Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Hand mit dem Mann, dem dieses Haus hier gehörte,
einem gewissen Frankie Fortunato.« Xavier nahm den Plastikbehälter heraus und schritt den Raum ab, wobei er sorgfältig Boden und Wände besprühte. »Dieser verschwand eines Tages ziemlich plötzlich. Wie Mafiosi das gelegentlich tun. Wussten Sie, dass Ihr Onkel Joey früher einmal mit der Mafia gemeinsame Sache machte?«
»Ja. Aber das tut er ja schon lange nicht mehr. Heute ist mein Onkel ein redlicher Mann.« Unter Umständen .
Xavier lachte ehrlich amüsiert auf, während er weitersprühte. »Joey, der Ehrenmann? Er weiß mehr Geschichten zu erzählen, als in der ganzen Stadtbibliothek zu finden sind. Die meisten entspringen seiner Einbildungskraft, aber ich interessiere mich für die, die wirklich passiert sind.« Er stellte den Luminolbehälter auf der alten Theke ab und holte eine Speziallampe aus seiner Anglerbox. »Wären Sie so nett, die Deckenbeleuchtung auszuschalten?«
Shane betätigte den Schalter des Deckenlichts im selben Moment wie Xavier den an seiner Lampe.
»Da brat mir doch einer’nen Storch«, fluchte Xavier.
Dir nicht , dachte Shane, dessen Blick der breiten Blutspur folgte, die genau in die Wand zu führen schien, aber Joey vielleicht .
Agnes ließ Lisa Livias Handy klingeln, während sie den Teller mit den Pfannkuchen auf den Tisch stellte.
Doyle meinte: »Der Junge, der mir da jetzt helfen soll …?«
»Ich weiß«, unterbrach sie ihn. »Ich bin dir auch sehr dankbar. Ich glaube, du musst nicht …«
»Hallo«, erklang Lisa Livias verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Ich weiß, ich weiß«, sagte Agnes. »Es ist eigentlich viel zu früh, um dich anzurufen. Ich wollte dir nur sagen, dass du recht hattest. Und ich total unrecht.« Sie stellte eine Bratpfanne aufs Feuer, wickelte
den Schinken aus und ließ die Scheiben hineinfallen. Dann goss sie wieder Teig auf das Grilleisen, bevor sie leise ins Telefon sprach: »Brenda versucht mir das Haus wegzunehmen.«
»Tja«, gähnte Lisa Livia. »Und diese umwerfende Neuigkeit musstest du mir unbedingt sofort mitteilen?«
»Das ist ja noch nicht alles«, gab Agnes zurück. Dann kam Three Wheels herein. »Warte mal.« Sie sah den Jungen an. »Hast du dir die Hände gewaschen?«
»Ja, Ma’am.«
»Die Pfannkuchen stehen auf dem Tisch. In dem Krug dort findest du Ahornsirup, Butter in dem Schälchen. Der Schinken ist gleich fertig. Du bist doch nicht allergisch gegen Nüsse?«
»Nein, Ma’am.«
»In den Pfannkuchen sind nämlich Pekannüsse. Ich möchte nicht, dass du plötzlich anschwillst und blau im Gesicht wirst.«
»Nein, Ma’am.«
»Iss jetzt.«
»Danke, Ma’am.«
Agnes wandte sich wieder dem Telefon zu, das sie immer noch zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt hielt, während sie mehr Schinken schnitt. »Das war noch längst nicht alles.«
Lisa Livia sagte: »Das war doch wohl nicht Shane, mit dem du eben gesprochen hast?«
»Nein. Das war nicht Shane.«
»Sind das deine Buttermilch-Sauerrahm-Pfannkuchen?«
»Ja.«
Lisa Livia hörte auf zu gähnen. »Ich komm gleich mal rüber.«
»Gut, aber hör mir erst mal zu. Taylor ist bei dem Schwindel mit von der Partie.«
»Du machst Witze. Er hat die Papiere doch mit unterzeichnet. Wie dämlich kann er denn noch sein?«
»So dämlich auch wieder nicht. Er …«
»Wie heißt du eigentlich, mein Junge?«, fragte Doyle Three Wheels, während sie sich fleißig von den Pfannkuchen nahmen.
»Three Wheels.«
»Nein, so heißt er nicht«, wandte Agnes sich an Doyle. Dann, zu Lisa Livia: »Warte mal eben …« Sie drehte sich wieder zu Three Wheels um: »Sag das ja nicht, wenn Detective Xavier hier irgendwo in der Nähe ist. Sonst weiß er, dass du irgendwie mit Two Wheels verwandt bist. Verstehst du?«
Three Wheels nickte.
»Auf deiner Geburtsurkunde steht doch bestimmt etwas anderes, oder?«, meinte Agnes unsicher. Es war durchaus möglich, dass Cousins von Three Wheels beispielsweise »Bike« getauft worden waren, oder »Cadillac« .
»Ja. Two Wheels hat mich so genannt, als ich als kleiner Junge von meinem Dreirad fiel«, sagte Three Wheels ein wenig gekränkt. »Immer hat er sich über mich lustig gemacht.«
»Nun, damit ist jetzt Schluss«, sagte Agnes. »Wie ist denn dein Taufname?« Als Three Wheels sie verwirrt ansah, fügte sie hinzu: »Dein wirklicher Name, der, der auf deiner Geburtsurkunde steht?«
»Garth.«
Agnes nickte. »Garth.«
»Alle sagten damals zu meiner Mutter, sie sei durch und
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