Heiße Rache aus Leidenschaft
an. Es fiel ihr schwer, seinem intensiven Blick standzuhalten. „Ich … ich kann nicht, Rafaele. Es ist nicht richtig.“
Sein Daumen ertastete ihren Puls. „Aber du willst es, nicht wahr, Emma?“, fragte er sanft.
Ihr Herz pochte, dass sie glaubte, es müsse zerspringen. Wie leicht wäre es gewesen, einfach alle Vorsicht in den Wind zu schicken und sich in Rafaeles Arme zu schmiegen. Wie leicht, sich an ihn zu pressen und sich erneut in seinen heißen Küssen zu verlieren.
Ja, es wäre nur leicht, sich in ihn zu verlieben …
„Gib es zu, Emma. Du willst mich genauso sehr, wie ich dich will“, drängte er.
Sie atmete bebend ein. „Ich will viele Dinge, die ich nicht haben kann, Rafaele. Allein die Tatsache, dass man etwas begehrt, macht es noch nicht richtig.“
Seine dunklen Augen blitzten auf. „Ist es wegen meines Vaters? Hegst du immer noch Gefühle für ihn?“
Sie schüttelte den Kopf. „Warum hörst du nicht damit auf?“
„Verdammt, Emma, es macht mich wahnsinnig, wenn ich mir vorstelle, dass du mit ihm zusammen warst. Ich bekomme die Bilder einfach nicht aus dem Kopf, wie er dich begrapscht.“
„Hast du nicht gerade genau das Gleiche getan?“, entgegnete sie unüberlegt.
Er ließ sie los, als hätte er sich die Finger verbrannt. „Denkst du das wirklich?“
Sie biss sich auf die Zunge. „Nein … natürlich nicht. Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“
„Wirklich nicht“, sagte er scharf. „Du hast es genauso gewollt, Emma. Du warst ganz heiß darauf.“
Ihre Wangen glühten. „Weißt du, Rafaele, ich hatte heute Abend wirklich begonnen, dich zu mögen. Aber jetzt halte ich mich doch lieber an den ersten Eindruck, den ich von dir gewonnen hatte.“
„Und der wäre?“
„Du bist ein rücksichtsloser, egoistischer Schuft, der andere Menschen gewissenlos benutzt.“
„Und soll ich dir verraten, welchen Eindruck ich von dir habe, Emma?“, entgegnete er schroff.
„Danke, das ist nicht nötig, da du ja kaum eine Gelegenheit ausgelassen hast, es deutlich zu sagen“, wehrte sie verbittert ab. „Ein Flittchen, eine Betrügerin, eine Erbschleicherin … die Liste lässt sich endlos fortführen.“
„Du bist eine schlaue Katze, die ihren Vorteil immer genau im Blick hat“, erklärte er, ohne auf ihren Einwurf einzugehen. „Du willst alles, stimmt’s? Du rechnest damit, dass ich vor Ablauf des Jahres das Handtuch werfe und dir alles überlasse.“
„Ich will keineswegs, dass du auf etwas verzichtest, das rechtmäßig dir gehört“, widersprach sie empört. „Und ich versuche wirklich mein Bestes, dir gegenüber fair zu sein. Natürlich profitiere ich von der Situation, aber ich bin nicht daran interessiert, dir dein Erbe zu stehlen.“
„Aber du willst das Geld.“
„Ja, allerdings nicht aus den Gründen, die du vermutest.“
Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob er ihr glauben konnte. Obwohl er es nicht gewohnt war, anderen Menschen zu vertrauen, fühlte er, dass er Emma vertrauen wollte. Er fühlte sich zu ihr hingezogen, wie er es nie für möglich gehalten hätte.
Nie hätte er gedacht, dass ein einziger Kuss so viel verraten könnte. Aber gleichgültig, wie viele Frauen er schon geküsst hatte, keine hatte ihn derart berührt wie Emma. Ihre völlige Hingabe hatte ihn restlos verzaubert. Allein bei der Erinnerung daran, wie sie sich sehnsüchtig an ihn geschmiegt hatte, erwachte sein Verlangen erneut. Noch nie hatte er eine Frau derart begehrt. Noch nie war er einer Frau begegnet, die eine derart betörende erotische Ausstrahlung besaß … der zweifellos auch sein Vater erlegen war.
Doch er würde sich nicht zum Narren machen lassen wie sein Vater. Er war entschlossen, sie zu seinen Bedingungen zu bekommen, und wenn es ihn die nächsten zwölf Monate kosten würde.
„Wofür willst du das Geld?“, hakte er nach.
„Für meine Schwester Simone.“
Er sah sie überrascht an. „Für deine Schwester?“
„Ja, sie hat ihren Mann verloren, als meine Nichte noch ein Baby war. Jahrelang ist sie keine neue Beziehung eingegangen, bis vor kurzem. Es erwies sich als wahres Desaster. Der Typ ließ sie auf einem Berg Schulden sitzen. Wie sich herausstellte, hat er mit immer neuen, fragwürdigen Krediten seine Drogensucht finanziert. Und nachdem er untergetaucht war, rückte Simone ein Kredithai mit wüsten Drohungen auf den Leib. Ich habe das Geld, das du mir nach der Hochzeit überwiesen hast, direkt an sie weitergeleitet.“
„Da scheint ja
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