Heiße Kuesse im Paradies
Carrie."
Es war heiß und spät in der Nacht. Carrie war hellwach, ihr Körper war mit einem feinen Schweißfilm bedeckt.
Das ist nicht fair, dachte sie. Ich will nicht schon wieder an ihn denken. Ich will ihn nicht, ich will nicht...
Doch, ich will. Wenn er jetzt zum Fenster hereinkäme ...
was für eine törichte Phantasie ... aber wenn, dann würde ich ...
Sie sog tief die Luft ein. Nie zuvor hatte sie sich so sinnlich gefühlt. Das war es auch, was sie geweckt hatte, dieses Gefühl, heiß und bereit zu sein. Bereit wofür? Für Phantasien und Träume? Hugh hätte jetzt bei ihr sein können. Er hätte die ganze Nacht in diesem Bett bleiben können.
Hätte sie magische Kräfte, würde sie ihn herbeizaubern, nackt und voller Begierde nach ihr. Was tat er jetzt? Wieso kam er nicht?
Das waren schamlose, gefährliche Gedanken, besonders für jemanden, der so sehr entschlossen war wie sie, keine Beziehung einzugehen. Es war verrückt, ihn so zu begehren und sich die erregendsten Szenen mit ihm auszumalen. Reichte es nicht, dass sie diesen wunderbaren Nachmittag mit ihm auf dem Dach verbracht hatte? Aber sie wollte die Antwort auf diese Frage lieber nicht hören. Denn sie lautete: nein, es war nicht genug.
Carrie nahm sich zusammen. In Wahrheit machte sie das Leben in Paradise allmählich verrückt, weil sie zu viel Zeit und zu viel Lust hatte.
Trotzdem wünschte sie, Hugh würde zu ihr kommen ...
Einige Zeit später erwachte sie von neuem und war sich bewusst, dass noch jemand im Zimmer war und sie aus
irgendeinem Grund die Arme nicht bewegen konnte.
Sie zerrte an ihren Fesseln, wand sich und bäumte sich in Panik auf. Dann gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, und sie sah Hugh. Er stand am Fußende des Bettes. Carrie hielt inne. Sein dunkler, sinnlicher, hungriger Blick war fest auf sie gerichtet.
Sie hielt den Atem an und zerrte noch einmal an ihren Fesseln. Jetzt spürte sie das weiche Material und begriff plötzlich, dass alles, was geschah, ganz von ihr abhing. Ihre Angst wich prickelnder Erregung. Hugh wollte sie. Er konnte nichts dagegen tun. Sein Verlangen war stärker.
Er trug nichts unter seiner Jeans als das deutliche Zeichen seiner Erregung. Langsam kam er näher, stieg auf das Bett und flüsterte: "Ich bin bereit für dich." Ein schimmernder Schweißfilm bedeckte seinen Körper. Er drang in sie ein, und Carrie stöhnte leise auf. "Ist es das, was du willst?" Er drang noch tiefer in sie ein. Carrie schnappte nach Luft. "Und das?"
Jetzt zog er sich weit zurück und hielt einen Moment inne.
"Willst du, was ich habe?"
Das Blut in ihren Adern schien sich in flüssige Lava zu verwandeln. Hugh bewegte sich schneller, steigerte den Rhythmus und presste sich immer fester an sie, damit sie ihn noch stärker spürte.
"Beweg dich nicht."
Hatte er das gesagt? Oder sie?
Für Carrie gab es in diesen langen Minuten nichts auf der Welt außer der berauschenden Süße ihres Liebesspiels. Hugh brauchte sich nicht mehr zu bewegen; sie bog sich ihm entgegen, nahm ihn ganz in sich auf, zeigte ihm, was sie wollte.
Dass ihre Hände und Arme gefesselt waren, machte die Sache noch aufregender. Denn so bestimmten allein die Bewegungen ihres Körpers ihre Lust, und sie fühlte seine männliche Kraft noch viel intensiver als sonst.
Ihr Atem beschleunigte sich, ihre Anspannung wurde immer größer, das Tempo schneller, bis sie gemeinsam zu einem überwältigenden Höhepunkt gelangten.
Oder hatte Carrie das alles nur geträumt?
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war sie allein. Kein Hugh, keine Fesseln, kein Anzeichen dafür, dass jemand im Haus und in ihrem Bett gewesen war. Nur das tiefe
Wohlbehagen, das sie erfüllte, verriet ihr, dass Phantasien manchmal Wirklichkeit wurden.
7. KAPITEL
Die Sonntage in Paradise bestanden aus dem Kirchgang am Morgen, Familienbesuchen am Nachmittag, und einem
Bummel über den Flohmarkt von Segers und dem Besuch
privater Garagenflohmärkte.
Der große Flohmarkt in Segers war eine saisonbedingte Veranstaltung, die von Mai bis Oktober auf zwei Hektar unerschlossenem Land, etwa eine halbe Meile außerhalb der Stadt, stattfand. Da jeder für eine Gebühr von zwei Dollar einen Stand aufbauen konnte, war der Flohmarkt ein
liebenswürdiger Mix aus Leuten, die ihren Dachboden und ihre Garagen ausgemistet hatten, Münz-, Karten-und
Comicverkäufern, Sammlern und Händlern, die ihre Billigware losschlagen wollten.
Man konnte Kleidung finden, gebrauchte Taschenbücher,
Weitere Kostenlose Bücher