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Heisse Liebe in eisiger Nacht

Heisse Liebe in eisiger Nacht

Titel: Heisse Liebe in eisiger Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Cross
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dieser elenden Kette los und lass mich nachsehen. Wenn es einen Generator gibt, werde ich wenigstens wissen, wie man ihn wieder in Gang bringen kann.“
    Genevieve richtete sich auf und zögerte. Sie war tatsächlich versucht, ihn freizulassen und zu sehen, was als Nächstes geschah.
    Und was ist mit Seth?
    Der Gedanke an ihren Bruder hielt sie zurück. Wenn es nur um sie ginge, würde sie das Risiko eingehen, aber da auch Seths Zukunft auf dem Spiel stand, hatte sie nicht das Recht dazu.
    „In Ordnung. Ich gebe dir den Schlüssel.“ Sie wappnete sich gegen seine Reaktion. „Wenn du mir versprichst, dass du mich laufen lässt, sobald das Wetter sich bessert.“
    „Verdammt, Genevieve, das ist nicht fair …“
    „Nichts von allem, was uns zustößt, ist fair“, unterbrach sie ihn scharf, zog den Reißverschluss ihres Parkas hoch und wickelte sich einen Schal um den Hals. Ohne auf seine Antwort zu warten, drehte sie sich um und ging auf die Tür zu. Um nichts in der Welt wollte sie, dass er die albernen Tränen in ihren Augen sah. „Wie schon gesagt, ich komme wieder.“Sie öffnete die Tür und trat hinaus. Genevieve schob den Kragen hoch und rang nach Luft, als die Kälte ihr in die Glieder fuhr. Während sie durch den hohen Schnee stapfte, waren ihre Gedanken bei dem Mann im Haus. Was er wohl sagen würde, wenn sie ihm den wahren Grund für ihre plötzliche Flucht nennen würde – sie hatte große Angst, dass sie gerade dabei war, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben.
    Taggart biss die Zähne zusammen, ballte die Hände zu Fäusten und ging neben dem Bett auf und ab.
    Verdammt, verdammt, verdammt! Er hatte zum zigsten Mal jeden Zentimeter der Hütte abgesucht, der sich in seinem Radius befand, und er konnte trotzdem nichts finden – weder eine Haarnadel, noch eine Büroklammer oder wenigstens einen Nagel – nichts, womit er das Schloss an seinen Handschellen aufbekommen könnte.
    Er hatte es satt, ein Gefangener zu sein, er ertrug es nicht länger, wegen jeder elenden Kleinigkeit von Genevieve mit dem weichen Herzen und dem aufregenden Körper abhängig zu sein.
    Tja, alter Junge, selbst du musst zugeben, dass es schwierig ist, einer Frau den Schlüssel oder sonst irgendetwas zu stehlen, die nur in deine Nähe kommt, wenn sie nackt oder fast nackt ist, meldete sich eine spöttische Stimme in ihm.
    Und in all der Zeit hatte sie keinen einzigen Fehler gemacht, den er zu seinem Vorteil hätte nutzen können. Nur jetzt war sie draußen in der eisigen Kälte und ging unnötige Risiken ein, weil er nicht den Mut hatte, zu lügen und ihr zu sagen, was sie hören wollte. „Klar doch, Baby. Gib mir den Schlüssel, und ich werde dich nicht nur gehen lassen, ich werde alles tun, was du willst. Sag mir nur, was es ist, und es wird geschehen.“
    Es wäre der klügste Weg aus dieser Misere gewesen,aber wenn es um Genevieve ging, war er alles andere als klug. Wohl eher so verzaubert, dass man es schon bescheuert nennen konnte.
    Dieser letzte Gedanke brachte das Fass zum Überlaufen. In einem plötzlichen Wutanfall nahm Taggart das Tablett mit dem schmutzigen Frühstücksgeschirr vom Bett und schleuderte es durch den Raum. Allerdings schämte er sich schon dafür, noch bevor die Scherben laut scheppernd zu Boden fielen.
    Was war bloß los mit ihm?
    Er fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. Für einen Mann, der sein ganzes Leben lang immer alle Gefühle im Griff hatte, war diese Erfahrung beängstigend. Es machte ihn wahnsinnig. Seit er Genevieve kannte, benahm er sich überhaupt nicht mehr wie er selbst. Von der ersten Begegnung an, als ihr unerwarteter Fluchtversuch ihn überraschte, bis zu ihrem letzten verrückten Einfall, bei dieser Kälte hinauszugehen, war Taggart hilflos gewesen. Und tief in seinem Innern wusste er, dass er gegen eine seiner Hauptregeln verstoßen hatte. Er hatte angefangen, etwas für Genevieve zu empfinden.
    Ach, wem machte er eigentlich etwas vor? Er hatte nicht angefangen, er war schon mittendrin. Irgendwann und ohne dass er es mitbekommen hatte – war Genevieve ihm unter die Haut gegangen und hatte sich geschickt in sein Herz geschlichen.
    Das änderte allerdings nichts. Er hatte eine Verpflichtung seinen Brüdern und der Familie Dunn und natürlich auch sich selbst gegenüber. Und obwohl das schon reichte, gab es da noch Genevieves Wohlergehen, das ihm am Herzen lag. Sosehr es ihn ärgerte, er musste zugeben, dass sie als Flüchtling ausnehmend talentiert war. Aber selbst wenn sie

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