Heiße Tage auf Hawaii
zurück und .berichtete Steve, er werde heiraten. Steve ging vor Wut in die Luft. Er machte Ezra solche Vorhaltungen, daß um ein Haar ihre Freundschaft in die Brüche gegangen wäre.«
»Wie hat sich die Sache wieder eingerenkt?«
»Das dauerte ziemlich lange. Bicknell beauftragte eine Detektei, meine Vergangenheit auszugraben. Ehrlich gesagt, Donald: Sie haben ja keine Ahnung, wie gründlich ein guter Privatdetektiv sein kann. Ach, was rede ich da. Natürlich wissen Sie das. Sie sind ja selbst einer.«
»Woher wissen Sie das?«
»Die Polizei hat mir das gesagt.«
»Erzählen Sie nur weiter!«
»Natürlich fand man alles über mich heraus, bis zurück in meine frühe Kindheit. Und glauben Sie mir, man hatte alles zusammengeholt und ausgegraben, allen Dreck und Unrat. Wenn man Romantik, Liebesglanz und Mondlicht wegstreicht, dann sieht so eine Affäre in Schreibmaschinenschrift ziemlich verdammenswert aus.«
»Was geschah mit dem Material?«
»Bicknell zeigte es Ezra und forderte ihn auf, es zu lesen.«
»Und wie reagierte Ezra?«
»Er las es, zerriß die Papiere und warf sie in den Kamin. Dann drohte er Bicknell, er werde ihn umbringen, wenn er die alten Geschichten noch einmal erwähnen sollte.«
»Und dann?«
»Dann heirateten wir und zogen nach Denver.«
»Hat die Heirat die finanzielle Lage Bicknells verändert?«
»In gewissem Sinne schon.«
»Wie denn?«
»Aufgrund des Partnerschaftsvertrages sollte beim Tode eines der Partner dessen Geschäftsanteil dem Überlebenden zufallen, wenn der Verstorbene keine Ehefrau hinterließ. Im andern Fall sollte die Witwe eine, der Partner die andere Hälfte bekommen.«
»Wäre Ezra also vor der Heirat gestorben, so hätte Bicknell automatisch Ezras Geschäftsanteil erhalten?«
»So ist es.«
»Dann hat Bicknell ja durch Ezras Heirat ein beträchtliches Vermögen verloren.«
»Natürlich, aber er erwartete ja Ezras Tod noch nicht.«
»Immerhin war es eine Möglichkeit, an die beide gedacht haben.«
»Das allerdings.«
»Und Bicknell mochte Sie natürlich nicht.«
»Nein.«
»Warum hat Ezra ihn dann zum Treuhänder über Ihr Vermögen bestellt?«
»Um das zu verstehen, muß man bis zu der Zeit zurückgehen, als wir in Denver ankamen. Damals behandelte Bicknell mich zunächst wie den letzten Dreck.«
»Und was haben Sie getan? Haben Sie versucht, ihn zu gewinnen?«
»Keineswegs. Ich habe ihn einfach ignoriert und Ezra gebeten, Steve von unserem Hause fernzuhalten. Darauf bestand ich.«
»Und wie reagierte Bicknell?«
»Als er nach einer Weile sah, daß er meine Position nicht zu erschüttern vermochte, tat es ihm leid, sich so benommen zu haben. Ezra wollte ihn gern wieder bei uns sehen, und ich gab nach. Nun konnte Bicknell ja selbst sehen, wie die Dinge lagen. Ich hatte Ezra aufgeheitert, er konnte wieder lachen, legte mehr Wert auf sein Äußeres, ging zum Friseur, ließ sich maniküren und trug auch wieder Maßanzüge. Ezra beeilte sich, vom Geschäft nach Hause zu kommen, war entspannt und genoß das Leben - er machte viel Reklame mit mir. Ich will bestimmt nicht angeben, aber er war auf mich stolz wie ein Spanier.«
»Wie reagierten denn seine Bekannten und Freunde?«
»Zuerst dachten sie natürlich, ich sei für ihn nicht gut genug. Damit mußte ich natürlich fertig werden. Aber ich hatte nichts anderes erwartet und ließ mich nicht einschüchtern. Ich war fest entschlossen, diese Widerstände zu überwinden. Es ging mir dabei überhaupt nicht um mich selbst. Vielmehr wußte ich, daß Ezra Freunde und Unterhaltung suchte und sich nicht in seiner riesigen Villa mit einer jungen Frau einsperren wollte, die jedermann ablehnte.«
»Dann haben Sie also seine Freunde dazu gebracht, Sie zu schätzen?«
»Ja, so nach und nach. Es war gar nicht so schwierig. Schließlich waren sie ja nicht aus Holz. Ich mag Menschen gern, und meistens mögen die Menschen mich auch.«
»Wie haben Sie das so schnell geschafft?«
»Ich war aufrichtig und natürlich. Es sprach sich allmählich herum, daß ich patent sei. Und plötzlich stellte ich fest, daß alle Leute nett zu mir waren.«
»Und wie war es mit Bicknell?«
»Der wurde mit anderen zusammen eingeladen. Ezra war der glücklichste Mensch der Welt, und seine Freunde mochten mich, weil ich ihn glücklich machte. Sie betrachteten mich nicht länger als gekaufte Ware, sondern eher als belebende Medizin für Ezra und als unterhaltsame Gastgeberin.«
»Da kann man Ihnen ja gratulieren. Wie ging es aber
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