Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
von der Balustrade in die Scheune führte. Plötzlich hörte er eine weibliche Stimme aus einem der hinteren Räume.
Na super, dachte er. Irgend so ein blöder Student, der mit der Stripperin angebandelt hat, die jetzt sauer war. Genau, was Agnes brauchte: einen Skandal noch vor der Hochzeit.
Die Frauenstimme drang durch die Tür, auf der in großen Lettern BÜRO stand. »Du meinst wohl, du kannst uns leimen«, schrie sie. »Uns um die Kohle bringen?«
Vielleicht versuchte Downer ja, sie zum Schweigen zu bringen , dachte Shane boshaft. Und wahrscheinlich nicht nur mit Worten .
»Fünfundzwanzig Lappen«, sagte die Frau, und Shane runzelte die Stirn. Keine Stripperin bekam fünfundzwanzigtausend. »Ich will das verdammte Geld. Heute Nacht noch.«
Shane öffnete die Tür und hielt inne. Im Mondlicht, das durch das Fenster fiel, konnte er die Stripperin in ihrem Minirock und ihrem Bustier sehen. Sie stand seitlich vom Schreibtisch und hielt dem Mann, der dahinter saß, eine Kanone an die Schläfe.
Als sie die Tür hörte, drehte sie sich um. Shane schoss vorwärts und packte mit beiden Händen ihre Schusshand, bevor sie auf ihn zielen konnte. Sie schlug ihm mit der freien Hand aufs Ohr, was ihn wegen der heute erlittenen Explosionsschäden leicht betäubte.
Shane quetschte ihre Hand zusammen, bis sie die Waffe fallen ließ. In diesem Moment riss sie das Knie hoch und verfehlte seine empfindlichste Stelle nur knapp. Sie traf ihn an der Hüfte, während der Consigliere in die Höhe schoss und durch den Raum stolperte. Shane drehte ihr den Arm um und schleuderte sie herum. Die Waffe schob er mit dem Fuß unter den Tisch.
Den anderen Arm schlang er wie ein Joch um ihren Hals und übte Druck aus. Sie beugte sich vorwärts, da sah er das Tattoo zwischen Rock und Bustier.
»Aha, Casey Deans Mädchen«, sagte Shane.
Wie in Savannah lag sie über dem Tisch und stemmte die Hüften gegen seine Lenden.
»Fick dich«, sagte sie, begann aber doch, sich heftig an ihm zu reiben.
»Das hat letztes Mal schon nicht funktioniert«, meinte Shane lakonisch. »Hab ich dich …«
Er konnte seinen Satz nicht vollenden, da sie sich im Gegenuhrzeigersinn um sich selbst drehte und so seinen Arm unter ihrem Körper begrub. Gleichzeitig rammte sie ihm ihren freien Ellbogen ins Gesicht. Die perfekte Abwehr zu seinem Schwitzkasten eben.
Damit hatte sie Shane überrascht, sodass er sie losließ. Sie entwand sich seinem Griff und tauchte nach unten weg, um die Pistole zu suchen. Er ließ sich fallen und griff nach ihrem Knöchel.
Sie trat ihm ins Gesicht und kam wieder frei. Taumelnd kam Shane auf die Füße und sah ihre Silhouette im Türrahmen. Ohne zu zögern hechtete er ihr nach. Sein Schwung trug sie beide durch die Tür und auf das große Bett. Sie wand sich unter ihm und versuchte, sich loszureißen. Er aber presste sie mit dem Gesicht nach unten in die Kissen.
In diesem Augenblick hörte er Maria schreien: » Mein Gott, Agnes, jetzt treibt sie’s auch noch mit Shane .«
Verdammt , dachte Shane, als das Mädchen ihm den Ellbogen in den Magen pflanzte.
Maria drehte sich um und lief los, Agnes hinterher. »Sei nicht albern«, schimpfte sie und warf einen Blick zurück, wo Shane über dem halb nackten Mädchen auf dem Bett kniete. »Das sieht freilich nicht gut aus«, sagte Agnes und kämpfte den Urinstinkt in sich nieder, sich umzudrehen und ihn augenblicklich zu töten. »Aber es ist nicht so, wie es aussieht.«
Maria sah sie verständnislos an: »Wie kannst du nur so blind sein! Sieh dir die beiden doch an !«
Agnes sah sich die beiden an. Shane drückte die Frau auf das Bett, ließ sich auf sie fallen. Natürlich war es schwer zu sagen, lagen Sex und Gewalt doch manchmal ziemlich nah beieinander, aber … »Nein«, sagte sie entschieden. »Ich bin ziemlich sicher, er will sie umbringen.«
Maria richtete ihren Blick zuerst auf das Bett, dann auf Agnes. »Du bist ja irre «, sagte sie und ging den Weg zum Haus zurück.
»Versteh mich nicht falsch«, rief Agnes hinterher. »Maria!« Auf halbem Weg hatte sie das Mädchen eingeholt. »Es tut mir leid, ich habe mich ungeschickt ausgedrückt. Ich habe das nicht wörtlich gemeint. Ich meinte so etwas wie ›unschädlich machen‹. Shane ist so’ne Art Polizist, und …« Ihre Stimme erstarb, als sie Marias Kopfschütteln sah. »Sieh mal, was ich sagen will, ist einfach: Shane würde mir das nicht antun und Palmer
dir nicht. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie auf den ersten
Weitere Kostenlose Bücher