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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Daley ausdrücklich geraten, er solle die Zimmer so durchsuchen, daß später nichts mehr gefunden werden kann.«
    »Wir haben ihm das beide geraten.«
    »Und ich habe auch alles gründlich durchsucht«, verteidigte sich Daley.
    Sergeant Hulamoki ging ins Bad. »Ich will mich mal umsehen.« Ich folgte ihm, um ihm dabei auf die Finger zu sehen.
    »Was soll das?« fuhr er mich an.
    Ich antwortete: »Sie haben vorhin einen Verdacht gegen mich geäußert.«
    »Es gehört zu meinem Beruf, gegen jedermann argwöhnisch zu sein.«
    »Und ich traue Ihnen nicht«, antwortete ich. »Es ist auch mein Beruf, niemandem zu trauen.«
    »Was befürchten Sie?«
    »Daß Sie hier vielleicht etwas hinlegen, was vorher nicht da war.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Eine Pistole.«
    »Wissen Sie, Lam, ich hätte nicht übel Lust, Ihnen Manieren beizubringen.«
    »Von mir aus tun Sie’s doch«, antwortete ich ungerührt. »Trotzdem werde ich weiterhin den Verdacht haben, daß Sie irgendwo eine Pistole verstecken könnten.«
    »Na schön. Suchen wir gemeinsam.«
    Er öffnete die Hausapotheke, kletterte auf einen Stuhl, um den Medikamentenkasten auch von oben zu untersuchen. Dann kniete er auf dem Fußboden und leuchtete jede Ecke mit einer Taschenlampe ab. Er sah auch in den Behälter für schmutzige Wäsche, öffnete alle Schubladen und nahm einzeln alle Handtücher und sonstigen Gegenstände heraus.
    Eine Weile stand er nachdenklich in der Mitte des Badezimmers. Dann ging er in die anschließende Toilette und nahm alle Gegenstände von dem hochgelegenen Wasserbehälter herunter.
    Schließlich hob er auch noch den Deckel auf, um hineinzusehen, und ließ ihn beinahe fallen.
    »Donnerwetter«, entfuhr es ihm, »sehen Sie doch mal her, Lam!«
    Ich ging zu ihm und sah ihm über die Schulter.
    Im Wasser des Behälters lag eine 38er Pistole.
    »Genau das hatte ich befürchtet«, sagte ich vorwurfsvoll.
    »Zum Teufel«, antwortete er, »ich habe sie doch da nicht hineingelegt! Ich bin vorher nie hier gewesen.«
    »Wer hat das Ding wohl hier aufbewahrt?« fragte ich.
    »Da gibt es drei Möglichkeiten«, meinte er scharf, »Mitsui, Miriam oder Norma.«
    »Es gibt noch mehr Möglichkeiten«, erwiderte ich.
    »Welche?«
    »Jeder kann sich durch die Hintertür hereingeschlichen und die Pistole dort hineingelegt haben. Das kommt davon, wenn man nicht gründlich sucht.«
    »Moment mal«, sagte Hulamoki und rief mit lauter Stimme: »Daley, kommen Sie doch mal her!«
    Er legte den Deckel wieder auf den Wasserbehälter.
    Daley öffnete die Tür. »Ja, Sergeant?«
    Sergeant Hulamoki sah ihn bedeutungsvoll an und sagte dann: »Kommen Sie doch mal hierher. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    »Moment mal«, unterbrach ich ihn, »ich möchte ihn etwas fragen.«
    »Sie halten den Mund, ich führe hier die Untersuchung! Haben Sie diesen Raum hier durchsucht?«
    »Aber sicher«, lautete die Antwort.
    Hulamoki hob den Deckel des Wasserbehälters. »Dann sehen Sie mal hier hinein. Können Sie die Pistole dort sehen?«
    »Mein Gott, ja«, antwortete Daley und ließ vor Erstaunen den Unterkiefer hinunterklappen.
    »Haben Sie da hineingesehen, als Sie den Raum durchsuchten?«
    Ein gebrochener Daley schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?« fragte ich.
    »Daran hätte ich nie gedacht.«
    Ich äußerte meine Meinung über seine Fähigkeiten durch ein treffendes und nicht zu überhörendes Wort und ging hinaus.
    Miriam Woodford sah mich fragend an.
    »Eine Falle«, sagte ich. »Ruhe bewahren und nichts sagen. Beantworten Sie keine Fragen. Das gilt auch für Sie, Norma.«
    Mitsui sah mich mit ihren undurchdringlichen Augen an. Ihr Gesicht war blaß wie eine Lotosblüte.
    »Und was ist mit mir?« fragte sie.
    »Sie können sich von Ihrem Gewissen leiten lassen«, knirschte ich erbost. »Falls Sie überhaupt eins haben. Übrigens brauchen Sie nur noch ein paar Lügen mehr über Bastion zu erfinden, dann werden Sie bald eine Anklage wegen Mordes am Halse haben.«
    Sergeant Hulamoki und Daley blieben fünf unerträglich lange Minuten im Badezimmer.
    Sergeant Hulamoki wandte sich an mich: »Es tut mir leid, Lam.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    »Sie glauben natürlich, die Pistole sei von uns dort hineingeschmuggelt worden?«
    »Ja.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Beweisen Sie, daß es nicht so war.«
    Er sah Daley an. »Das ist schon eine verteufelte Geschichte.«
    Daley verteidigte sich: »Es wäre mir nie eingefallen, daß man dort etwas verstecken könnte. Ich glaubte, der

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