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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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und diese Hütte hier mit deinen Eingeweiden dekoriere.«
    Foti starrte in die bernsteinfarbenen Augen, die einer Bestie auf dem Streifzug nach frischem Fleisch ähnlich sahen. »Gebt lieber acht auf Eure eigene Haut, mein Pascha.« Sein unerschrockenes Lächeln ließ seine schwarz gewordenen Zähne zum Vorschein kommen. Er blickte kurz zu den bewaffneten Männern hinüber, die seine Kameraden, mit gekrümmten Schwertern auf ihre empfindlichen Kehlen gerichtet, beschatteten.
    »Du glaubst wohl, mich linken zu können, du Lump, was?« Der Pirat zog das Gewand fest genug um den Hals des Kaufmannes, um Foti nachdrücklich klarzumachen, dass er notfalls seinen Männern die Erlaubnis geben würde, den Standort der wertvollen Fracht mit Gewalt herauszubekommen.
    Foti öffnete seinen Mund zum Protest, der Pirat unterbrach ihn jedoch. »Ich habe den Eindruck, dass die Hitze dir in den Kopf gestiegen ist«, sagte er, während Foti gleichzeitig einen scharfen Stich in seinen Hoden verspürte. Er machte sich nicht erst die Mühe dorthin zu schauen, er wusste auch so, dass der Pirat gefährlich nahe daran war, einen davon wie eine Feige zu durchstechen.
    »Wäre mein Pascha nicht an einer lebendigeren Fracht interessiert?« Sein Messer noch immer über Fotis Zukunft schweben lassend, verengten die Augen des Piraten sich bedrohlich. In der Hoffnung, dass es Interesse und kein Zorn war, was er dort sah, beeilte der Kaufmann sich zu sagen: »In sechs Tagen legt ein Schiff in Tanger an, bevor es dann zu den Kolonien lossegelt.«
    »Ich will ein Geschäft mit Gewürzen, nicht mit menschlichem Fleisch.« Irgendwo von links kam ein gedämpftes Keuchen herüber. Der Pirat warf einen Blick zur Seite und schaute sich die Menschen im Raum genauer an; ein Mann mit durch eine Kapuze verhülltem Gesicht schaufelte Essen aus einer Schale in seinen Mund, während Insekten über seinen Tisch krabbelten; der Wirt ohrfeigte einen jungen, der zu langsam nach dem Ungeziefer schlug; eine Ratte jagte unbemerkt über den Boden.
    »Wenn die Ungläubigen so unvorsichtig sind, sich gefangen nehmen zu lassen«, der Pirat wendete seinen Blick schulterzuckend zum Kaufmann zurück, der ungeachtet seiner lebensbedrohlichen Situation auf ihn einredete, »dann sind sie selbst schuld, mein Pascha. Diese Dummköpfe sind zehnmal so viel Wert wie ein paar Kräuter.«
    Der Pirat lächelte spröde und berechnend, und seine Augen unterbrachen nicht eine Sekunde lang den Blickkontakt, als er den Kaufmann wieder losließ und dann einem seiner Männer ein Zeichen gab, zu ihm zu kommen. Bis die Sonne unterging, war ein Handel abgeschlossen, verworfen und erneut abgeschlossen worden.
    Lampen wurden angezündet. Während das Feilschen immer heftiger wurde, bewegte der Junge sich mit seinem Lappen über die Tische wischend ständig näher an sie heran; der Pirat verlangte ein Schiffsmanifest, was Foti ihm jedoch verweigerte. Der Wirt trat aus einem durch einen Vorhang abgetrennten Raum heraus und sah den Jungen böse an, bevor er zu ihm hinübermarschierte, seinen Arm packte und ungeduldig daran zerrte. Der Junge war jedoch viel mehr an dem Handel interessiert als daran, seinen Job zu behalten. Er riss sich gerade in dem Moment los, als der Pirat sich vorbeugte, um das Geschäft zu besiegeln.
    »O nein! Tut das nicht!«
    Ransoms Kopf schnellte hoch und sein Blick versuchte, den Grund für diese Störung herauszufinden, während seine Hand sofort zu seinen Messern glitt.
    »Entspannt Euch und setzt Euch wieder hin; es ist nichts«, überredete Foti seinen berüchtigten Gast und versuchte, den Handel unter Dach und Fach zu bringen und den Erlös in seine Tasche zu scheffeln. Er stellte sich zwischen den Piraten und den Störenfried. »Der Junge ist frech, wie junge Menschen das nun einmal sind«, beschwichtigte er ihn weiter und warf dem Wirt einen bedeutungsvollen, zornigen Blick zu.
    »Wie könnt Ihr bei so etwas nur mitmachen?«
    Erneut diese Stimme; arabisch zwar, jedoch unverkennbar vertraut. Ransom schnellte hoch, wobei sein Stuhl rückwärts auf den dreckigen Boden fiel. Er sah in kristallblaue Augen, die Augen, die ihn nun seit Wochen schon in seinen Träumen quälten. Ihr gütigen Götter, dachte er, und biss die Zähne zusammen. Was macht sie denn hier?
    Foti hatte sich langsam erhoben. Seine Augen wanderten argwöhnisch zwischen dem Piraten und dem Jungen hin und her. »Was soll das? Versucht Ihr nun, den Preis durch Spielchen in die Höhe zu treiben, ahmar

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