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Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman

Titel: Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Jennifer;Mayer Crusie
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kurzen Augenblick lang trafen sich ihre Augen. Dann gab er Fersengeld und lief zurück zu seinem Auto.
    »Komm her, du missratenes Schwein!« Agnes lief ihm nach, aber die Angst verlieh ihm Flügel. In weniger als zehn Sekunden saß er hinter dem Lenkrad, legte den Gang ein und schoss mit dem Wagen davon, noch bevor er Zeit hatte, die Fahrertür wieder zu schließen.
    Agnes ging zu Lisa Livia zurück, die immer noch ihre Bon-Ton-Tasche in Händen hielt. Sie hatte das Klemmbrett aufgehoben, das der Kinnlose so abrupt hatte fallen lassen.
    »Der hier heißt ›Hot Pink‹«, sagte Lisa Livia.
    Agnes sah zum Fluss hinunter. Hot Pink und Cerise schnarrten, was das Zeug hielt. Anscheinend berichteten sie sich gegenseitig
über all die Gemeinheiten, die sie hatten erdulden müssen. Doch Cerise wirkte nicht mehr ganz so verstört wie zu Anfang. »Steht da eine Rücksendeadresse?«
    »Nein«, antwortete Lisa Livia. »Das ist eigentlich nur ein Informationsblatt. Wie die, die häufig in den Zoos an den Gehegen hängen.«
    »Im Zoo.« Agnes schloss die Augen. »Ruf diesen Idioten Downer an und frag, ob er die Flamingos aus dem Zoo hat stehlen lassen.« Was, wenn ja? Natürlich hat der Idiot sie aus einem Zoo klauen lassen. Wer verkauft schon Flamingos?
    »Oder noch besser: Ruf ihn an und sag ihm, wir wüssten, dass er den Fahrer angestiftet hat, Cerise und Hot Pink zu stehlen. Und wenn er nicht angezeigt oder erschossen werden will, soll er die Vögel postwendend wieder dorthin schaffen lassen, wo er sie herhat.«
    »Wird gemacht«, meinte Lisa Livia lakonisch, während sie ihr Handy hervorholte. »Danach müssen wir uns unterhalten. Brenda hat mich zwar rausgeworfen, aber ich konnte zuvor schon so einiges von ihrem Zeug ins Auto laden. Zum Beispiel den ganzen Grundstückskram. Und ihr Hausalbum.«
    »Ihr Hausbuch?«, hakte Agnes nach.
    »Das Notizbuch, in dem sie aufschrieb, was sie alles mit dem Haus machen wollte, obwohl sie nach dem Tod des Immobilienkönigs gar nicht mehr das Geld dafür hatte.« Lisa Livia reichte Agnes das Klemmbrett. »Es ist sozusagen ihr ›Traumhausbuch‹. Ich weiß, wir haben nur noch zwei Tage, aber wir müssen ja nur das Äußere des Hauses präsentabel machen. Sie wollte schwarze Fensterläden. Und schwarze Kutschlaternen an der Veranda. Dazu rosarote Hortensien und weißen Flieder. Es wird sie schier umbringen, wenn sie am Samstag hier aufkreuzt und sieht, dass ihr Traumhaus jetzt dir gehört und nicht ihr. Und dann bin ich noch bei Betsie’s Bon Ton vorbeigefahren und habe uns Brautmutterkleider besorgt.«

    »Uns beiden?«, fragte Agnes.
    »Natürlich. Du hast Maria in den ersten drei Jahren mit mir zusammen großgezogen. Du bist auch ihre Mutter. Warte, bis du sie siehst. Ich habe auch für Evie eines besorgt. Betsie macht gerade Schlussverkauf.«
    »Sie?«, meinte Agnes zögernd. »LL, du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass du drei gleiche Kleider gekauft hast?«
    »Wir werden wirken wie Knöpfchen an einem Kleid«, meinte Lisa Livia. »Und echt heiß!« Sie machte die Tasche auf, wobei ihr beinahe das Handy runtergefallen wäre. »Das Tolle ist, dass sie das Kleid sowohl in Größe 36 als auch in 42 da hatten.«
    »Das war vielleicht ein Glück!«, stichelte Agnes. Und Lisa Livia antwortete: »Naja, so wild war’s auch wieder nicht. Sie hatten das Kleid echt in allen Größen.«
    Sie zog die kleinste Größe hervor und hielt sich das Kleid vor den Körper. Ein scharfes, pinkfarbenes Teil mit Nackenträger, eng anliegendem gerafftem Oberteil und herzförmigem Ausschnitt. Das Oberteil lief in Schößchen aus, darunter ein schmaler Rock. Der Stoff war über und über mit pinkfarbenen Herzchen in einem helleren Ton bedruckt. »Na, wie findest du’s?«
    »Es passt … hundertprozentig zu mir«, sagte Agnes, der es fast die Sprache verschlagen hätte. In dem Ding würde sie aussehen wie ein Flamingo. Ein Callgirl-Flamingo, um genau zu sein.
    »Ja, das war schließlich der Zweck der Übung«, meinte Lisa Livia. »Du kannst schließlich zur Hochzeit nicht deine Küchenfurienschürze anziehen.« Sie hielt das Kleid mit ausgestreckten Armen von sich weg, um es nochmals zu begutachten. Agnes suchte nach dem Rückenteil. Das war wohl vergessen worden.
    »LL, ich habe nicht die Figur für so etwas«, wagte Agnes einzuwenden.
    »Bist du verrückt?«, versetzte Lisa Livia empört. »Dein Hintern
wird darin super aussehen. Keine Ahnung, was Evie Keyes macht, aber du wirst dieses Kleid tragen.

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