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Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman

Titel: Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Jennifer;Mayer Crusie
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schwöre. Aber wenigstens seid ihr jetzt zu zweit. Wie sind eigentlich die Shrimps?« Schließlich kehrte sie ins Haus zurück, wo im Obergeschoss die Junggesellinnenparty voll im Gange war, und arbeitete an ihrer Kolumne weiter.
    Zwei Stunden später starrte sie immer noch auf den Bildschirm ihres Laptops. Das Rezept war klar. Sie wusste auch, worüber sie schreiben wollte: Die Torte musste fest genug sein, um unter Bergen von Fondant nicht zusammenzusinken, musste super schmecken sowie die Persönlichkeit von Braut und Bräutigam widerspiegeln. Und die Römer natürlich, diese alten Scherzkekse, die den Kuchen der Braut auf den Kopf schmetterten. Und doch war die Kolumne … irgendwie blabla.
    Sie betrachtete Palmers Bräutigamkuchen mit dem strahlend grünen Zuckerguss, auf dem sich die leuchtend pinkfarbenen Flamingos tummelten. Weiße Golfbällchen schienen aus den einzelnen Schichten zu springen, und darüber thronten
die beiden Flamingo-Kugelschreiber, von denen einer jetzt einen Schleier, der andere einen Zylinder trug. Ohne Quatsch. Gleich daneben stand Marias weiße Torte, aufgebaut aus konzentrischen Kreisen (das war leicht). Auf kleinen Zweigen saßen bunte Fondantschmetterlinge (schon ein bisschen schwieriger) auf dem perlmuttfarben schimmernden Überzug (ziemlich schwierig) und schienen zu dem antiken Tortenaufsatz emporzublicken, der künstlerisch wertvoll und daher ziemlich teuer war: Braut und Bräutigam. Das habe ich gut gemacht , dachte sie und entspannte sich ein wenig, bevor sie sich wieder ihrer Kolumne zuwandte.
    Blabla ist gar kein Ausdruck , dachte sie. So etwas kann jeder Trottel fabrizieren. Es ist banal. Ich sage nichts Neues. Und nichts davon lässt die Leute denken: »Verdammt, kann die Frau schreiben! Am besten kaufe ich gleich ein paar Ausgaben von ihrem Buch. « Was zum Teufel weiß ich über Hochzeitstorten, was wirklich interessant ist? Komm schon, Küchenfurie. Lass dir was einfallen: Deine Zukunft steht auf dem Spiel .
    Doch in ihrem Schädel schien sich für alle Ewigkeit gähnende Leere ausbreiten zu wollen.
    Nichts, ich habe gar nichts. Gott, bin ich eine Versagerin. Die zweihundert Kolumnen, die ich bisher geschrieben habe, waren reiner Zufall. Ich habe einfach Glück gehabt. Jetzt aber kommt die Wahrheit ans Licht. Ich kann nicht schreiben. Ich habe immer nur so getan. Ich werde mich von Würmern ernähren müssen und schließlich hungers sterben.
    Vielleicht sollte sie eine Kolumne über Wurmomelette schreiben.
    Sie speicherte die Datei ab und sah die Venus an. Sie sah schrecklich aus.
    Gut , dachte sie. Tu wenigstens was Sinnvolles . Sie suchte einen Putzschwamm heraus und begann, die Statue abzuschrubben. Als sie merkte, dass das Ding aus einem Material bestand, das
unter der Einwirkung ihrer gesteigerten Kräfte nicht einfach zerbröseln würde, ging sie energischer zu Werke. Dann wurden die kraftvollen Bewegungen langsam immer automatischer. Mit der Zeit begann das Weiße durchzuschimmern, und Agnes hatte Gelegenheit, über die vergangene Woche nachzudenken, die sie nun überlebt zu haben schien.
    Wenn man die Dinge nur aus dem richtigen Blickwinkel sah, kamen sie einem schön vor. Die Tatsache beispielsweise, dass sie noch lebte. Und dass sie mit Hilfe ihrer Freunde die Hochzeit würde abhalten können: Der Rasen war so perfekt geschnitten wie auf einem Golfplatz. Das Haus strahlte weiß, sodass die schwarzen Fensterläden sich in vollkommenem Kontrast davon abhoben. Garth hatte bei der Gartengestaltung Großartiges geleistet. Der Pavillon glänzte. Sogar der pinkfarbene Sand schien mit einem Mal zu passen. Taylor würde catern, Maisie weiße Maßliebchen mit ein paar pinkfarbenen Anklängen liefern. Maria würde ihr weißes Brautkleid tragen, und Evie wäre so erleichtert, dass sie erst gar keine Fragen stellen würde. Gleich morgen früh würde Butch vorbeikommen, um Cerise und Hot Pink wieder zu ihren Artgenossen zu bringen, damit sie bei der Hochzeit nicht störten. Alles würde wunderbar laufen. Und schließlich war da noch Shane. Als sie an ihn dachte, wurden ihre Bewegungen langsamer. Allein er war die ganze verdammte Woche wert. Ein paar Kugeln waren ein geringer Preis für einen Mann wie ihn. Sie begann wieder fester zu schrubben. Nun sollten auch die letzten Spuren des Schimmels verschwinden, denn Shane würde bald zurück sein und sie wollte …
    »Agnes!«, schrie Maria, als sie in die Küche stürmte.
    »Lieber Himmel«, fuhr Agnes auf, die beinahe den

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