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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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schnell?«
    »O ja, den Eindruck habe ich durchaus.«
    »Das kompliziert die Lage«, meinte Bicknell.
    »Da bin ich vollkommen Ihrer Meinung.«
    »Hätten Sie das nicht verhindern können?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ich die Wahrheit hätte erfahren können, wenn Sergeant Hulamoki nur fünf Minuten später angerufen hätte. Ob wir die Wahrheit jetzt noch erfahren werden, ist fraglich.«
    »Himmel und Zwirn!« schnaubte Bertha temperamentvoll.
    »Um welche Zeit wurde der Mord begangen?« fragte ich.
    »Wir sind gegen 10 Uhr 40 vor dem Hause angekommen«, erklärte Bicknell.
    »Der Mord kann höchstens zwei bis drei Minuten vorher begangen worden sein. Die Mörderin lief ja noch herum und suchte etwas.«
    »Weiß die Polizei das?«
    »Doch, sie weiß es und hat es auch überprüft. Der Arzt, der die Autopsie vorgenommen hat, erklärte, der Tod sei kaum eine Stunde vor seiner Ankunft eingetreten.«
    »Um welche Zeit traf der Arzt denn ein?«
    »Meiner Ansicht nach muß es gegen 11 Uhr 15 gewesen sein«, antwortete Bicknell. »Jetzt bleiben also nur noch Mitsui und Mira übrig. Übrigens habe ich nochmals über alles nachgedacht und glaube, einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung des Mordes leisten zu können.«
    »Welcherart ist dieser Beitrag?«
    »Ich meine die Hautfarbe des Mädchens. In meinem Gedächtnis habe ich immer und immer wieder die Ereignisse rekonstruiert. Jetzt bin ich sicher, daß die nackten Beine, die ich gesehen habe, eine natürliche braune Farbe hatten.«
    »Miriam hat sich am Strand eine wunderschöne Bräune zugelegt«, gab ich zu bedenken.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er ungeduldig. »Aber das war anders. Miriam trägt doch einen Badeanzug. Ihre Beine sind natürlich wunderschön braun, aber der - nun ja, der obere Teil, der...«
    »Der Allerwerteste«, schaltete sich Bertha mit plötzlich erwachendem Interesse ein.
    »Genau das«, bestätigte Bicknell. »Der - also dieser Körperteil muß doch weiß sein, auffallend weiß. Je mehr ich über alles nachdenke, um so mehr komme ich zu der Erkenntnis, daß das Mädchen nackt und an diesem Teil ihres Körpers ebenfalls braun war. Ich meine am oberen Teil der Beine, den Mrs. Cool als >Allerwertesten< bezeichnet hat.«
    »Haben Sie das Sergeant Hulamoki während der Vernehmung gesagt?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil alles so plötzlich kam und ich keine Zeit hatte, meine Gedanken zu ordnen.«
    »Genau darum geht es«, warf ich trocken ein. »Inzwischen haben Sie nämlich viel Zeit gehabt, Ihre Gedanken zu ordnen. Sie sind an dem Fall interessiert, denn Sie haben bereits dreitausend Dollar ausgegeben, um Mira vor Ärger zu bewahren, und werden selbstverständlich auch jetzt bemüht sein, sie zu retten. Daher sind Sie parteiisch, und Ihre Aussage wird keinen Pfifferling wert sein.«
    »Ich schätze Ihre Haltung nicht, Lam«, knurrte Bicknell.
    »Das habe ich auch gar nicht erwartet. Wenn Sie unbedingt wollen, daß man Ihnen nur nach dem Munde redet, dann könnte ich Ihnen beruhigend auf die Schultern klopfen und alles mögliche erzählen, was den Eindruck erweckt, die Dinge liefen sehr gut. Sie würden uns vor Freude eine Prämie geben. Und plötzlich werden Sie dann mit der harten Wirklichkeit konfrontiert. Was sollen wir also tun: einen Plan fassen, der dann auch verwirklicht werden kann, oder ein angenehmes Plauderstündchen abhalten?«
    Bicknell sah mich feindselig an. Ich merkte jedoch, daß meine Argumentation gewirkt hatte.
    »Ich bin der Ansicht, wir könnten der Polizei etwas anderes suggerieren«, erklärte ich. »Dieser Bursche, ich meine Bastion, beschäftigte sich mit Erpressung. Damit hat er seinen Lebensunterhalt verdient. Vermutlich wußte er sehr genau, wie er an das Material kommen konnte, das er für seine schmutzigen Geschäfte brauchte. Und er muß eine ganze Menge solches Material gehabt haben.«
    »Und weiter?« fragte Bicknell, schon wieder interessiert.
    »Jedes seiner Opfer kommt als potentieller Mörder in Frage. Es wird zwar schwierig sein, die verschiedenen Erpressungsopfer ausfindig zu machen. Finden wir aber Material, das er für seine Erpressungen benutzt, dann wissen wir auch, wer seine Opfer waren.«
    Bicknell fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Sehr klug, wirklich sehr klug, Lam.«
    »Warum lebte Bastion in diesem gemieteten Landhaus? Er muß wohl gute Gründe dafür gehabt haben. Ich habe das Gefühl, Miriam war auf Honolulu nicht das einzige Opfer. Er

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