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Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Meine Freundin Eva war mit ihrem ersten Kind in der gleichen Praxis.“
    Er zog sein Smartphone aus der Tasche. „Gut. Ich lasse sie überprüfen und ihre Rechnungen zu mir schicken.“
    „Nein, das wirst du nicht tun.“ Sie stand auf und stellte sich kerzengerade vor ihn. „Ich kann selbst für meine medizinische Versorgung bezahlen, danke.“
    Fragend sah er sie an. „Aha. Wie denn?“
    „Hör mal, Nate“, wich sie aus. „Du bist hier nicht mehr in der Pflicht.“
    „Aber es ist mein Baby, Tess“, widersprach er geduldig, als würde er mit einem uneinsichtigen Kind reden. „Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass du bei deiner freiberuflichen Beschäftigung nur die Grundversorgung abgeschlossen hast. Da ist es doch das Wenigste, wenn ich für alle zusätzlichen Unkosten und Untersuchungen aufkomme.“
    „Ich habe Rücklagen“, behauptete sie, um ein Gespräch über ihre persönliche Finanzlage abzuwenden.
    Wer hatte damit rechnen können, dass Nate ein völlig übersteigertes Verantwortungsempfinden hat? Vielleicht sah er sich nicht als Vater, aber er bemühte sich auf jeden Fall darum, das Richtige zu tun. In gewisser Hinsicht war das bewundernswert, aber gleichzeitig auch ziemlich beängstigend. Tess wollte sich keinem anderen Menschen ausliefern, erst recht nicht einem wie Nathaniel Graystone.
    „Das ist nicht der Punkt.“ Rasch ließ er sein Telefon wieder in der Tasche verschwinden.
    „Nein, ist es nicht.“ Echte Panik ließ ihre Stimme hoch und schrill klingen.
    Mit seiner warmen Hand umfasste er ihr Kinn. „Warum bist du wild entschlossen, das allein durchzuziehen, wenn dazu keine Notwendigkeit besteht?“
    Sein durchdringender Blick verfehlte seinen Zweck nicht. Tess musste Klarheit schaffen. „Mir gefällt meine Unabhängigkeit. Sie ist mir wichtig.“ Vor allem wollte sie nicht auf ihn angewiesen sein, egal in welcher Hinsicht. Seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr stand sie praktisch auf eigenen Beinen – zuerst emotional und später auch finanziell. Diese Freiheit wollte sie nicht aufgeben. Am Ende nutzte Nate noch die Tatsache aus, dass sie sich körperlich zu ihm hingezogen fühlte!
    „Tess, du wirst in etwa sieben Monaten Mutter.“ Er lachte trocken. „Falls du es dir noch nicht klargemacht hast, deine Unabhängigkeit ist Geschichte.“
    Ihr wurde extrem unwohl bei dieser Vorstellung. Ihr Hauptproblem war nicht Nate, sondern die Frage, ob sie sich diese Lebensaufgabe selbst zutraute.
    Er bemerkte, wie sich ihre Wangen dunkelrot färbten, und hätte sie am liebsten beruhigend in seine Arme geschlossen. „Lass mich doch helfen!“
    Ihm ging es sehr nahe, wie mutig Tess Tremaine sich gab. Sie hatte ganz offensichtlich keinen geheimen Plan in der Hinterhand, um ihn auszubooten.
    Behutsam strich er eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sein Beschützerinstinkt schien ihn buchstäblich zu überwältigen. „Wir haben dieses Kind gemeinsam gezeugt, da ist es nur fair, wenn wir auch die Konsequenzen zusammen tragen.“
    „Das halte ich nicht gerade für …“
    „Es geht dabei ja nicht nur um deine Krankenversicherung und einen medizinischen Rundumschutz. Was ist mit deiner allgemeinen Lebenssituation?“ Es war wohl das Beste, die Problematik ganz pragmatisch anzupacken. Nate wusste, dass er dabei Tess’ persönlichen Stolz umschiffen musste. „Du kannst doch nicht ewig bei Eva auf dem Fußboden schlafen?“
    Sie runzelte die Stirn. „Ich bringe Ed um, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.“
    „Gib ihm keine Schuld. Ich kann echt sehr überzeugend sein.“
    „Musst du mir nicht erst sagen“, murmelte sie und errötete noch mehr. „Aber ich schlafe dort nicht auf dem Fußboden, sondern in einem ausgesprochen hübschen Gästezimmer. Außerdem bin ich fleißig dabei, nach einer Festanstellung Ausschau zu halten. Dann hätte ich bald ein geregeltes Einkommen und sogar Mutterschutz.“
    Das bezweifelte er. Die momentane wirtschaftliche Situation im Land machte es niemandem auf dem Arbeitsmarkt leicht, besonders nicht im Gastronomiegewerbe.
    Ein Blick in ihr störrisches Gesicht ließ ihn aber den Entschluss fassen, sich eine entsprechende Bemerkung zu verkneifen. Tess war nicht offen für vernünftige Argumente. Er hatte schon versucht, ihr seine Hilfe aufzuzwingen, und auch das war nach hinten losgegangen. Mittlerweile kannte er sie etwas besser und konnte sie daher einschätzen. Ihr verflixter Stolz stand ihr im Weg, trotzdem durfte Nate sie nicht fallen lassen. Sie trug sein

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