Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Keyes?«
Evie nickte, war aber noch nicht überzeugt.
»Aber natürlich will ich auch eine Hochzeit, die Aufsehen erregt«, fügte Maria hinzu und wandte sich an Brenda. »Ich will eine Hochzeit, die allen klarmacht, dass wir hier sind und dass wir dazugehören. Nicht wahr, Grandma Brenda?«
Brenda sah zu ihrer Enkelin auf, und für den Bruchteil einer Sekunde flammte auf ihrem Gesicht diese Sehnsucht, diese Verletzlichkeit auf. Sie will endlich irgendwo dazugehören , dachte Agnes. Sie fühlt sich genauso allein wie ich .
Maria ließ ihren Blick nun zwischen Evie und Brenda hinund herwandern. »So soll meine Hochzeit sein: Tradition und Innovation. Das Beste beider Welten. Ich will einfach alles!«
Die beiden älteren Frauen sahen sich an, endlich vereint in ihrer Ratlosigkeit.
Agnes runzelte die Stirn. Ein schönes Bild: Maria, die die beiden rivalisierenden Familien vereinte. Doch sie war nun mal Lisa Livias Tochter. Niemand wollte den Kuchen für sie machen, niemand die Blumen liefern, und das Kleid, das sie sich ausgesucht hatte, sollte auch nicht kommen. Und nun kämpften
Brenda und Evie auch noch wie die Furien darum, die ganze Chose in den beschissenen Country Club zu verlagern.
Ihre Sprache, Agnes.
In den verdammten Country Club.
Agnes schob sich die Brille auf der Nase zurecht, atmete einmal tief ein und sagte: »Nun, das klingt wunderbar, aber den Country Club kannst du vergessen, weil …«
»Wir werden alles so haben, wie ich es will«, sprach Maria weiter, mittlerweile von der eigenen Begeisterung erfasst. »Meine Hochzeit im Haus meines Großvaters, das Agnes bis dahin streichen lassen wird …«
Die stahlharte Note in Marias Stimme erschreckte Agnes ein bisschen. Dann nickte sie.
»… und Taylors fantastisches Catering, Agnes’ wunderbaren Kuchen, Maisie Shuttles schöne Blumen, die Grandma Brenda für uns umstimmen wird …«
Brenda schnitt eine Grimasse.
»… und Evies Cousin Wesleys wunderbare Fotos, und die Band des Onkels vom Blutsbruder aus Palmers Studentenverbindung, und alles wird perfekt sein: traditionell und doch neu.«
»Nun, das ist ja sehr schön, Maria, aber …« unterbrach Brenda sie.
Halt bloß den Mund, Brenda , dachte Agnes, und sah, wie Marias Augen von Neuem zu flackern begannen. Wie die in Lisa Livias Augen, bevor das Gemetzel losging.
»Und genau so wird es sein«, verkündete Maria mit erhobener Stimme. »Denn das ganze Fest wird unter einem Motto stehen, das unsere gemeinsame Zukunft ausdrücken soll.«
»Motto?«, meinte Evie überrascht.
»Motto?«, fragte Brenda verwirrt.
»Oh Gott«, stöhnte Agnes und stützte sich am Geländer ab.
Maria lächelte Palmer an, der im Rasen herumstocherte.
»Gras?«, meinte Agnes verständnislos, während es in ihrem Kopf zu arbeiten begann: Grün. Ich kann Kunstrasen auflegen lassen. Das schaffe ich noch bis Samstag .
»Flamingos«, sagte Maria.
»Was zum Teufel?«, fuhr Brenda auf.
»Ihr macht wohl Witze«, warf Evie ein.
Rosa , dachte Agnes. Es gibt keinen rosa Rasen .
Maria öffnete ihre Tasche und zog einen zwanzig Zentimeter großen Plastikflamingo heraus, den sie auf den Tisch knallte. »Ist das nicht einfach cool? Es ist ein Füllfederhalter. Dina Delvecchio hat ihn mir geschickt, als sie erfuhr, dass Palmers großer Erfolg The Flamingo heißt. Sieh mal, die Füße sind Klammern. Und hier zieht man den Schreibstift heraus …«
»Dina Delvecchio?«, erklang Evies Stimme auf der Suche nach Strohhalmen, an die sie sich klammern konnte. Ganz sicher war der Flamingo zu viel für sie.
»Marias Brautjungfer«, erklärte Agnes und starrte den Flamingofüller an. »Du meine Güte.« Verdammt, Brenda, du hättest wirklich ein Wort sagen können !
»… und die Platzkarten kleben wir an die Schnäbel«, fuhr Maria fort. »Sie kosten nur fünfundsiebzig Cent das Stück. Das ist nicht teuer, Grandma. Hast du nicht gesagt, ich sollte sparen?«
»Das sind fünfundsiebzig Mäuse nur für Platzkarten «, japste Brenda und starrte den Plastikflamingo entsetzt an.
»Außerdem sparen wir uns so die Party-Andenken«, fügte Maria artig hinzu. »Ich habe sie schon bestellt, Agnes. Sie werden am Donnerstag geliefert.«
» Maria «, sagte Evie fassungslos und starrte den Plastikflamingo entsetzt an.
»Flamingos also«, war alles, was Agnes herausbrachte. Schrecklich, aber zumindest würde die Feier in Two Rivers stattfinden. In diesem Fall hatte sie auch gegen Flamingos nichts
einzuwenden. Zumindest nicht im Großen
Weitere Kostenlose Bücher