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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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das Fernglas ans Auge und richtete es auf die Bucht und die Lagune. Sein Herzschlag beschleunigte sich bei ihrem Anblick. Sie sah aus, wie eine Meerjungfrau aussehen konnte. Ihr schwarzes Haar trieb während des Schwimmens auf der Oberfläche des Wassers hinter ihr her.
    »Zur Hölle mit ihr!«, zischte er, und seine Finger krallten sich um das Fernglas herum. Sie trug nichts weiter als ein Unterkleid, und der nasse Stoff schmiegte sich an ihren Körper und zeichnete ihn ab. Sie könnte verdammt noch mal genauso gut nackt sein! Bei Gott, erkannte diese Frau denn nicht die Gefahren ihres leichtsinnigen Sich-zur-Schau-Stellens? Rans Atem normalisierte sich wieder ein wenig, als er Dahrein mit dem Rücken zu Aurora auf einem riesigen Felsblock sitzen und die Gegend überwachen sah, um sie zu beschützen, wenn sie unter die Wasseroberfläche tauchte. Ran erkannte, dass er sie zwar von seiner Position auf dem Berg sehen, sonst jedoch niemand einen Blick von ihr erhaschen konnte, da der Felsblock sie abschirmte.
    Er entspannte sich noch ein wenig mehr.
    »Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, die mehr Liebe zu verschenken hat und einen so unpassenden Mann, für den sie bestimmt ist.«
    Ran beobachtete, wie sie im dunklen Wasser schwamm, dann tauchte und einen Moment später mit einer dicken, glänzenden Muschel wieder auftauchte. »Wollt Ihr damit etwa sagen, dass ich Auroras Liebe nicht würdig bin, Avilar?«
    Wenn es hart auf hart kommen sollte, dachte Dom, so werde ich ihm meine Meinung sagen, und die Sache ist erledigt. »Ich will lediglich sagen, dass Ihr dem abgeneigt seid. Und das zölibatäre Gelübde zu brechen, was ich schon immer für absurd gehalten habe …«
    »Das habt Ihr mir schon gesagt …«
    »… ist erst der Anfang gewesen.«
    »Der Anfang von was, Domingo?«
    »Euch freizuschütteln von dieser übertriebenen Beziehung, die Ihr zu den Sünden Eures Vaters habt.«
    Ran ließ das Fernglas sinken und starrte den Spanier an.
    »Drei Menschen lieben Euch vorbehaltlos, und doch habt Ihr kaum einen Moment oder ein höfliches Wort für sie übrig, was sogar so weit führt, dass sie Euch lieber aus dem Weg gehen«, er schwang seinen Arm in Richtung Lagune und Aurora, »anstatt Eure düsteren Stimmungen zu ertragen.«
    »Vielleicht habt Ihr ja noch mehr, was Ihr meinem widerlichen Benehmen hinzufügen könnt, wo Ihr schon einmal dabei seid?«
    »Haben wir denn so viel Zeit?«
    »Dom!« Es klang müde und flehend.
    »Heiratet sie, Ran, habt fette Babys mit ihr und vergesst die Sklavenschiffe. Ihr habt Euren Teil schon geleistet.«
    Zwei Seemänner kletterten in die granitene Höhle und unterbrachen wirkungsvoll das Gespräch. Die beiden Männer in abgewetzten Kniehosen, Stiefeln und sonst nichts bauten sich vor ihrem Captain auf.
    »Mister Cross sagt, dass er das Land bis nächste Woche für die Bepflanzung gerodet hat, Sir«, berichtete der Mann mit dem sandfarbenen Haar, wobei er zwischen jedem Wort nach Luft schnappte. »Und der Tischler sagt, dass die Galionsfigur der Lion in was auch immer Ihr wollt umgewandelt werden kann, da sie groß genug ist.« Er drehte sich um, hielt dann jedoch inne. »Ach, und der Schulmeister lässt Euch bitten, mit dem Jungen zu reden, denn beim letzten Mal, als er in der Klasse war, hat er schon abgeschaltet, noch bevor sie überhaupt ihre Fibeln aufgeschlagen hatten.« Das schien den Seemann zu amüsieren.
    »Ich danke dir, Ducks.« Ran klopfte ihm auf die Schulter. »Gut gemacht.« Ducks lächelte und ließ dabei zwei Zahnlücken sehen. Dann stand er stramm, als Captain und Erster Maat aus der Höhle gingen und sich auf den Weg den Berg hinunter machten.
    Vor Verwirrung die Stirn runzelnd schoss Domingos Blick auf das gerodete Gebiet, auf Aurora, auf das Haus und die Schiffe. Plötzlich packte er Rans Arm und hinderte ihn am Weiterlaufen. Ran drehte sich zu ihm um.
    »Ihr … werdet Euch zurückziehen?«
    Ran blickte verächtlich drein. »Nun werdet aber nicht lächerlich«, warf er ihm an den Kopf und setzte seinen Weg nach unten fort.
    »Ich schwör’s beim Grabe meiner Mutter, dass ich nicht ein Wort davon verraten werde«, spornte Domingo ihn an und folgte ihm dann wie ein Kind, das begierig auf einen Leckerbissen ist.
    »Eure Mutter lebt immer noch, Ihr lügender spanischer Tunichtgut.« Ran schnappte nach einem Ast, um Halt zu finden. »Und Aurora wird als Erste davon erfahren.«
    Domingo schnaubte. »Falls sie überhaupt mit Euch redet.«
    Ran schaute

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