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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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scheint mir hergekommen zu sein, um mehrere Vögel im gleichen Netz zu fangen.«
    Bicknell sagte bewundernd: »Beim Zeus, Lam! Sie haben Köpfchen!«
    Ich erläuterte meine Theorie weiter. »Meiner Ansicht nach hat Mira ihn ebensowenig umgebracht wie Norma. Und ich bezweifle auch, daß Mitsui es war, aber dafür möchte ich mich nicht verbürgen. Zweifellos war Mitsui die Person, die die Pistole versteckte. Jemand hat sie ihr zu diesem Zweck gegeben. Finden wir heraus, wer es war, haben wir auch den Mörder.«
    Man sollte es nicht für möglich halten, aber Bicknell stand wirklich auf, kam zu mir herüber und schüttelte mir auf seine vorsichtige Art die Hand, wobei er sorgfältig darauf bedacht war, mir keine Gelegenheit zu geben, kräftig zuzupacken.
    Bertha strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    »Ich möchte mich also auf Mitsui konzentrieren«, erklärte ich weiter. »In dieser Hinsicht sind wir der Polizei voraus. Hulamoki muß Norma und auch Miriam als Verdächtige in Betracht ziehen. Wir könnten die Sache abkürzen, da wir wissen, daß Mitsui die Pistole versteckt hat. Vielleicht hat das Mädchen Bastion getötet, vielleicht war eines seiner Opfer der Täter, jemand, der Mitsui dazu brachte, die Mordwaffe so zu deponieren, daß der Verdacht auf Miriam fiel. Das bedeutet für uns, daß wir noch jemanden als Verdächtigen einbeziehen müssen, vermutlich eine verheiratete Frau. Vielleicht ist
    es jemand, der ganz nahe bei Bastions Haus wohnt. Nehmen wir einmal an, der Ehemann arbeitet in der Stadt. Nachdem er ins Büro abgefahren ist, zieht sie ihren Badeanzug an, schleicht sich in Bastions Haus, wo sie sich auszieht und den Erpresser erschießt.«
    »Und dann?«
    »Dann zieht sie ihren Badeanzug wieder an, läuft die Stufen zur Bucht hinunter, springt ins Wasser, nimmt ihr Morgenbad und geht in aller Ruhe wieder nach Hause, wo sie duscht, die Kleider wechselt und dann zum Einkäufen in die Stadt fährt.«
    »Und die Pistole?« fragte Bertha zweifelnd.
    »Die hat sie Mitsui gegeben. Das Mädchen versteckte die Waffe in Miriams Wohnung, wo sie von der Polizei gefunden werden sollte. Es war ein glücklicher Umstand, daß dies nicht gleich bei der ersten Durchsuchung der Wohnung geschah.«
    »Aber wie konnte die Mörderin die Zusammenhänge so weit kennen, daß sie Mitsui den Revolver bei Miriam verstecken ließ?«
    »Das ist eben das Problem«, gab ich zu. »Das müssen wir herausfinden. Die betreffende Person stand Bastion nahe genug, um zu wissen, daß es noch andere Erpressungsopfer gab. Sie wußte auch von Mitsui. Miriam war für Bastion der große Apfel in der Krone des Baums. Die Mörderin war der kleinere, aber sie war um so verzweifelter.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht«, meinte Bicknell, der mich beim Sprechen genau beobachtet hatte.
    »Ich halte es durchaus für möglich«, antwortete ich. »Im Augenblick aber kommt es mir nur darauf an, etwas Sand ins Getriebe des Polizeiapparates zu streuen, damit Miriam nicht als einzige Verdächtige betrachtet wird.«
    »Und was glauben sie wirklich?« fragte Bicknell.
    »Ich tippe auf Sidney Selma, den ich für Bastions Partner halte. Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um von Norma ein Beweismittel in die Hand zu bekommen, das die Erpressung gegen Miriam hieb- und stichfest machen konnte. Dann paßte es ihm plötzlich nicht mehr, mit Bastion teilen zu müssen.«
    »Die Theorie klingt großartig«, meinte Bicknell, »aber können Sie sie auch beweisen?«
    »Nicht im geringsten«, gab ich zu. »Deshalb möchte ich ja auch ein anderes Erpressungsopfer ausfindig machen und es als Köder benutzen. Ich bin fest davon überzeugt, daß Sidney Selma Bastions Partner war und daß Mitsui das wußte. Deshalb war sie auch bereit, die Pistole für ihn zu verstecken.«
    Bicknell dachte eine Weile über meine Theorie nach und nickte dann langsam mit dem Kopf.
    »Deshalb«, dozierte ich weiter, »wird alles, was uns Auskunft über andere Opfer Bastions geben kann, zum wichtigsten Beweisstück für uns werden.«
    Bicknell sah zu Bertha hinüber.
    »Haben Sie ihm von den Papieren in der Mauer erzählt?«
    Sie nickte.
    »Ich hatte gar keine Gelegenheit, sie zu lesen, Donald. Aber ich glaube, es ist genau das, was Sie brauchen. Gehen Sie und holen Sie das Zeug.«
    »So einfach ist das nicht«, wehrte ich ab. »Die Polizei wird das Haus noch eine ganze Zeit lang beobachten. Wir müssen also damit noch etwas warten. Ich hatte gehofft, Sie hätten sich die Papiere wenigstens so

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