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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dahinter war voller Heu.
    »Hier draußen bedeutet es Leben oder Tod, Kumpel. Es gibt Leute, die einem für einen Heuballen die Kehle durchschneiden würden. Ein Mann ohne Heu ist ein Mann ohne Pferd, und in dieser Gegend ist ein Mann ohne Pferd eine Leiche.«
    »Wie bitte? Ich mußte das alles wegen einer Ladung Heu über mich ergehen lassen?«
    Verrückt hob und senkte die Brauen. »Dazu kommen zwei Säcke Hafer im Geheimfach, Kumpel.« Er klopfte Rincewind auf den Rücken. »Und ich habe dich zuerst für einen Blödmann gehalten, den ich besser über Bord werfen sollte! Aber du bist genauso verrückt wie ich!«
    Manchmal zahlt es sich nicht aus, auf die eigene geistige Gesundheit hinzuweisen. Rincewind gelangte zu dem Schluß, daß so etwas unter den gegenwärtigen Umständen verrückt gewesen wäre. Wie dem auch sei: Er sprach mit Känguruhs und fand Leckereien in der Wüste. Gelegentlich mußte man sich der Wahrheit stellen, selbst wenn sie gut schmeckte.
    »Bin absolut durchgedreht«, sagte er und hoffte, daß es bescheiden genug klang.
    »Gut so, Kumpel! Laß uns jetzt Waffen und Proviant der Burschen verstauen. Anschließend machen wir uns wieder auf den Weg.«
    »Wozu brauchen wir ihre Waffen?«
    »Wir können sie verkaufen.«
    »Und die Leichen?«
    »Sind leider wertlos.«
    Während Verrückt geborgene Metallstücke an seinen Karren nagelte, trat Rincewind noch einmal an die Leiche heran, betrachtete ein grünes Gesicht, in dem sich jetzt nicht nur gelbe Flecken zeigten, sondern auch schwarze. Er griff nach einem Stock und löste ganz vorsichtig den Hut vom Kopf des Toten.
    Eine kleine, achtbeinige Kugel aus dunklem Pelz sprang daraus hervor und biß in den Stock, der sofort zu qualmen begann. Rincewind legte ihn behutsam beiseite, nahm den Hut und lief fort.
     
    P onder seufzte.
    »Ich möchte keineswegs deine Autorität in Frage stellen, Erzkanzler«, sagte er. »Ich meine nur: Wenn sich ein riesiges Ungeheuer ganz plötzlich in ein Huhn verwandelt, so sollte man diesen erstaunlichen Vorgang nicht zum Anlaß nehmen, das Huhn zu essen.«
    Der Erzkanzler leckte sich die Finger. »Welche Reaktion hältst du für angemessen?« fragte er.
    »Nun, ich hätte das Geschöpf… untersucht«, erwiderte Ponder.
    »Genau das haben wir«, meinte der Dekan. »Es war gewissermaßen eine Autopsie.«
    »Und eine sehr gründliche noch dazu«, sagte der Professor für unbestimmte Studien zufrieden und rülpste. »Entschuldigung, Frau Allesweiß. Möchtest du vielleicht noch ein wenig von der Br…« Er bemerkte Ridcullys strengen Blick und verbesserte sich. »… vom vorderen Teil des Huhns, Frau Allesweiß?«
    »Wir haben herausgefunden, daß es keine Gefahr mehr für Zauberer auf Besuch darstellt«, erklärte der Erzkanzler.
    »Ich bin nur der Ansicht, daß sich eine richtige Untersuchung nicht nur darauf beschränken sollte, nach einem Salbei-und-Zwiebeln-Busch Ausschau zu halten«, sagte Ponder. »Ihr habt gesehen, wie schnell sich das Geschöpf verändert hat, nicht wahr?«
    »Und?« fragte der Dekan.
    »So was kann nicht natürlich sein.«
    » Du behauptest doch immer wieder, daß sich Dinge auf ganz natürliche Weise in andere Dinge verwandeln, Stibbons.«
    »Aber nicht so schnell!«
    »Hast du den Vorgang der Evolution jemals beobachtet?«
    »Natürlich nicht. Niemand kann…«
    »Na bitte«, sagte Ridcully in jenem Tonfall, der darauf hinwies, daß er diesen Punkt für erledigt hielt. »Vielleicht haben wir eine ganz normale Geschwindigkeit erlebt. Ich habe bereits erwähnt, daß es durchaus einen Sinn ergibt. Warum sollte sich irgend etwas ganz langsam in einen Vogel verwandeln? Eine Feder hier, einen Schnabel dort… Man sähe ziemlich komische Geschöpfe, oder?« Die anderen Zauberer lachten. »Das Ungeheuer dachte vermutlich: Oh, es sind zu viele; ich sollte mich besser in etwas verwandeln, das ihnen gefällt.«
    »Und uns schmeckt«, fügte der Dekan hinzu.
    »Eine sehr vernünftige Überlebensstrategie«, kommentierte Ridcully. »Zumindest bei Vegetariern.«
    Ponder rollte mit den Augen. Mit seinen Gedanken schien immer alles in bester Ordnung zu sein. Er hatte einige der alten Bücher gelesen und wirklich lange darüber nachgedacht, woraufhin sich hinter seiner Stirn eine Theorie formte, die aus vielen glänzenden Einzelteilen bestand. Und wenn er sie dann in Worte kleidete, erreichte sie sofort die Fakultät, und es dauerte nicht lange, bis einer der Zauberer eine wirklich dumme Frage stellte, auf die er

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