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Heiße Rache aus Leidenschaft

Heiße Rache aus Leidenschaft

Titel: Heiße Rache aus Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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anzunehmen, dass er mir nachtrauern würde.“
    Emma drückte liebevoll seinen Arm. „Rafaele, du musst dir endlich selber verzeihen“, sagte sie beschwörend. „Du kannst diese Schuld nicht ewig mit dir herumschleppen. Dein Vater hatte kein Recht, sie dir aufzubürden, aber wahrscheinlich fühlte er sich selber schuldig, weil er nicht auf seine kleinen Söhne aufgepasst hatte. Hast du je darüber nachgedacht?“
    „Oft, aber selbst wenn er sich je auf irgendeiner Ebene verantwortlich gefühlt hat, hat er es mich nie wissen lassen. Ich weiß nicht einmal, wo er an dem Tag war, als Giovanni starb. Er hat nie mit mir darüber gesprochen. Alles, was ich weiß, ist, dass es mir wie eine Ewigkeit vorkam, bis er endlich auftauchte …“ Rafaele atmete tief ein und blickte zur Villa zurück. „In den nächsten Tagen werde ich endlich Giovannis Zimmer ausräumen. Es hätte schon vor Jahren geschehen sollen.“
    „Soll ich dir helfen?“, bot Emma an.
    Er wandte sich ihr wieder zu. „Nein, aber trotzdem vielen Dank. Das muss ich wohl allein erledigen. Und jetzt werde ich noch etwas spazieren gehen. Warte nicht auf mich. Wir sehen uns morgen früh.“
    Emma stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zart auf die Wange. „Gute Nacht, Rafaele.“
    Er blickte ihr nach, als sie zur Villa zurückging. Lautlos eilte sie mit ihren nackten Füßen über das taufeuchte Gras, einer anmutigen Elfe gleich.

8. KAPITEL
    Am nächsten Morgen fand Emma Rafaele auf der sonnigen Terrasse, einen Becher Kaffee neben sich, die Zeitung vor sich ausgebreitet. Ähnlich wie sie trug er in Erwartung der bevorstehenden Hitze nur ein weißes T-Shirt und Shorts. Sein schwarzes Haar schimmerte noch feucht von der Dusche, und der Duft seines Aftershaves kitzelte Emma die Nase, als sie sich ihm näherte.
    Bei ihrem Erscheinen blickte er auf. Nichts verriet mehr die Seelenqualen, die er ihr gestern offenbart hatte. „Es ist genug Kaffee da für zwei.“ Er deutete einladend auf die Kaffeekanne neben ihm.
    „Danke. Ich fühle mich erst richtig wach, wenn ich eine Tasse getrunken habe.“
    „Dann hole ich dir einen Becher.“ Er stand auf. „Möchtest du auch ein Croissant? Ich bin in der Frühe zur Bäckerei gejoggt.“
    Sie lächelte reumütig. „Du machst mir ein ganz schlechtes Gewissen. Aber eigentlich bin ich nicht so faul. Nur heute Nacht habe ich nicht sehr gut geschlafen.“
    „Ich hoffe, es lag nicht an etwas, das ich gesagt habe?“
    „Ehrlich gesagt, es lag an allem, was du gesagt hast“, gestand sie. „Ich habe das Gefühl, dich völlig falsch beurteilt zu haben. Es tut mir leid, und ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“ Sie sah ihn beschwörend an. „Ich … fände es schön, wenn wir Freunde werden könnten.“
    Einen Moment lang herrschte angespanntes Schweigen.
    „Hör ich da Mitleid heraus, Emma?“, fragte Rafaele dann scharf.
    „Nein, natürlich nicht“, wehrte sie sofort ab. „Ich bin nur froh, dass ich jetzt weiß, was deinem Bruder passiert ist und welche Auswirkungen es auf die Beziehung zwischen dir und deinem Vater hatte. Bis gestern hatte ich keine Ahnung, was du durchmachen musstest.“
    „Und das erklärt, warum ich ein so unverbesserlicher Schuft bin, ja?“
    Sie ignorierte seinen bewusst provozierenden Ton. „Das ist deine freie Entscheidung. Viele Menschen, denen das Schicksal übel mitgespielt hat, lassen nicht zu, dass es ihr Leben und all ihre zwischenmenschlichen Beziehungen zerstört.“
    „Ich habe mir mein Leben nicht davon zerstören lassen“, widersprach er. „Und meine zwischenmenschlichen Beziehungen gehen nur mich etwas an.“
    „Es hat dein Leben zerstört, denn du verbietest dir jegliche Gefühle, wahrscheinlich schon seit vielen Jahren“, erklärte Emma unbeirrt. „Sobald dir jemand nahekommt, blockst du sofort ab. Gestern Abend hast du dich mir ausnahmsweise etwas geöffnet, aber heute bereust du es schon. Deshalb bist du jetzt so abweisend und unfreundlich zu mir.“
    Er lachte spöttisch. „Die kleine Emma möchte also mit mir befreundet sein, ja?“
    Als sie gekränkt schwieg, kam er näher, umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Wie weit bist du denn bereit, mit diesem Freundschaftsangebot zu gehen? Bis nach oben in mein Bett?“
    Sie schluckte, als er ihr noch näher kam. Mit angehaltenem Atem blickte sie zu ihm auf, als er sie an sich presste, um sie deutlich fühlen zu lassen, wie sehr er sie begehrte. Dann beugte er sich herab. Es war ein Kuss wie eine

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