Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)
Spielchen zu spielen.« Sie ballte die Hände zu Fäusten und wich nicht vor ihm zurück. »Verschwinden Sie aus meinem Zimmer, ehe ich gewalttätig werde.«
»Wie denn, zum Beispiel?«, fragte Hunt höflich. »Wollen Sie mir vielleicht eine Nachttischlampe über den Kopf schlagen und mich mit Handschellen ans Bett fesseln?«
»Hat eine Frau Sie etwa geschlagen?«, fragte sie belustigt. »Armes Baby. Hatten Sie am Morgen Ihren Teller nicht leer gegessen?«
Er schwang die Füße vom Bett und stand auf. Das musste er ihr wirklich lassen, sie gab nicht auf. »Glauben Sie, dass ich Ihnen diese Gelegenheit noch einmal geben werde?«, fragte er, und in seiner seidenweichen Stimme lag ein bedrohlicher Unterton.
Ihre großen grünen Augen weiteten sich. »Wer? Ich? Ich sollte Sie schlagen? Sie machen wohl Spaß. Ich könnte mir dabei ja einen Fingernagel abbrechen.«
Oh, gut gegeben , dachte er wütend. Die Art, wie sie den Kopf schief legte, die Augen aufriss, der spöttische Ton ihrer Stimme zeigte ihm eine Frau, die nicht klug genug war, sich vor ihm zu fürchten. Zu diesem Zeitpunkt sollte sie eigentlich vollkommen verängstigt sein. Immerhin war er bereit, zu… verdammt. »Keine Gewalt.« Hunt deutete mit dem Ton seiner Stimme an, dass diese Möglichkeit nicht vollkommen ausgeschlossen war. »Geben Sie mir die Disketten, und niemandem wird etwas geschehen.«
»Wenn Sie schon länger hier sind als fünf Sekunden«, behauptete sie so kühl sie konnte, »dann wissen Sie, dass ich gar keinen Computer habe, geschweige denn, Disketten. Ich besitze nichts, was sich zu stehlen lohnt.«
Ihr Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Noch immer richteten sich diese ausdrucksstarken Augen auf sein Gesicht, während sie gleichzeitig mit zwei Fingern ihrer rechten Hand ihre kleine Tasche öffnete. Er erinnerte sich daran, wie sich diese Finger auf seiner Haut angefühlt hatten, und biss verärgert die Zähne zusammen. Dann griff er nach ihrem Arm.
Ihr Handgelenk war schmal, als er ihren Arm hochriss und ihr die kleine, mit Perlen besetzte Tasche aus der Hand nahm. »Was haben Sie denn da drin?«, wollte er gefährlich ruhig wissen. »Eine Pistole?«
Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Einen Lippenstift , Sie… Hey!«
Er hielt noch immer ihr Handgelenk fest und leerte den Inhalt ihrer Tasche auf die zerknitterte Tagesdecke. Einige Hundert Dollar in Zehner-und Zwanzigernoten fielen auf das Bett, eine Kreditkarte, ein Führerschein… »Und was ist das?«, fragte er und schnalzte mit der Zunge. »Tränengas?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Man kann nicht vorsichtig genug sein.«
Hunt begriff, dass sie etwas mit den Knochen in ihrem Handgelenk angestellt haben musste. Sie hatte sie zusammengedrückt, sie verdreht oder sonst etwas, denn ihr ganzer Arm fühlte sich dünner an. Er schloss die Finger fester darum, bis sie damit aufhörte. »Wir können das ganz einfach machen«, erklärte er ihr. »Oder wir machen es schwierig. Ich möchte nur eines von Ihnen. Geben Sie es mir, dann können Sie ungehindert in Ihr kriminelles Leben zurückkehren.«
Er war ihr nahe genug, um die Umrisse der Kontaktlinsen zu erkennen, die sie trug, um ihre blauen Augen zu verbergen. Nahe genug, um den schwachen Duft des Parfüms einzuatmen, der von der cremig zarten Haut aus ihrem Ausschnitt aufstieg. Nahe genug, um festzustellen, dass sie doch nervös war.
Gut. Ich will, dass du Angst hast. Das ist kein Spiel.
Sie hielt seinem Blick stand. » Debil «, murmelte sie leise. Das war polnisch und bedeutete Trottel. »Offensichtlich verwechseln Sie mich mit jemandem.«
»Glauben Sie?« Er beugte sich vor und nahm den Führerschein vom Bett. Dann warf er ihr einen belustigten Blick zu. »Sharron Stone?« Das zusätzliche R ist ja ganz hübsch, aber es klingt nicht gerade polnisch.«
»Ich bin ja auch nur zu einem Viertel polnisch«, erklärte sie mit eisiger Stimme. »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, ich bin nicht die, für die Sie mich offenbar halten.«
Ihre augenblickliche Erscheinung passte zu dem Bild auf dem Führerschein. Er betrachtete sie genauer, als würde er beginnen zu zweifeln. »Natürlich war Ihr Haar dunkel.« Er legte die Hand auf ihren Kopf und zog die blonde Perücke herunter. Glänzendes, kaffeebraunes Haar fiel ihr bis auf die Schultern. Er nahm eine Strähne davon in die Hand. Sie klebte an seinen Fingern. Schnell streifte er sie wieder ab, als würde sie brennen. »Dunkles Haar steht Ihnen besser.«
Sie
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