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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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Jugendamt schaltete sich ein“, gab sie unwillig zu. „Bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr habe ich in Pflegefamilien gewohnt.“
    Luc hielt ihren Blick gefangen. „Das muss schwer gewesen sein.“
    Gespielt gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. „Leicht war es nicht.“
    „Was war mit deinem Vater? Wieso hast du nicht bei ihm gelebt – trotz allem, was er getan hat?“
    Luc nahm also an, dass ihre Eltern verheiratet gewesen waren … Das alte Schamgefühl nahm von ihr Besitz. „Meine Mutter war die Haushälterin meines Vaters.“ Bitter verzog sie den Mund. „Verheiratet war nur mein Vater – mit einer Tochter aus der gehobenen englischen Gesellschaft.“
    Luc hielt inne. „Also … deine Mutter hatte eine Affäre mit deinem Vater, und du hast mit im Haushalt gelebt?“
    „So ähnlich … nur dass es keine Affäre war. Mein Vater benutzte meine Mutter, wann immer ihm danach war.“
    „Wusste er, dass er dein Vater war?“ Lucs Stimme klirrte vor Kälte.
    „Ja.“ Bevor sie es verhindern konnte, sprudelten die Worte aus ihr heraus. „Eines Tages betrat ich sein Arbeitszimmer … ich muss ungefähr sechs oder sieben gewesen sein. Ich machte eine Phase durch, in der mir ein Daddy fehlte. Ich wusste, dass er mein Vater war, also ging ich zu ihm, um ihn zu fragen, warum er sich nicht wie die anderen Väter benahm, die ich in der Schule sah. Er sagte kein Wort, stand auf und schloss die Tür ab. Dann zog er den Gürtel aus seiner Hose und drosch auf mich ein, bis das Blut auf den Boden tropfte …“
    Der Fisch war vergessen. Luc ging zu Jesse und hob sanft ihr Gesicht an. Tränen strömten über ihre Wangen. „Kein Wunder, das du Angst vor verschlossenen Türen hast. War er auch gewalttätig zu deiner Mutter?“
    Jesse nickte stumm. Als Luc die Arme um sie legte und sie zärtlich wiegte, krallte sie die Finger in sein Hemd.
    „Entschuldige. Das habe ich noch niemandem erzählt. Normalerweise weine ich nicht …“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ist er noch immer …“
    „Bitte … ich möchte nicht mehr darüber reden, einverstanden?“
    Erst später, als sie nach dem Dinner im Bett lagen, fragte Luc: „Die Narben an deinem Bein … stammen die von jenem Tag?“
    Jesse stützte sich auf einen Ellbogen und sah auf Luc herunter. Schließlich nickte sie nur stumm, küsste ihn und setzte sich rittlings auf ihn. Es war die schönste und wirkungsvollste Art, ihn davon abzuhalten, weitere Fragen zu stellen.
    Als der Sturm der Leidenschaft abgeflaut war, schmiegte Jesse sich in Lucs Arm. Im Schlaf klammerte sie sich erneut besitzergreifend an ihn, hielt ihn auf eine Art fest, die er bisher immer als unangenehm empfunden und deshalb vermieden hatte. Erstaunlicherweise hatte es jetzt allerdings genau den gegenteiligen Effekt.
    Luc fühlte sich wie erschlagen. Eiskalte Wut hatte ihn gepackt, als Jesse von ihrem Vater und der körperlichen Gewalt erzählt hatte. Und gleichzeitig war er stolz auf sie, dass sie diese bittere Kindheitserfahrung überwunden und sich ein erfolgreiches Leben aufgebaut hatte.
    Er seufzte schwer. Die Frau lenkte ihn so sehr ab, dass er sein eigentliches Ziel ständig aus den Augen verlor – rechtzeitig von der Insel wegzukommen, um sich um O’Brian kümmern zu können.
    Jesse hatte er jetzt genau da, wo er sie haben wollte – wortwörtlich! –, doch anstatt die Situation für sich zu nutzen, dachte er nur daran, wie er sie noch ein weiteres Mal verführen konnte … und dann noch einmal. Sie setzte ihn in Flammen, und noch hatte er nicht vor, dieses Feuer zu löschen.
    Erinnerungen an eine äußerst verletzende Erfahrung keimten in ihm auf. Doch er unterdrückte sie. Jesse war anders. Die ganze Situation war anders.
    Nie wieder würde er sich von seinem Weg abbringen lassen. Das versprach er sich, bevor er einschlief. Sein Ziel stand im Mittelpunkt, er war Herr der Lage.
    Jesse saß auf der Couch im Wohnraum, erfüllt von einer nie gekannten Zufriedenheit. Sie und Luc waren spät aufgestanden, hatten lange und überaus köstlich gefrühstückt und waren danach unweigerlich wieder im Bett gelandet. Sie hatte Luc schlafend zurückgelassen, um nach unten in die Küche zu gehen und sich um das Kätzchen zu kümmern, nicht jedoch, ohne sich vorher noch ausgiebig an seinem Anblick zu weiden.
    Tiger kämpfte tapfer mit dem Orientteppich zu ihren Füßen. Bevor er das wertvolle Stück beschädigte, nahm Jesse ihn hoch und ging mit ihm in die Küche. „Ich denke,

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