Heiße Rache aus Leidenschaft
habe.“
„Sei nicht so hart mit dir, Darling. Ich weiß, wie schwer du es hattest. Sei dieses eine Mal noch stark, dann wird alles gut, und du wirst dir nie wieder Sorgen machen müssen.“
„Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll, Emma“, sagte Simone hörbar erleichtert. „Was sollten Chelsea und ich nur ohne dich tun?“
Ein wenig Gewissensbisse hatte Emma schon, dass sie ihrer Schwester nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte, wie sie an das Geld herankommen wollte. Aber hatte Simone nicht schon genug Probleme? Wenn sie erführe, dass Emma einen Mann heiraten wollte, den sie erst an diesem Morgen kennengelernt hatte, würde Simone sie sowieso für verrückt halten.
Vielleicht bin ich ja verrückt, dachte Emma. Im Geiste tauchte Rafaeles markantes Gesicht vor ihr auf. Seufzend klopfte sie sich das Kissen zurecht und streckte sich aus, doch es dauerte noch eine Ewigkeit, bis sie endlich einschlief.
Sie erwachte schlagartig, als die Haustür krachend zuschlug. Offenbar war Rafaele zurückgekommen und gab sich keine Mühe, leise zu sein. Kein Wunder, dachte Emma, ich bin für ihn ja sowieso nur ein unerwünschter Eindringling! Aus dem Wohnzimmer hörte sie das Klirren eines zersplitternden Glases gefolgt von deftigem Fluchen. Angespannt lauschte sie in die Dunkelheit. Im großen Badezimmer unten wurden Schränke und Schubladen geöffnet und wieder zugeschlagen.
„Wo, zum Teufel, ist der Verbandskasten?“, brüllte Rafaele dann vom Fuß der Treppe.
Emma sprang aus dem Bett, zog sich ihren Bademantel an, eilte zum Treppenabsatz und blickte aus dem dritten Stock hinunter. „Was ist passiert? Haben Sie sich geschnitten?“
Leicht schwankend hielt Rafaele seine in ein Handtuch gewickelte rechte Hand hoch. „Ja, allerdings. Möchten Sie pusten kommen, schöne Emma?“
„Haben Sie getrunken?“, fragte sie tadelnd, als sie die Treppe herunterkam.
Er lächelte ungeniert. „Und wenn?“
Drei Stufen vor ihm blieb sie auf Augenhöhe mit ihm stehen. „Sind Sie in dem Zustand etwa noch Auto gefahren?“
„Nein, ich habe mir ein Taxi gerufen“, antwortete er triumphierend. „War das nicht vernünftig?“
„Es ist nie vernünftig, zu viel zu trinken. Und jetzt zeigen Sie mir Ihre Hand.“
Folgsam hielt er ihr die Hand hin, und Emma löste vorsichtig das Handtuch, um den immer noch blutenden Schnitt am Daumen zu inspizieren.
„Werde ich die Nacht überstehen?“, erkundigte Rafaele sich spöttisch lächelnd.
Ohne darauf einzugehen, führte sie ihn ins nächste Bad. „Setzen Sie sich auf den Hocker“, wies sie ihn an und wusch sich die Hände, bevor sie den Verbandskasten aus dem Schrank nahm. „Sie haben Glück, es muss wohl nicht genäht werden. Ein Nahtpflaster wird die Wundränder zusammenhalten.“ Als sie sich jedoch daranmachte, die Wunde zu versorgen, stellte sie zu ihrem Leidwesen fest, dass ihr die Hände zitterten. Die Nähe zu Rafaele und seine ungemein männliche Ausstrahlung machten sie einfach schrecklich nervös. Außerdem kribbelte es ihr in den Fingerspitzen, über die dunklen Bartstoppeln an seinem mar
kanten Kinn zu streichen. Ihr Herz pochte schneller, als sie dem Blick seiner samtbraunen Augen begegnete.
„Sie haben sehr sanfte Hände“, stellte Rafaele fest. „Ich frage mich, ob sich Ihr hübscher, kleiner Mund genauso weich anfühlt.“
„Da werden Sie sich wohl weiter fragen müssen.“ Sie versuchte, ihm auszuweichen, aber er stand auf und versperrte ihr mit ausgestrecktem Arm den Weg.
„Wie wär’s, wenn ich Sie küsse und es herausfinde, Emma?“
„Das wäre, glaube ich, keine gute Idee“, flüsterte sie, wie gebannt von seinem glühenden Blick. Er lächelte sündhaft sexy. „Und warum nicht?“ Unwillkürlich strich sie nervös mit der Zungenspitze über ihre Lippen. „Das wissen Sie ganz genau.“
„Gibt es einen anderen?“
„Nein … ja.“
„Sie sind keine überzeugende Lügnerin, Emma. Und wenn Sie mit einem anderen Mann zusammen wären, würden Sie mir kaum so heiße Blicke zuwerfen, oder?“
„Ich tue nichts dergleichen!“, wehrte sie empört ab. „Keine Ahnung, was Sie meinen!“ Doch sie konnte nicht verhindern, dass sie spürbar erschauerte, als er nun sacht in ihr Haar fasste und sie zu sich heranzog.
„Sie wollen es wissen, stimmt’s?“, flüsterte er aufreizend sinnlich. „Nachdem Sie es mit dem Vater gemacht haben, wollen Sie auch wissen, wie es mit dem Sohn ist.“
„Das ist nicht wahr!“ Empört über so viel
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