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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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setzte sich und sagte: »Na, das ist aber interessant. Setzen Sie sich doch. Wie war doch Ihr Name?«
    »Lam. Donald Lam.«
    »Das ist wirklich eine sehr interessante Situation«, meinte er.
    Ich lachte. »Es ist nur eine Routineangelegenheit. Aus gewissen persönlichen Gründen versucht Norma, die Zeit für das Zusammensein mit Ihnen zu bestimmen und Zeugen dafür zu finden.«
    »Gewisse persönliche Gründe, sagen Sie?«
    »So ist es.«
    Er dachte einen Augenblick nach und sagte dann: »Wissen Sie, ich war schon einmal auf einer Seereise an Bord desselben Schiffes wie Norma.«
    »Wirklich?«
    »Damals hat sie allerdings keine Notiz von mir genommen. Sie war mit einem reichen Playboy zusammen, der alles für sie zahlte. Ich habe mich damals sehr darüber gewundert.«
    Ich schwieg.
    »Ich selbst habe nicht genug Geld, um Frauen einladen zu können«, erzählte er weiter. »Das bißchen, was ich habe, gebe ich für mich selbst aus. Ich reise gern in fremde Länder, um die Welt und die Menschen kennenzulernen. Außerdem möchte ich gern mehr über die Hintergründe des Weltgeschehens erfahren. Und ich habe gerade genug Geld, um solche sorgfältig geplanten Reisen bezahlen zu können.«
    Ich sagte immer noch nichts.
    »Mädchen wie Norma«, fuhr er fort, »nehmen von Leuten, die bis auf den Pfennig vorausberechnete Reisen machen, keine Notiz. Diese Mädchen kennen sich aus. Glauben Sie mir, sie kennen sich sehr gut aus.« Er lachte bitter. »Ich möchte ja nicht behaupten, daß
    Norma eine Goldgräberin ist, aber sie bevorzugt Männer mit Geld. Sie fühlte sich heute früh einsam. Ich mag sie, und ich habe das Gefühl, auch sie würde mich mögen — wenn ich Geld hätte. Mädchen wie Norma können es sich nicht leisten, ihre Zeit zu vergeuden. Ich habe ein bestimmtes Ziel im Leben, und Norma hat es auch. Unsere Ziele passen nur nicht zusammen.« Er lachte wieder bitter.
    »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet«, drängte ich.
    »Richtig, das habe ich noch nicht.«
    In diesem Augenblick läutete das Telefon. In dem Blick, mit dem er mich ansah, blitzte etwas wie Feindseligkeit auf.
    »Sie«, sagte er mit aggressivem Unterton, »Sie reisen in einer Einzelkabine auf dem A-Deck, auf eigene Kosten. Und dabei sind Sie doch gar nicht der Playboy-Typ. Sie sind...«
    Das Telefon läutete beharrlich weiter. Er unterbrach sich und griff nach dem Hörer.
    Ich konnte nur einen Teil der Unterhaltung mithören, nicht, was am anderen Ende gesagt wurde.
    »Hallo... Ja, hier spricht Raymond Geary... Wer ist dort?... O ja, Sergeant. Ja, ich kenne die Dame... Ja, das war ich... Ein Mord? Du meine Güte!... Da muß ich erst ein wenig nachdenken, wo die Sache so wichtig ist... Ja, natürlich... Ich muß die Ereignisse erst einmal in Ruhe rekonstruieren... Ja, das werde ich tun... Habe gerade einen Freund hier. Werde wohl in zehn Minuten zurückrufen... Ja, wird gemacht... Schon recht, ich habe die Nummer... Auf Wiederhören...«
    Er notierte eine Nummer und wandte sich mir grinsend zu.
    »Na, das ist ja ein Ding«, sagte er.
    Ich erwiderte nichts.
    Er kam zu mir und schüttelte mir die Hand. »Es war sehr nett, Sie zu treffen, Lam. Schönen Dank für Ihren Besuch. Jetzt müssen Sie mich aber entschuldigen. Ich habe für heute abend eine Verabredung. Es sieht so aus, als ob Raymond Geary heute eine Glückssträhne hat.«
    »Wieso?«
    »Kronzeuge in einem Mordfall! Wissen Sie, Lam, das ist meine Chance. Wenn Sie mich jetzt bitte allein lassen würden? Ich möchte nämlich mit Norma telefonieren und mich mit ihr für heute abend verabreden und für morgen abend und für übermorgen abend. Ja, Lam, jetzt schwimme ich obenauf.«
    »Und Sie können die Zeit, während der Sie mit Norma zusammen waren, nicht genau bestimmen?«
    »Nicht jetzt, nicht jetzt! Ich muß in zehn Minuten Sergeant Hulamoki anrufen und will bis dahin versuchen, die richtige Antwort für ihn parat zu haben. Dazu muß ich aber zuerst mit Norma sprechen. Vielleicht können wir später, wenn wir unsere Köpfe erst einmal etwas näher zusammengesteckt haben, etwas mehr über das Zeitelement herausfinden. Natürlich trägt man keine Armbanduhr bei sich, wenn man schwimmen geht. Also wird es eine Weile dauern, bis wir durch Aneinanderfügen der verschiedenen Tatsachen die Zeit rekonstruiert haben. Ich werde Sergeant Hulamoki sagen, es gebe verschiedene Leute, die mir dabei helfen könnten. Sie gehören nicht dazu. Sie hatten Ihre gute Zeit an Bord. Wenn ich mich dort nach

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