beschaffung von Protein«, antwortete Ridcully und hob die Angel.
    »Du willst hierbleiben und erneut angeln? Was hat das für einen Sinn?«
    »Das Ergebnis könnte eine Mahlzeit auf der Basis von Fisch sein, Oberster Hirte.«
    »Hat jemand Tabak mitgebracht?« fragte der Dekan. »Ich hätte jetzt wirklich Lust, eine zu rauchen.«
    Die Zauberer zogen grummelnd los und gaben sich gegenseitig die Schuld.
    Und im Wald, unter der Decke aus herabgefallenen Blättern, streckten sich Wurzeln. Dutzende von kleinen Pflanzen hatten es sehr eilig zu wachsen…
     
    » D ies ist der letzte Kontinent«, sagte Scrappy. »Er wurde… zum Schluß zusammengesetzt, und… auf eine andere Weise.«
    » Meiner Ansicht nach sieht er ziemlich alt aus«, erwiderte Rincewind. »Um nicht zu sagen uralt. Die Berge dort scheinen so alt zu sein, wie es sich für Berge gehört.«
    »Sie wurden vor dreißigtausend Jahren erschaffen«, meinte das Känguruh.
    »Ich bitte dich! Sie scheinen Jahrmillionen alt zu sein!«
    »Ja. Vor dreißigtausend Jahren wurden sie vor vielen Millionen Jahren erschaffen.« Das Känguruh zuckte mit den Schultern. »Die Zeit hier ist nicht so wie anderenorts. Sie wurde anders… zusammengeklebt, verstehst du?«
    »Oh, was weiß ich«, sagte Rincewind. »Ich bin ein Mann, der einem sprechenden Känguruh zuhört. Es käme mir nicht in den Sinn, irgendwelche Einwände zu erheben.«
    »Ich versuche, für dich verständliche Worte zu finden«, meinte das Känguruh vorwurfsvoll.
    »Gut. Vielleicht hast du irgendwann Erfolg mit der Suche. Möchtest du ein Sandwich mit Stachelbeermarmelade?«
    »Nein. Bin und bleibe Pflanzenfresser. Hör mal…«
    »Ist sehr ungewöhnlich, Stachelbeermarmelade. Ich meine, man bekommt sie nicht oft. Himbeer- und Erdbeermarmelade, ja, auch Johannisbeer. Ich schätze, nur ein Glas von hundert enthält Stachelbeermarmelade. Entschuldigung, ich bin ganz Ohr.«
    »Du nimmst dies doch ernst, oder?«
    »Siehst du mich lächeln?«
    »Ist dir jemals aufgefallen, daß die Zeit an großen Orten langsamer vergeht?«
    Das Sandwich verharrte auf halbem Wege zu Rincewinds Mund. »Das stimmt. Aber sie scheint nur langsamer zu vergehen.«
    »Nun, als dieser Ort erschaffen wurde, war nicht mehr viel Raum und Zeit übrig. Der Schöpfer mußte sie zusammenstückeln und dafür sorgen, daß sie sich besonders anstrengten. Die Zeit geschieht dem Raum, und der Raum geschieht der Zeit…«
    »Weißt du, es könnte auch Pflaumenmus drin sein«, sagte Rincewind mit vollem Mund. »Und Rhabarber. Du würdest staunen, wie häufig so etwas geschieht. Ich meine, oft mischt man billigeren Kram hinzu. In einer Taverne bin ich einmal einem Burschen begegnet, der für einen Marmeladenfabrikanten in Ankh-Morpork arbeitete, und er erzählte mir, daß irgendwelche Abfälle und rote Farbe hinzugefügt werden, und ich erkundigte mich nach den kleinen Stacheln der Stachelbeeren, und er meinte, die werden aus Holz hergestellt. Aus Holz! Angeblich wurde

Weitere Kostenlose Bücher