Heiße Rache aus Leidenschaft
Unverfrorenheit, versuchte Emma, ihn wegzustoßen. Aber ihr Widerstand brachte sie in nur noch engeren Kontakt mit ihm, sodass sie wie elektrisiert spürte, wie erregt er war. „Lassen Sie mich los … Sie sind ja betrunken!“
Inzwischen hatte er ihr die verletzte Hand auf den Rücken gelegt, um Emma so an der Flucht zu hindern. „Vielleicht ein bisschen“, räumte er unbeeindruckt ein, „aber das wird meine besonderen Fähigkeiten als Liebhaber nicht behindern. Ich verspreche Ihnen einen Orgasmus, wie Sie ihn bei meinem Vater nie erlebt haben.“
Trotz ihrer Empörung durchzuckte es Emma heiß bei der erregenden Vorstellung, Rafaele tief in sich zu fühlen und von ihm eine Lust zu erfahren, von der sie bislang tatsächlich nur geträumt hatte. Natürlich war es heutzutage ungewöhnlich, dass eine Frau von sechsundzwanzig keinerlei sexuelle Erfahrung besaß. Aber sie hatte ganz einfach noch keinen Mann getroffen, zu dem sie sich genug hingezogen fühlte, um diesen Schritt zu tun. Und ganz bestimmt war es ihr nicht in den Sinn gekommen, sich mit einem arroganten Playboy wie Rafaele Fiorenza einzulassen. Mochte er auch der attraktivste Mann sein, dem sie je begegnet war, so war sie doch fest entschlossen, seinen Verführungskünsten wenn irgend möglich zu widerstehen. Er war ein unverbesserlicher Herzensbrecher, was sie nicht vergessen durfte.
„Ich kann mich nicht entsinnen, dass im Testament Ihres Vaters irgendwo festgeschrieben wäre, ich hätte Ihre animalischen Triebe zu befriedigen“, sagte sie deshalb so scharf wie möglich. „Und wenn Sie mich jetzt nicht auf der Stelle loslassen, sehe ich mich gezwungen, Sie zu ohrfeigen.“
Wenn sie gehofft hatte, ihn damit zu beeindrucken, wurde sie eines Besseren belehrt. „Sie sind ganz schön temperamentvoll, wenn man Sie reizt“, meinte er grinsend. „Ich wette, Sie gehen im Bett ab wie eine Rakete.“
Ihre Augen funkelten warnend. „Das muss ich mir nicht bieten lassen! Wenn Sie damit nicht aufhören, werde ich gleich in der Frühe meine Sachen packen und den Weg für Miss Henning freimachen.“
„Versuchen Sie mich etwa zu erpressen, Emma?“, fragte er spöttisch.
„Darauf können Sie wetten! Und Sie sollten es besser nicht vergessen.“
Für einen Moment sah er sie schweigend an, ohne sie loszulassen. Emma gab sich alle Mühe, nicht zu zeigen, wie sehr ihr Herz klopfte.
Dann endlich ließ er die Hand sinken. „Sie würde auf ein solches Vermögen verzichten, nur um mir eins auszuwischen?“
„Wenn nötig, ja, ich lasse mich nicht wie eine Strauchdiebin behandeln“, erklärte sie mutig. „Ich habe auch meinen Stolz.“
„Daran zweifle ich nicht. Aber ich frage mich, ob Sie bluffen.“ Herausfordernd sah sie ihn an. „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.“ Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. „Fordern Sie mich etwa heraus, Sie zu küssen, Emma March?“
„Natürlich nicht!“, wehrte sie beunruhigt ab.
„Ich bin versucht“, gestand er, den Blick auf ihre Lippen gerichtet. „Ehrlich gesagt, war ich noch nie derart versucht.“
Als Emma schleunigst auf ihren nackten Füßen kehrtmachte, um das Bad zu verlassen, ergriff Rafaele die losen Enden ihres Bademantelgürtels und zog sie erneut ganz dicht zu sich heran. „Danke, dass Sie meine Hand verbunden haben“, sagte er aufregend sanft. „Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen.“
Es fiel ihr schwer, nicht wie gebannt auf seinen Mund zu blicken. „Schon gut. Ich hoffe, dass sich die Wunde nicht entzündet.“
„Nun, in dem Fall, habe ich ja wenigstens Sie bei der Hand, um mir die fiebrige Stirn abzutupfen, nicht wahr?“
Pikiert entzog sie die Gürtelenden seinem Griff. „Das macht Ihre gegenwärtige Geliebte sicher viel besser als ich.“
„Nur dass ich ihr am frühen Abend den Laufpass gegeben habe“, entgegnete er ungerührt. „Sie fing sowieso an, mich zu langweilen. Ich habe keine Zeit für Frauen, die emotional zu viel fordern. Sie sind mir zu anstrengend.“
Flüchtig empfand Emma Mitleid mit der Frau, die Rafaele so sang-und klanglos in die Wüste geschickt hatte. Hatte er sie angerufen oder ihr nur eine Kurznachricht aufs Handy geschickt? Womöglich war diese Frau so unbedacht gewesen, sich in ihn zu verlieben … was ihr, Emma, eine Warnung sein sollte, ihre Gefühle nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.
„Es ist schon sehr spät“, sagte sie kühl. „Sie sollten ins Bett gehen, denn Sie sehen erschöpft aus.“
„Wie wär’s, wenn
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