Heiße Rache aus Leidenschaft
Sie mich zudecken?“, fragte er provokant. „Das können Sie bestimmt sehr gut. Hat mein Vater Sie nicht genau dafür bezahlt?“
„Ich hätte mich auch ohne Bezahlung um ihn gekümmert“, antwortete sie. „Denn meiner Ansicht nach war er doppelt so viel wert wie Sie!“
Seine dunklen Augen blitzten zornig auf. „Wollen Sie etwa behaupten, Sie hätten ihn geliebt?“
Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Jeder Mensch verdient etwas Liebe, Rafaele. Sogar ein so abscheulicher Mensch wie Sie.“
Ohne eine Erwiderung abzuwarten, drehte sie sich um und verließ das Bad. Rafaeles schallendes Gelächter folgte ihr den ganzen Weg bis nach oben.
3. KAPITEL
Als Emma am nächsten Morgen in die Küche kam, lehnte Rafaele mit einer Tasse Kaffee in der Hand an der Anrichte. Bei Emmas Eintreten stellte er den Kaffee weg und wandte sich ihr zu. „Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Obwohl es eigentlich keine wirkliche Entschuldigung für mein Benehmen gestern Nacht gibt. Ich war nicht einmal richtig betrunken. Meine Rückkehr hierher nach so langer Zeit … Es war ein schwieriger Tag für mich. Wahrscheinlich hatte ich unterschätzt, wie sehr es mich belasten würde.“
„Schon gut“, sagte sie nach kurzem Nachdenken. „Wie geht es Ihrer Hand?“
„Bestens.“ Er hielt sie ihr hin. „Ich glaube, es gibt nicht einmal eine Narbe. Sie haben gute Arbeit geleistet.“
Einen Momentlang schwiegen sie beide.
„Sind Sie zu einer Entscheidung gelangt?“, erkundigte sich Rafaele dann.
„Ich … ja.“ Sie wich seinem Blick aus und räusperte sich nervös. „Ich habe mich entschieden, Sie zu heiraten. Es ist das Vernünftigste und … das, was Ihr Vater wollte.“
Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Natürlich konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, sich ein derartiges Vermögen unter den Nagel zu reißen, das hatte er von Anfang an gewusst. Aber sie täuschte sich gründlich, wenn sie glaubte, dass nun alles nach ihren Vorstellungen laufen würde. Er hatte nicht vor, es ihr leicht zu machen. Selbstverständlich würde er sie heiraten, weil er anders nicht an sein Erbe kommen konnte. Doch er würde nicht einen Tag länger als das geforderte Jahr mit ihr verheiratet bleiben. Obwohl er zugeben musste, dass der Anblick ihrer schlanken, aber an den richtigen Stellen reizvoll gerundeten Figur in dem weißen Sommerkleid durchaus Appetit auf eine richtige Ehe mit ihr weckte. Sie strahlte eine betörende Sinnlichkeit aus, und ihren verstohlenen Blicken nach zu urteilen, fühlte sie sich umgekehrt genauso zu ihm hingezogen. Jedes Mal, wenn sie zusammen in einem Raum waren, schien die Luft zu knistern. Gerade jetzt spürte Rafaele es wieder.
„Ich bin sicher, dass wir eine für beide Seiten befriedigende Vereinbarung finden“, meinte er nun hintergründig lächelnd.
„Dazu würde ich gern einige grundlegende Regeln aufstellen.“
„Und woran hatten Sie dabei gedacht?“
„Es gilt ‚Hände weg‘, richtig?“
„Wenn Sie es so wollen“, pflichtete er ihr vielsagend bei. „Aber lassen Sie es mich unbedingt wissen, wenn Sie Ihre Meinung ändern sollten.“
Emma warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Ganz sicher nicht. Ich verstehe dies als eine zeitlich begrenzte Geschäftsvereinbarung, und ich hoffe, dass ich Sie nicht ständig daran erinnern muss.“
Sie beherrscht dieses Spiel wirklich verdammt gut, dachte Rafaele. Zeigte ihm bewusst die kalte Schulter, um die Jagd interessant zu machen. Doch er würde sie eher, als sie es erwartete, zur Strecke bringen. Allein bei dem Gedanken, sie zu nehmen, bis sie auf dem Höhepunkt der Lust seinen Namen stöhnte und die Affäre mit seinem Vater restlos vergaß, begann sich die Leidenschaft in ihm zu regen. Ja, sie würde die Finger in seinen Rücken krallen, wenn sie sich im Rausch der Lust mit ihm verlor! „Sie werden mich nicht daran erinnern müssen“, versicherte er ihr. „Ich werde mich ganz nach Ihnen richten.“
„Was soll das heißen?“, fragte sie argwöhnisch.
Oh, sie war wirklich gut! „Das soll heißen, falls Sie den ersten Schritt tun, werde ich natürlich reagieren wie jeder richtige Mann in ähnlicher Situation.“
Emma schüttelte mitleidig den Kopf. „Mit anderen Worten, Ihnen ist jede recht.“
„Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, Emma“, entgegnete er ungeniert. „Sie sind eine sehr attraktive Frau, und ich würde unsere Ehe sehr gern vollziehen, sollten Sie meine diesbezüglichen
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