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Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Titel: Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Der afrikanische Akzent des Mannes war schwer zu verstehen. Hunt brauchte all seine Kraft, um nicht den Verstand zu verlieren. Der Mann zog die Decke von Taylor, die blass vor ihm lag. Die Blue-Star-Diamanten glitzerten wie blaues Feuer um ihren Hals.
    Sie sah verletzlich aus, wehrlos. Hunt wollte auf irgendetwas einschlagen. Auf jemanden. »Was kann ich tun?«, fragte er und fühlte sich hilflos, während er neben ihr kniete.
    »Nehmen Sie die Halskette ab, okay? Ich werde sie untersuchen.«
    Hunt bemühte sich, den Verschluss zu öffnen, dann zog er ihr die schwere Kette vom Hals und steckte sie in seine Tasche. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Hände des Mannes, die über Taylors Körper glitten. Ihre blasse Haut sah beinahe durchscheinend aus. Zerbrechlich. Die Augen waren eingesunken, dunkle Schatten lagen darunter, ihre Lippen waren blutleer. Es sah so aus, als wäre jeder Funken Leben aus ihrem Körper geschwunden. Ah, Gott!
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, bat der Arzt, dann untersuchte er jeden Zentimeter von Taylors Körper, während Hunt ihm alles berichtete, was er gesehen hatte.
    Der Arzt untersuchte Taylor währenddessen weiter. Hunt schlug das Herz bis in den Hals, als er den Mann beobachtete.
    Panik, ein Gefühl, das er sonst nicht kannte, überkam ihn. Er griff nach Taylors Hand, erst da stellte er fest, dass seine eigene Hand zitterte. Verdammte Hölle. Seine Hände zitterten niemals. »Navarro, find heraus, wann wir… Nun?«, fragte er, als der Arzt zu zögern schien.
    »Keine Gewebeveränderungen - noch nicht. Kann mir jemand das Licht halten? Ja, genau so.« Er sah Daklin an, der seine Taschenlampe in der Hand hielt. »Wir wollen sie herumdrehen.«
    Hunt biss die Zähne zusammen, als er Taylor auf den Bauch drehte und dabei ihren Kopf sanft zu sich hob, während die Hände des Arztes über ihren Rücken glitten, ihre Hüften und ihre Beine, bis hin zu ihren schmalen Füßen.
    »Es gibt einige sehr gute Krankenhäuser, die näher liegen«, wandte sich der Arzt an Hunt. »Aber ich möchte sie nach Jo’burg bringen, in das Allgemeine Krankenhaus. Dort gibt es eine ausgezeichnete Giftstation. Ohne zu wissen, um was es sich bei dieser Substanz handelt, ist das Risiko zu groß, ihr irgendetwas zu geben.«
    »Sie können doch nicht einfach nichts tun«, drängte Hunt und fühlte, wie sein Herz noch schneller schlug, während seine Angst wuchs.
    Der Arzt zog die Augenbrauen hoch. »Das falsche Gegenmittel könnte sie umbringen, schneller noch als das Gift. Ohne eine vernünftige Untersuchung des Labors kann ich es nicht einmal riskieren, ihr Flüssigkeit zu geben. Denn die könnte die Aufnahme des Gifts beschleunigen. Verstehen Sie das?«
    Jawohl. Hunt verstand es. Er verstand, dass ihm das Herz aus dem Leib gerissen wurde, während Sekunde um Sekunde verging und Taylor ihm mehr und mehr entglitt.
    »Zeit, achtunddreißig Minuten«, rief Daklin über den Lärm der Rotorblätter hinweg.
    »Zu lang. Verdammt zu lang.«
    »Taylor wird es schaffen«, erklärte Hunt und sah dem Arzt in die Augen. »Sie wird es schaffen.«
    Aber der Ausdruck in dem Gesicht des Mannes sagte ihm, dass es höchst unwahrscheinlich war.

56
    Johannesburg

D aklin legte den Arm auf den Stuhl neben ihm, während Hunt einen Bogen um seine ausgestreckten Beine herum machte. »Wenn du weiterhin wie ein eingesperrter Tiger hier herumläufst«, erklärte er Hunt, »dann wird diese kleine Krankenschwester mit dem Frettchengesicht zurückkommen und dir einen Vortrag halten. Deine Wunde wurde gerade mit über sechzig Stichen genäht, Kumpel. Vielleicht solltest du das tun, was man dir gesagt hat. Ruh dich aus. Entspann dich. Du hast so viele Leute eingeschüchtert, dass sie sofort hier auftauchen werden, um dir zu sagen, wenn es irgendeine Neuigkeit gibt.«
    Hunt musste noch einmal über Daklins Beine steigen. »Warum zum Teufel dauert das so lange?«, fragte er und ignorierte die Bemerkungen seines Babysitters. Er rieb sich mit der Hand über sein unrasiertes Kinn. Himmel, er hasste den Geruch von Krankenhäusern. Sie rochen alle gleich. Nach antiseptischen Mitteln. Nach Angst. Nach Tod. Er wandte sich um, als er an der Wand angekommen war - achtzehn Schritte - dann ging er in die andere Richtung.
    Seine Haut war feucht, sein Herz schlug unkontrolliert. Gib es zu, sagte er sich. Du hast eine Heidenangst.
    Seit zwanzig Jahren war er nicht mehr eine solche Bindung eingegangen, solch eine abgrundtiefe Furcht um einen anderen

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