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Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)

Titel: Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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wirklich neugierig. Neugierig und immer nervöser.
    Jeder normale Mensch würde sich bemühen, das Schweigen, das sich zwischen ihnen ausbreitete, zu durchbrechen. Sie wagte es nicht, bis sie nicht wusste, worum es bei diesem Spiel überhaupt ging, auch ihn schien es nicht zu kümmern. Er wäre sicher ein guter Schachspieler. Oder eine ausgezeichnete Katze, die vor einem Mauseloch wartet.
    Was er allerdings wirklich war, überlegte sie, und ein Schauer rann durch ihren Körper, war ein Raubtier.
    Nach einer Zeitspanne, die ihr beinahe wie Tage vorkam, verzog sich sein sinnlicher Mund zu einem kleinen Lächeln. Es war ein gütiges Lächeln, doch ihr sträubten sich dabei die Haare im Nacken. »Hallo, Liebling«, sagte er mit einer leichten Drohung in seiner Stimme, der kaum hörbare britische Akzent war ein wenig deutlicher, als sie ihn in Erinnerung hatte. »Hattest du einen ertragreichen Abend?«
    Vorsichtig und mit allen Sinnen auf der Hut, tastete sie hinter sich nach dem Türgriff. Doch er ließ sich nicht drehen. Also gut. Sie würde schon irgendwie hier herauskommen. Sie würde einfach den überfallenen Hotelgast spielen. Himmel. Wie hatte er sie bloß wiedergefunden? Bis vor zwei Monaten hatte sie noch nie jemand gefunden. Zuerst war diese Frau in ihr Hotel in San Cristóbal gekommen. Dann war er aufgetaucht. Jetzt schon zum zweiten Mal. Sie schob ihre Panik beiseite und konzentrierte sich darauf, rechtschaffen verärgert zu sein.
    »Wer zum Teufel sind Sie, und was tun Sie in meinem Zimmer?«, verlangte sie von ihm zu wissen und ließ ihn dabei nicht aus den Augen, während in ihrem Kopf die Gedanken wirbelten.
    Die Tür hinter ihr ließ sich offensichtlich nicht öffnen. Er hatte den Mechanismus des Schlosses zerstört. Sie ließ die Hände sinken. Wenn sie nur einige wenige Sekunden Zeit hätte, dann könnte sie das, was er mit dem Schloss angestellt hatte, leicht wieder rückgängig machen. Doch leider war ihr dieser Luxus nicht vergönnt.
    Die Schiebetür an der anderen Wand war ungefähr zwanzig Zentimeter weit geöffnet und führte auf einen schmalen Balkon. Sie wusste, dass es möglich wäre, durch diese Öffnung zu verschwinden. Und da sie wusste, dass ihr ein Fluchtweg blieb, war sie ein wenig beruhigt.
    »Nein. Sie brauchen sich gar nicht vorzustellen. Verschwinden Sie ganz einfach«, erklärte sie wütend. Und das war nicht einmal gespielt. Sie war wirklich die wütende Frau, die von einer lustigen Party zurückkehrte und einen fremden, bedrohlichen Mann in ihrem Zimmer vorfand. Sie konnte es nicht erklären - sie wurde ganz einfach zu einem anderen Menschen, wenn es sein musste.
    Doch sie konnte sich offensichtlich aufplustern, so viel sie wollte, er würde nicht verschwinden. Der Mann sah aus, als hätte er hier Wurzeln geschlagen.
    Er verzog den Mund, als er ihren Blicken zu der halboffenen Tür mit dem Vorhang davor folgte. Dann sah er sie aus seinen stahlgrauen Augen milde an. Taylor war es nicht gewöhnt, dass ein Mann sie so leidenschaftslos betrachtete. Und da sie nun einmal ein außergewöhnlicher Mensch war, machte sie das neugierig. Sie schob diesen lächerlichen Gedanken schnell beiseite. »Die Tür lässt sich auch nicht weiter öffnen«, erklärte er mit sanfter Stimme.
    Sie riss die Augen weit auf. »Gütiger Himmel. Sie glauben doch sicher nicht, dass ich aus einem Fenster im neunten Stockwerk klettern würde?« Sie hatte es geübt, gestern, genau drei Mal. Sie wusste also bis auf die Sekunde genau, wie lange es dauerte.
    Auch wenn Hunt schrecklich wütend auf sie war, so bewunderte er dennoch ihre cojones , weil sie eine so verdammt gute Show abzog. »Wenn es Ihren Hintern retten würde, dann würden Sie es sicher tun«, behauptete er.
    Auf ihren Gesichtsausdruck und auch auf den Ton ihrer Stimme hätte eine Schauspielerin am Broadway stolz sein können. Es war nur das verräterische Pochen der kleinen Ader an ihrem Hals, das sie verriet.
    Sie stand noch immer mit dem Rücken zur Tür, doch er sah, dass jeder Muskel ihres Körpers angespannt war und dass sie bereit war, jeden Augenblick zuzuschlagen.
    »Was wollen Sie von mir?« Nicht einmal der Anflug eines Wiedererkennens lag in ihrem Blick. Heute Abend trug sie grüne Kontaktlinsen, stellte er fest. Die Lady war wirklich cool. Es lag ein ganz schwacher, beinahe unmerklicher Ausdruck von Anspannung in ihren Augenwinkeln, doch ihr Gesicht zeigte nur Verärgerung, gemischt mit Neugier. Sie legte keinerlei Anzeichen an den Tag, dass

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