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Heiße Naechte im Strandhaus

Heiße Naechte im Strandhaus

Titel: Heiße Naechte im Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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etwas zu sagen hast, dann sag es. Es gibt nämlich Leute, die arbeiten müssen.“
    Francesco überhörte es. Er beugte sich vor, die langen gepflegten Hände gefaltet vor sich auf der Tischplatte, und richtete das Wort an ihre Eltern.
    „Ihre Tochter erwartet ein Kind von mir. Wir haben uns in ihrem Urlaub auf Ischia kennengelernt.“ Er presste den Mund zusammen, dann durchbohrte er William mit einem Blick. „Aber das wissen Sie natürlich längst. Nun, was ich damit sagen will, ist, dass ich ab jetzt für die Mutter meines Kindes die Verantwortung übernehme.“
    „Wie bitte?“ Anna wollte ihren Ohren kaum trauen. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten? Sie wollte ihn daran erinnern, dass sie ein erwachsener Mensch und somit ganz allein für sich verantwortlich war. Aber er beachtete sie gar nicht und wandte sich ihrer Mutter zu.
    „Gewiss stimmen Sie mir zu, Beatrice – ich darf Sie doch so nennen? –, dass es für eine hochschwangere Frau nicht ratsam ist, den ganzen Tag hart zu arbeiten und spätnachts noch bei fremden Leuten in der heißen Küche herumzuwirtschaften?“
    Jetzt versprühte Francesco wieder diesen tödlichen Charme, gegen den auch ihre Mutter keineswegs immun war. Als Anna es sah, wurde ihr schon wieder ganz schlecht. Beatrices Augen leuchteten, den Mund hatte sie zu einem erfreuten Lächeln verzogen. Ganz unübersehbar glücklich darüber, dass sie jetzt endlich wusste, wer der Vater ihres erwarteten Enkelkindes war, beteuerte sie: „Genau dasselbe sage ich ihr schon die ganze Zeit. Sie arbeitet einfach zu viel, und das beunruhigt mich sehr, aber sie hört ja nicht auf mich. Sie war schon immer so dickköpfig, sogar als Baby.“
    Vielen Dank, Mum! Anna konnte nur schwer ihre aufkommende Wut unterdrücken. Zugegeben, es stimmte, dass ihre Mum immer wieder geklagt hatte, wenn es abends mal wieder besonders spät geworden war. Nichtsdestotrotz wussten sie alle drei, dass sie das Geld, das sie nach Hause brachte, schlicht zum Überleben brauchten. Und eben daran hatte sie ihre Mutter jedes Mal erinnert, aber in Gegenwart dieses Mannes würde sie das jetzt nicht noch einmal wiederholen. Ganz bestimmt nicht! Ein Mann wie Francesco hatte doch keine Ahnung, wie es sich anfühlte, wenn einem die Gläubiger auf den Fersen waren.
    „Und weil ich mich für sie verantwortlich fühle, wird Anna bis zur Geburt in meinem Haus in London wohnen. Ich werde zwar die meiste Zeit unterwegs sein, aber meine Haushälterin und ihr Mann werden sich um sie kümmern“, verkündete Francesco, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an das zu verschwenden, was sie vielleicht wollen könnte. „Sie wird die Ruhe bekommen, die sie und das Kind brauchen. Außerdem wird sie natürlich in einer Privatklinik entbinden, ich werde veranlassen, dass sie rechtzeitig angemeldet wird. Und gleich nach der Geburt …“, er schaute zwischen ihren Eltern hin und her, als ob sie gar nicht vorhanden wäre, „werde ich meine Anwälte anweisen, einen Treuhandfonds für das Kind einzurichten. Daraus werden dann Lebensunterhalt und Ausbildung finanziert.“
    „Das ist wirklich anständig von Ihnen, alter Freund.“
    Jetzt hatte sogar ihr Vater seine Sprache wiedergefunden! Anna kochte vor Empörung. Sie stand ungeschickt auf und suchte Francescos stahlharten Blick.
    „Spar dir deine Worte. Ich habe nicht die Absicht, mit dir irgendwo hinzugehen. Ich brauche deine Almosen nicht, also verschwinde und lass dich nie wieder hier blicken.“ Nach diesen Worten rauschte sie aus der Küche, so würdevoll, wie es ihre geschwollenen Füße und der dicke Bauch gestatteten.
    Außer sich vor Wut stapfte sie die Treppe hinauf in den ersten Stock. Wie konnte er es wagen, hier einfach aufzutauchen und sich wie der liebe Gott persönlich aufzuspielen? Für wen hielt er sich?
    Aus ihrem kurzen und für ihn bedeutungslosen Urlaubsflirt war ein neues Leben hervorgegangen, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er automatisch irgendwelche Rechte hätte. Darauf hatte er verzichtet, als er ihr den Laufpass gegeben hatte.
    Ihre Empörung wuchs weiter, bis sie schließlich in ihrem feuchtkalten Schlafzimmer angelangt war. Erst dort wurde ihr bewusst, wie wacklig sie auf den Beinen war. Sie ließ sich erschöpft auf der Bettkante nieder und versuchte verzweifelt, ihre wild durcheinanderlaufenden Gedanken zu ordnen.
    Als Erstes musste sie ihr Auto abholen. Das wäre inzwischen schon erledigt, wenn sich nicht dieser italienische Diktator eingemischt hätte.

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