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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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klappt.«
    »Spielt das eine Rolle?« fragte Rincewind mit hohler Stimme. »Ich meine, ich sterbe in jedem Fall, oder?«
    »Ja, keine Sorge, aber wenn er das mit dem Gewicht falsch hinkriegt… Entweder endest du mit einem anderthalb Meter langen Hals, oder – das findest du bestimmt sehr komisch – dein Kopf springt wie ein Sektkorken davon!«
    »Lieber Himmel!«
    »Beim Wilden Walter mußten wir das ganze Dach absuchen.«
    »Das ganze Dach, meine Güte«, entgegnete Rincewind. »Nun, ein solches Problem wird es bei mir nicht geben. Ich habe vor, bei meiner Hinrichtung abwesend zu sein.«
    »So etwas hören wir gern!« Der Wärter gab ihm einen freundschaftlichen Stoß mit dem Ellenbogen. »Gibst nie auf, was?«
    Von Mount Vince kam ein leises Grollen.
    »Und Vince wäre dir sehr dankbar, wenn du ihm in die Augen spucken würdest, während er dir die Schlinge um den Hals legt«, übersetzte der Wärter. »Davon könnte er seinen Enkeln erzählen…«
    »Verschwindet endlich!« rief Rincewind.
    »Oh, du möchtest allein sein, um deine Flucht zu planen«, sagte der Wärter in wissendem Tonfall. »Keine Sorge. Wir gehen jetzt.«
    »Herzlichen Dank.«
    »Um fünf Uhr morgens sehen wir uns wieder.«
    »Gut«, erwiderte Rincewind verdrießlich.
    »Hast du irgendwelche Wünsche für dein letztes Frühstück?«
    »Wie wär’s mit etwas, dessen Zubereitung ziemlich lange dauert?« fragte Rincewind.
    »Das ist die richtige Einstellung!«
    »Haut ab!«
    »Keine Sorge.«
    Die Männer schritten fort, doch schon nach kurzer Zeit trat der Wärter noch einmal an die Zelle heran. Er schien etwas vergessen zu haben.
    »Es gibt da noch einen Aspekt der Hinrichtung, über den du Bescheid wissen solltest«, sagte er. »Muntert dich vielleicht ein wenig auf.«
    »Ja?«
    »Wir haben eine besondere humanitäre Tradition, wenn die Falltür dreimal klemmt.«
    »Ja?«
    »Klingt ein wenig seltsam, aber es ist schon mal passiert, ob du’s glaubst oder nicht.«
    Ein kleiner grüner Trieb wuchs aus den halb abgestorbenen Zweigen der Hoffnung.
    »Und worin besteht diese Tradition?« fragte Rincewind.
    »Es wäre herzlos, einem Mann mehr als dreimal zuzumuten, auf der Falltür zu stehen. Schließlich weiß er, daß jeden Augenblick…«
    »Ja, ja…«
    »… und dann muß er damit rechnen, daß…«
    »Ja…«
    »… und der schlimmste Teil ist meiner Ansicht nach…«
    »Ja, ich verstehe! Und nach dem dritten Mal…?«
    »Nach dem dritten Mal wird er in die Zelle zurückgebracht, und der Tischler repariert die Falltür«, sagte der Wärter. »Er bekommt sogar ein Mittagessen, wenn die Reparatur lange dauert.«
    »Und dann?«
    »Nun, nach einem erfolgreichen Test der Falltür führen wir den Gefangenen erneut zum Galgen und hängen ihn.« Der Wärter bemerkte Rincewinds Miene. »Mach nicht so ein Gesicht. Das ist besser, als den ganzen Morgen in der Kälte zu stehen. Das wäre bestimmt sehr unangenehm.«
    Als der Wärter gegangen war, setzte sich Rincewind und starrte an die Wand.
    »Määh!«
    »Sei still.«
    Darauf lief es also hinaus. Noch eine letzte kurze Nacht, und dann würden – wenn es nach diesen Clowns ging – ganz gewöhnliche Leute durch die Straßen wandern, um zu sehen, wo sein Kopf herunterkam. Es gab einfach keine Gerechtigkeit!
    HALLO, KUMPEL.
    »Oh, nein. Bitte .«
    ICH WOLLTE MICH NUR DER HIESIGEN AUSDRUCKSWEISE ANPASSEN. ES SIND SEHR NETTE UND GESELLIGE LEUTE, NICHT WAHR? Tod ließ sich neben Rincewind aufs Bett sinken.
    »Du kannst es nicht abwarten, wie?« bemerkte der Zauberer bitter.
    KEINE SORGE.
    »Mein letztes Stündchen hat also wirklich geschlagen. Eigentlich sollte ich dieses Land retten. Aber ich werde sterben.«
    O JA. ICH FÜRCHTE, DAS LÄSST SICH NICHT VERMEIDEN.
    »Es ist alles so verdammt absurd. Ich meine, denk nur daran, wie oft ich fast gestorben wäre. Drachen hätten mich verbrennen oder riesige Tentakelmonstren mich verschlingen können. Bei einer Gelegenheit wollten alle Partikel meines Körpers in unterschiedliche Richtungen davonfliegen.«
    DU HATTEST ZWEIFELLOS EIN SEHR INTERESSANTES LEBEN.
    »Stimmt es, daß man sein Leben sieht, bevor man stirbt?«
    JA.
    »Eigentlich ein schrecklicher Gedanke.« Rincewind schauderte. »Da fällt mir ein… Vielleicht sterbe ich gerade und sehe in diesem Augenblick noch einmal mein ganzes Leben…«
    ICH GLAUBE, DU VERSTEHST NICHT GANZ. PERSONEN SEHEN WIRKLICH IHR LEBEN, BEVOR SIE STERBEN. DEN ENTSPRECHENDEN VORGANG BEZEICHNET MAN ALS »LEBEN«. MÖCHTEST DU

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