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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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auch du nicht. Deshalb wollte ich dich überbieten.“
    Lange starrten sie einander an, dann warf Luc den Kopf in den Nacken, lachte schallend los und konnte gar nicht mehr aufhören, bis ihm die Tränen über die Wangen liefen und er sich setzen musste.
    Heiße Wut flammte in Jesse auf. Sie hatte Luc ihr Innerstes preisgegeben, und er lachte über sie!
    Sie stand auf und stellte sich vor ihn. „Was ist so verdammt lustig?“
    Kopfschüttelnd erhob Luc sich ebenfalls, sodass sie zurückweichen musste. Er hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. „Es ist nicht nur lustig, sondern geradezu lächerlich, Jesse. Die ganze Zeit über waren wir auf derselben Seite.“
    „Was meinst du damit?“
    Sie wollte Luc so unbedingt glauben. Doch sie musste ihr Ziel weiter verfolgen. Ganz gleich, was er sagte, sie durfte ihm nicht vertrauen, sonst könnte ihr Plan immer noch fehlschlagen.
    „Ich meine damit, dass auch ich ihn untergehen sehen will. Ich wollte bis zum allerletzten Moment warten, bis wirklich kein anderer Interessent mehr im Rennen ist – um dann den Deal platzen zu lassen.“
    Jesse unterdrückte den Anflug von Hoffnung. Sie musste stark bleiben. Ihr ganzes Leben hatte sie sich darauf vorbereitet.
    Sie zog sich einige Schritte zurück und drehte sich mit verschränkten Armen zu Luc um. „Welches Motiv könntest du schon haben, um ihn ruinieren zu wollen?“
    „Ich habe dir doch erzählt, dass mein Vater Selbstmord begangen hat.“ Jetzt begann auch Luc, im Zimmer auf und ab zu laufen. „Er war Vorarbeiter in einem Betrieb in Málaga, der deinem Vater gehörte. Bei einem Unfall verunglückte er schwer. Ihm mussten beide Beine amputiert werden.“ Luc fuhr sich durchs Haar. „Als er endlich aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte, war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Er schämte sich, dass ihm das passiert war. Dabei war es nicht seine Schuld, sondern es lag an den veralteten Maschinen. Aber in jenen Tagen gab es noch keine gesetzlichen Regelungen hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen. O’Brian konnte nicht haftbar gemacht werden.“ Luc verzog grimmig den Mund. „Er stellte einfach den nächsten Vorarbeiter ein und machte weiter wie immer. Erst, als der Mann dann tatsächlich tödlich verunglückte, wurde der Betrieb geschlossen.“
    Seine Augen waren jetzt fast schwarz. „Mein Vater konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass er nur noch ein halber Mann war. Meine Mutter wurde ebenfalls nicht damit fertig. Und Eva … sie war damals noch sehr jung. Und schwierig. Eines Nachts wurde ich von den Schreien meiner Mutter wach. Ich rannte nach draußen. Mein Vater war in der Garage. Der Motor des Wagens lief … Wir kamen zu spät, um ihn zu retten.“
    Jesse schlang ihre Arme noch fester um sich. „Das tut mir leid, Luc.“
    „Ja, mir auch“, erwiderte er tonlos. „Ich bin damals zu deinem Vater gegangen, um ihn um Hilfe zu bitten. Mir hat er Ähnliches angetan wie dir, Jesse. Er hat die Tür zu seinem Büro verschlossen, und dann hat er mir gedroht, dass, sollte ich noch einmal zu ihm kommen oder auch nur ein Wort über die Umstände des Unfalls meines Vaters verlieren, meine Mutter und Eva dafür zahlen müssten. Zwar hat er mich nicht angerührt, aber das brauchte er auch nicht.“
    Benommen schüttelte sie den Kopf. „Jetzt gehst du zu weit, Luc. Das erfindest du nur. Das kannst du mir nicht weismachen.“
    Sie wollte aus dem Raum fliehen, doch er erwischte sie im letzten Moment und hielt sie zurück. „Verdammt, Jesse, ich lüge nicht. Es ist wahr.“
    Verzweifelt wünschte Jesse sich ihre kühle Gelassenheit zurück, die sie stets besessen hatte, bevor sie diesem Mann begegnet war. „Kannst du das beweisen?“
    Er hielt sie an ihren Oberarmen fest, und seine Miene wirkte bedrohlich. „Mein Vater war ein Vorarbeiter in einem kleinen Betrieb in Südspanien. Meinst du, so etwas macht Schlagzeilen?“ Er schloss einen Moment die Augen. „Dennoch hat es unsere Familie zerstört.“
    Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien, doch schließlich ließ er sie los. Kopfschüttelnd wich sie zurück. „Es tut mir leid. Ich muss eine Weile allein sein …“
    Luc unterdrückte den Impuls, sie in seine Arme zu ziehen. Er ballte die Hände zu Fäusten und schaute Jesse nach, wie sie aus dem Zimmer ging. Die Tatsache, dass sie beide die ganze Zeit über dasselbe Ziel gehabt hatten, war einfach unglaublich – er konnte es kaum fassen.
    Der Traum, den er in der Nacht gehabt

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