Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
die ganze Verschlagenheit seines Clans geerbt. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Telefon zu: »Lisa Livia?«
»Was geht bei dir eigentlich vor?«
Agnes senkte die Stimme ein wenig. »Frühstück. Aber jetzt endlich zu dem, was ich dir schon die ganze Zeit erzählen wollte: Deine Mutter hat Taylor geheiratet. Taylor ist jetzt dein Stiefvater.«
» Was ?«
»Du bist sicher bald hier«, flötete Agnes und drückte das Gespräch weg. Dann machte sie sich wieder an die Arbeit, schnitt Schinken, setzte die Marinade für die Rippchen an und machte ihre Pflichtenliste für diesen Tag. Später würde sie an ihrer Kolumne arbeiten.
»Und pass auf, wenn du unten im Museum bist«, rief Doyle Joey nach, der ihm einen seltsamen Blick zuwarf, bevor er sich daranmachte, die Leiter hinunterzusteigen.
»Super Pfannkuchen«, ließ Carpenter sich plötzlich vernehmen. »Vor allem der Schinken ist wunderbar.«
»Kann ich noch was haben?«, fragte Garth und streckte Agnes den leeren Teller hin. Sie füllte ihn erneut und fragte sich
ein wenig nervös, was zum Teufel sich in diesem Keller befand und wann sie die nächste Portion Teig ansetzen sollte.
»Joey, der Ehrenmann«, wiederholte Xavier, als Joey in den Keller kam. »Genau die Person, mit der ich sprechen wollte.«
Die letzte halbe Stunde hatte Shane tunlichst seinen Mund gehalten, während er Xavier beobachtete, der immer mehr Gegenstände aus seiner Anglerbox holte. Der Mann mochte vielleicht nicht der Jüngste und auch nicht besonders gut ausgestattet sein, effizient aber war er. Shane hatte den Eindruck, dass er und Carpenter sich sehr gut verstehen würden. Alte Schule versus neue Schule, aber ihr Gehirn arbeitete im selben Takt.
Xavier deutete auf einen betagten Stuhl zwischen Bar und Statue. »Setzen Sie sich, alter Freund. Ich habe nämlich in Frankie Fortunatos einstigem Entspannungsraum ein paar interessante Entdeckungen gemacht.«
»Sind Sie etwa auf einen von Frankies exzellenten Weinen gestoßen?«, versuchte Joey zu scherzen und schielte zum Weinregal hinüber, nahm aber widerspruchslos auf dem Stuhl Platz.
»Keinen Wein«, antwortete Xavier. »Ich habe Blutspuren gefunden.«
»Na klar, von dem bescheuerten Jungen …«, setzte Joey an, doch Xavier unterbrach ihn.
»Nicht vom Thibault-Jungen. Das ist ja noch klar und deutlich zu sehen. Das hier ist altes Blut, das jemand aufzuwischen versucht hat. Es wird erst unter der Einwirkung von Luminol sichtbar. Man erkennt eine regelrechte Schleifspur, die von dort, wo früher die Stufen waren, um die Bar herumgeht, von da zum Weinregal und dann an der Wand dahinter endet. Blut, das vor langer Zeit vergossen wurde.«
Mit unbewegter Miene starrte Joey den Polizisten an. Shane hatte den Eindruck, als träten einander hier zwei alte Krieger gegenüber, um sich erneut im Schwertkampf zu messen.
»Ich möchte wetten«, sagte Xavier, »dass diese Blutspuren vor etwa fünfundzwanzig Jahren entstanden sind. Und ich wette ebenfalls, dass die Blutgruppe der von Frankie Fortunato entspricht. Außerdem wette ich, dass wir Frankies Leiche finden werden, wenn wir die Wand da aufbrechen.«
»Wie hoch wollen Sie denn gehen?«, gab Joey zurück. »Soll ich mich drum kümmern? Vielleicht Ihre Quote berechnen? Sie kennen doch Keyes, Xavier. Viele Geheimnisse, viele merkwürdige Sachen, die hier ständig passieren. Kein Keller, in dem nicht eine Leiche liegt. Sind Sie wirklich sicher, dass Sie in dieses Wespennest stechen wollen?«
Nach der Heftigkeit seiner Reaktion zu urteilen, dachte Shane, stand die Sache schlecht für Joey.
»In Ihr Wespennest, Joey? Jederzeit.«
»Dies hier ist nicht mein Haus und auch nicht mein Keller. Wie lange wird es dauern, bis Sie den Bluttest gemacht haben? Ich weiß alles über Ihre kleine Anglerbox, Simon. Sie sind nicht die Jungs vom CSI Las Vegas .«
»Der Bluttest wird nicht lange dauern. Und meinen Job beherrsche ich so weit, dass ich eine Verfügung bekomme und die Wand aufbrechen darf.«
Joey schnaubte. »Irren Sie sich da nicht? Agnes muss hier eine Hochzeit ausrichten. Und ich glaube kaum, dass Jefferson und Evie Keyes sehr erbaut sein werden, wenn Sie die Hochzeit ihres einzigen Sohnes platzen lassen. Vielleicht ruft Jefferson den Sheriff an. Und der bremst Ihren Diensteifer ein wenig. Wie Sie sagen, brauchen Sie eine richterliche Verfügung, um diese Wand da einzureißen. Was bedeutet, Sie müssen den Richter dazu bringen, dass er sie unterschreibt. Denselben
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