Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
Impuls heraus geöffnet hatte. Sie würde auch an ihn denken. Für immer.
Als Liz auf ihren Laden zuging, hatte sie sich wieder gefasst. „Was hast du heute vor?“
„Ich?“ Auch Jonas hatte seine Gedanken geordnet. „Ich werde mich in die Sonne setzen und nichts tun.“
„Nichts?“ Ungläubig starrte sie ihn an. „Den ganzen Tag?“
„So etwas ist allgemein bekannt als Erholung und Entspannung, oder man nennt es auch ‘sich einen Tag freinehmen’. Verbringt man mehrere Tage hintereinander auf diese Weise, bezeichnet man das dann als ‘Urlaub’. Eigentlich hatte ich einen Urlaub in Paris geplant.“
Paris, wiederholte sie in Gedanken. Ja, das passte zu ihm. Kurz fragte sie sich, wie die Luft in Paris wohl riechen mochte. „Falls dir langweilig werden sollte … Ich bin mir sicher, auf den Booten wird immer ein zusätzliches Crewmitglied gebraucht.“
„Danke, aber für die nächste Zeit habe ich vorerst genug vom Tauchen.“ Jonas ließ sich auf die Bank vor der Ladentür fallen. Es war der beste Platz, um Liz im Auge zu behalten.
„Miguel.“ Als der junge Mann ihr entgegenkam, schaute Liz sich ganz automatisch suchend nach Luis um. „Du bist sehr früh hier.“
„Ich bin mit Luis zusammen gekommen. Er checkt gerade das Taucherboot durch. Hat eine frühe Tour.“
„Ja, ich weiß.“ Sie vertraute Miguel nicht genug, um ihn den Laden allein führen zu lassen. „Warum hilfst du ihm nicht? Dann kümmere ich mich hier um den Publikumsverkehr.“
„ Bueno . Ach übrigens … da waren ein paar Typen, die sich das Angelboot angesehen haben. Vielleicht wollen sie ja eine Tour fürs Hochseefischen buchen.“
„Ich kümmre mich darum. Mach du nur die Tour mit Luis.“ Sie ging zurück zu Jonas und ließ sich vor ihm in die Hocke nieder. „Kannst du den Laden einen Moment lang im Auge behalten? Da sind anscheinend ein paar Kunden drüben bei der Expatriate .“
Jonas rückte seine Sonnenbrille zurecht. „Wie viel zahlst du die Stunde?“
Liz kniff abwägend die Augen zusammen. „Vielleicht könnte ich ja heute Abend Dinner kochen.“
Grinsend stand er auf und stellte sich hinter den Verkaufstresen. „Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.“
Er brachte sie zum Lachen. Noch immer lächelnd, ging Liz den Weg entlang zum Pier und ließ den Morgen auf sich wirken. Die Einnahmen für eine Hochseetour könnte sie jetzt gut gebrauchen. Die Aquabikes waren bestellt, aber sie mussten ja auch bezahlt werden. Außerdem hätte sie selbst nichts dagegen, weiter aufs offene Meer hinauszufahren. Sie musste wieder an die Fahrt mit Jonas vor ein paar Wochen denken und an seinen ungewollten Fang. Sie schmunzelte, als sie auf die Männer zutrat, die neben ihrem Boot warteten.
„ Buenos días “, grüßte sie, dann streckte sie mit einem strahlenden Lächeln ihre Hand aus. „Mr Ambuckle. Ich wusste gar nicht, dass Sie wieder zurück sind. Ist das wieder einmal einer von Ihren spontanen Wochenendtrips?“
„Genau, Missy.“ Sein fast kahler Kopf glänzte in der Sonne, als er ihre Hand nahm und tätschelte. „Wenn es mich überkommt, muss ich mich einfach in Bewegung setzen.“
„Haben Sie dieses Mal vor, einen dicken Fisch zu fangen?“
„Komisch, dass Sie das erwähnen. Ich sagte gerade zu meinem Geschäftspartner hier, dass ich grundsätzlich nur an dem großen Fang interessiert bin.“
„Richtig, nur der ganz große Fang.“ Scott Trydent wandte sich um und schob den Strohhut in den Nacken. „Nicht wahr, Clancy?“
„Versuchen Sie jetzt nicht, sich umzudrehen, Engelchen.“ Eisern umklammerten Ambuckles Finger Liz’ Hand, bevor sie sich rühren konnte. „Sie steigen jetzt auf das Boot, ganz still und brav. Wir müssen uns dringend unterhalten, dafür fahren wir am besten ein wenig raus, damit wir ungestört sind.“
„Wie lange nutzen Sie meinen Tauchshop schon für Ihren Drogenschmuggel?“ Liz konnte die Pistole unter Scotts Jacke sehen. Und sie konnte Jonas kein Zeichen geben, wagte es nicht.
„In den letzten beiden Jahren habe ich keinen besseren Ort gefunden, Ihr Laden war einfach unübertrefflich. Wissen Sie, das Zeug kommt aus Kolumbien und wird nach Miami geliefert. In den letzten Jahren sind die Cops hellhöriger geworden, das muss ich zugeben, und wenn man die normalen Lieferwege nutzt, riskiert man immer häufiger einen Verlust. Auf unsere Art ist es zwar zeitaufwendiger, aber dafür verliere ich weniger Ware.“
„Und Sie organisieren das alles“, dämmerte es Liz.
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