Heiße Rache aus Leidenschaft
nicht mal mit der Kneifzange anfassen!“
Er lächelte herablassend. „Ich kann dich mir leisten, Emma.
Nenn mir die Summe. Ich bin zehnmal so reich wie mein Vater.“
„Und ich sterbe lieber, als auch nur einen Cent von dir zu nehmen!“
„Lügnerin. So wie du mich eben geküsst hast, garantiere ich dir, dass wir schon sehr bald mehr als nur das Dach über dem Kopf miteinander teilen.“
„Ich habe nicht dich geküsst“, widersprach Emma zornig, „sondern du hast mich geküsst. Du hast mich überrumpelt.“
„Umgekehrt. Es hat mich umgehauen, was für ein heißblütiges Vollweib sich hinter der gouvernantenhaften Fassade verbirgt, die du so gern nach außen kehrst. Alles nur Schauspielerei, stimmt’s, Emma? So hast du dir auch meinen Vater geangelt, und er hat hilflos an deinem Haken gezappelt.“
Wütend hätte Emma ihn am liebsten geohrfeigt, aber vor allem ärgerte sie sich über sich selbst, dass sie seiner Verführungskunst so unvorsichtig verfallen war. Wie konnte sie nur so dumm sein? Er hatte sie zum Essen ausgeführt, sie in Stimmung gebracht, in den Pavillon gelockt … und sie war bereitwillig in die Falle getappt. Sie kam sich dumm vor und war verletzt. Tief verletzt.
Wie hatte sie sich nur einbilden können, Rafaele würde etwas für sie empfinden? Er verachtete sie. Plötzlich blinzelte sie gegen ihre Tränen an, und da Rafaele sie auf keinen Fall sehen sollte, eilte sie mit einem hastigen „Gute Nacht“ an ihm vorbei.
„Emma?“
Mit wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und drehte ihr Gesicht in eines der Lichter, die von der Villa herüberschienen. „Tränen?“ Es klang überrascht.
Zornig schob sie seine Hand weg. „Für wie naiv musst du mich halten! Du bildest dir ein, du brauchst nur mit dem Finger zu schnippen, und ich springe sofort zu dir ins Bett, stimmt’s?“
„Es war doch nur ein Kuss, Emma“, meinte er beschwichtigend.
„Es war nicht nur ein Kuss, sondern der offene Versuch, mich zu verführen!“, widersprach sie heftig.
„Hör zu, wenn ich es ernsthaft darauf angelegt hätte, dich zu verführen, Emma, dann lägst du jetzt da im Pavillon auf dem Boden und dein Stöhnen würde der Nachbarschaft verraten, wie sehr du es genießt“, antwortete er selbstgefällig lächelnd.
Seine Unverschämtheit und Arroganz verschlugen ihr die Sprache. „Ich … ich kann nicht glauben, dass du das gerade gesagt hast!“
„Ich habe es gesagt, weil es wahr ist. Denn ich habe nicht vor, mit dir zu spielen, cara. Ich bin bereit, mit dir zu schlafen, wann immer du es willst. Mehr nicht, das muss dir klar sein. Keine feste Bindung, sondern nur fantastischer Sex. Nimm es an, oder vergiss es.“
„Ich vergesse es, besten Dank!“
„Schön, aber lass es mich wissen, solltest du deine Meinung ändern“, meinte er unbeeindruckt. „Denn ich denke immer noch, dass wir pures Dynamit zusammen wären.“
„Ich werde meine Meinung bestimmt nicht ändern“, entgegnete Emma, aber es fiel ihr schwer, selbst daran zu glauben. Allein seine Worte beschworen vor ihrem geistigen Auge erregende Bilder von der Lust, die er ihr versprach. Ein Blick in seine dunklen, glühenden Augen und sie zweifelte nicht einen Moment daran, dass er sie in eine Welt ungeahnter Sinnlichkeit entführen könnte. Immer noch spürte sie seine heißen Küsse auf ihren Lippen. Was hatte er an sich, dass sie in seiner Nähe so schnell die Kontrolle verlor? War ein Teil von ihr entschlossen, zu nehmen, was er ihr anbot, entgegen den Warnungen ihrer Vernunft?
Er hatte deutlich gesagt, was er von ihr wollte: Sex. Sobald er ihrer überdrüssig war, würde er sie genauso fallenlassen wie unzählige andere Geliebte zuvor. Zu ihrem Leidwesen erkannte Emma, wie sehr sie sich wünschte, es wäre anders. Wie hatten sich ihre Gefühle für ihn in so kurzer Zeit so grundlegend wandeln können? Anfangs hatte sie ihn doch aus tiefster Seele gehasst. Jetzt konnte sie sich kaum mehr daran erinnern. Stattdessen fühlte sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Er faszinierte sie, erregte sie und weckte in ihr eine aufregende Sinnlichkeit, die sie nie bei sich vermutet hätte. Würde sie von nun an jeden Kuss an Rafaeles Küssen messen? Würde jeder zukünftige Liebhaber gegen diesen Maßstab verblassen? Sodass ihr als Folge nur Enttäuschung und Frustration bliebe?
Emma wandte sich ab. „Ich gehe jetzt ins Haus.“
Er streckte die Hand nach ihr aus. „Warte.“
Sie erstarrte, als er ihr Handgelenk packte, und sah ihn
Weitere Kostenlose Bücher