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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Hals ein unechtes Goldkettchen, das auf seiner bronzebraunen Haut Spuren von Grünspan hinterlassen hatte. Jedes Mal, wenn sie diese verräterischen Flecke gesehen hatte, war ihr das Herz übergegangen vor Zärtlichkeit, und sie hatte ihn nur umso mehr geliebt.
    Jetzt liebte sie ihn überhaupt nicht mehr. Kein bisschen.
    Jetzt verabscheute sie ihn jedoch und alles, was er repräsentierte.
    Und sie hatte nicht vor, seine Frage zu beantworten. Immer noch auf der Schwelle stehend, schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, dass Nick schnell kommen möge. Er musste doch jeden Moment hier sein, oder?
    „Können wir irgendwo ungestört reden?“ Sein Tonfall verriet, dass seine Geduld bald erschöpft war. Außerdem unterzog er sie einer gnadenlosen Musterung, ohne zu verhehlen, dass ihm nicht gefiel, was er sah.
    Das konnte doch unmöglich die Frau sein, die er einst so sehr begehrt hatte, und die nun ein Kind von ihm erwartete – oder auch nicht.
    „Nein.“ Sie wollte nicht mit ihm darüber reden, wer der Vater ihres Kindes war. Weder mit ihm noch mit sonst jemandem. Außerdem hatte sie Angst.
    Denn abgesehen davon, dass er versuchen könnte, sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen, wenn er erfuhr, dass er der Vater war, gab es noch eine andere Möglichkeit, die ihr erheblich mehr Bauchschmerzen bereitete. Was war, wenn er den italienischen Obermacho herauskehrte und das Sorgerecht beanspruchte?
    Was sollte sie dann tun? Gegen ihn vor Gericht ziehen vielleicht? Gegen einen milliardenschweren Konzernchef? Das war schlicht lachhaft.
    „Anna … Wer ist denn da?“ Beatrice kam aus der Küche gelaufen. Als ihr Blick auf Francesco fiel, blieb sie wie angewurzelt stehen und zog verlegen das Revers ihres schäbigen Bademantels zu. „Ich dachte mir doch, das klingt gar nicht wie Nick.“
    Nein, ganz bestimmt nicht. Kein Mensch könnte Francescos tiefe, kultivierte Stimme, in der ein leichter italienischer Akzent mitschwang, mit Nicks tröstlich salopper Redeweise verwechseln, dachte sie erschöpft. Wie sollte sie ihn vorstellen? Ach, das ist übrigens der Mann, der mich belogen, verführt und sitzen gelassen hat?
    Francesco nahm ihr diese Sorge sogleich ab. Seine eben noch zusammengepressten Lippen verzogen sich zu einem verheerend liebenswürdigen Lächeln, während er auf ihre Mum zuging.
    „Mrs. Maybury. Es freut mich, Annas Mutter kennenzulernen.“ Er hielt ihr seine gepflegte Hand hin. Nach kurzem Zögern und einem flüchtigen Blick auf ihre Tochter griff Beatrice danach und wurde rot, als der Fremde ihre Hand an die Lippen zog.
    „Anna?“, fragte Beatrice, immer noch ganz verwirrt.
    „Francesco Mastroianni“, sagte Anna steif. Sie hätte ihre Mutter am liebsten geschüttelt, weil sie sich wie ein törichtes Schulmädchen benahm. Doch gleich darauf wurde ihr klar, dass es wohl keine Frau der Welt geschafft hätte, Gleichmut zu bewahren, wenn sie mit solch einer Ladung Charme bombardiert worden wäre.
    „Ich habe Anna gestern Abend rein zufällig bei meiner Cousine wiedergetroffen“, erklärte er. „Ich wollte mich nur erkundigen, wie es ihr geht.“
    So siehst du aus! Anna kochte vor Wut. Sie hasste ihn für seine Heuchelei, dafür, dass er so atemberaubend gut aussah und so gelassen und selbstsicher wirkte. Gleichzeitig verabscheute sie sich selbst für ihre Hilflosigkeit.
    „Das ist sehr nett von Ihnen“, sagte ihre Mum sichtlich angetan, während sie ihn verstohlen von oben bis unten musterte. „Möchten Sie nicht reinkommen? In die Küche … das ist leider der einzig warme Raum im Haus. Und schließ doch bitte die Tür, Liebes. Es zieht ganz grässlich!“
    Anna war außer sich. Wenn ihre Mum die Wahrheit gewusst hätte, hätte sie ihm nie und nimmer erlaubt, auch nur einen Fuß über die Schwelle zu setzen. Unter diesem bestechenden Äußeren verbarg sich ein Teufel – ein herzloser Betrüger, der einer Jungfrau die Unschuld geraubt und ihr weisgemacht hatte, dass er sie über alles liebte.
    So in ihre Gedanken versunken dauerte es mehrere Sekunden, bis sie mitbekam, dass Nick durch die immer noch geöffnete Tür hereinspaziert war. Mit seinem fröhlichen offenen Gesicht, dem Mopp ungekämmter haselnussbrauner Haare und den sanften blauen Augen, dem stämmigen Körper, der in einer ölfleckigen Jeans und einem uralten Fleecepullover steckte, sah er so zuverlässig und normal aus, dass Anna am liebsten auf der Stelle losgeheult hätte.
    „Fertig?“ Sein Lächeln schloss Beatrice mit ein.

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