Heiße Naechte im Strandhaus
mit geschmeidiger Eleganz aus dem Ferrari sprang, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.
Erschrocken zuckte sie zurück und legte sich die Hand auf die Brust. Sie hatte Herzklopfen. Als sie aufstand und eilig das Zimmer durchquerte, waren ihre Knie so weich, dass sie befürchtete, sie könnten nachgeben. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie immer noch so heftig auf ihn reagierte, obwohl er sie belogen und benutzt, ihr Vertrauen missbraucht und ihr Herz gebrochen hatte.
Bevor sie die Tür öffnete und auf den mit einem dicken Teppichboden belegten Flur hinaustrat, ermahnte sie sich, nicht zu vergessen, dass es außer dieser Unterhaltsvereinbarung nichts Verbindendes mehr zwischen ihnen gab. Sie würde nach unten gehen und ihn höflich informieren, dass sie und Sholto heute nach Ryland zurückkehren würden. Und sich für seine Gastfreundschaft bedanken – wenn auch nicht überschwänglich.
Aber er war ihr bereits einen Schritt voraus – im wahrsten Sinn des Wortes. Als sie ihn im Kinderzimmer verschwinden sah, atmete sie tief durch und folgte ihm. Er stand über das Kinderbettchen gebeugt und fuhr Sholto mit der Hand zärtlich über die Wange. Bei dem Anblick begannen ihre Gefühle plötzlich verrückt zu spielen.
Sie sollte bei ihm sein, an seiner Seite. Schließlich liebten sie dieses wertvolle Leben beide und sollten auch gemeinsam dafür sorgen. Einen verzweifelten Moment lang fühlte sie sich hoffnungslos ausgeschlossen.
Aber so war es nicht. Wir sind keine Familie und werden auch nie eine sein, erinnerte sie sich, wütend auf sich selbst. Auch wenn sein Sohn für ihn im Moment noch den Reiz des Neuen haben mochte, war sie selbst für ihn doch nur eine unter ungezählten anderen ehemaligen Sexpartnerinnen. Erstaunlich genug, dass er sich an ihren Namen erinnerte.
„Ich werde deine Großzügigkeit nicht länger in Anspruch nehmen. Sobald Arnold nach Hause kommt, bist du mich los. Peggy hat freundlicherweise angeboten, dass Arnold mich und Sholto nach Ryland zurückbringt.“ Anna hörte die Wut, die in ihren Worten mitschwang. Sie war innerlich so aufgewühlt, dass ihr Abschied bei Weitem nicht so kühl und würdevoll wie gehofft ausfiel.
Francesco richtete sich langsam auf, drehte sich um. Seine Augen glitzerten wie gestoßenes Eis, sein hageres Gesicht war hart, der schön geformte Mund zusammengepresst.
„Schließ die Tür, wenn du rausgehst“, fuhr sie leise fort, um das Baby nicht zu wecken. „Und sag mir Bescheid, wenn Arnold zurück ist.“
Dass er das nicht so einfach hinnahm, hätte sie sich denken können. Mit einem langen Satz war er bei ihr, packte sie wortlos am Arm und zerrte sie aus dem Zimmer.
„Du hast mir keine Befehle zu erteilen“, sagte er scharf, während er leise die Tür hinter sich ins Schloss zog. „Von nun an bestimme ich, und ich rate dir gut, dich nicht dagegen aufzulehnen. Andernfalls wirst du die Konsequenzen zu spüren bekommen.“
„Ich zittere jetzt schon“, erwiderte sie spöttisch. Dabei versuchte sie sich aus seinem Griff herauszuwinden, doch vergebens. „Aber nicht mehr lange“, setzte sie hinzu, während er sie ins Wohnzimmer zerrte. „Gleich bin ich nämlich weg. Dann kannst du der Luft Befehle erteilen.“
„Mäßige dich.“ Er umfasste fest ihre Schultern und schob sie zu dem chintzbezogenen Sofa. „Ich habe dir etwas zu sagen, was deine Zukunft betrifft. Und die meines Sohnes.“
„Was?“ Erschrocken setzte sich Anna. Was hatte er sich jetzt wieder ausgedacht? Sie musterte ihn forschend, aber sein Gesicht gab nichts preis.
Mein Sohn. Ihr war nicht entgangen, wie er den schlafenden Sholto eben angesehen hatte. Der Anblick hatte sie an andere zärtliche Momente erinnert, an die Stunden, die er mit ihnen in der Klinik verbracht hatte. Als sie zusammen einen Namen für ihr Kind ausgesucht hatten oder wie er dieses winzige Bündel so unendlich behutsam im Arm gehalten hatte.
Plötzlich erstarrte sie vor Schreck. Plante er womöglich, ihr Sholto wegzunehmen? Das konnte er doch nicht tun! Sie würde es nicht zulassen! Sie wischte sich eine Haarsträhne aus den Augen, während sie erwiderte: „Dann sag schon, aber beeil dich. Sholto und ich fahren nämlich gleich.“
Als Francesco sie mit einer herrischen Handbewegung zum Schweigen brachte, spürte sie, wie eine höchst unerwünschte Erregung von ihr Besitz ergriff. Sie sah die Haut über seinen ausgeprägten Wangenknochen dunkler werden, während sein Blick ihren Mund suchte und dort
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